Nach der Entscheidung der EU für Zusatzzölle auf Elektroautos aus chinesischer Produktion befürchtet Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume als Reaktion Zölle der Volksrepublik auf deutsche Autos, die nach China exportiert oder dort gebaut werden. „Dieses Risiko ist auf jeden Fall vorhanden, wenn diese einseitigen Zölle umgesetzt werden sollten“, sagte der Manager der Bild am Sonntag.
Die EU hat Anfang Oktober den Weg für Strafzölle auf Elektroautos aus China freigemacht. Die Politik wirft dem Land vor, mit der Subventionierung eigener E-Autos europäische Hersteller zu benachteiligen. Deutschland stimmte gegen Strafzölle und vertrat damit die Position der hiesigen Autobauer, die chinesische Vergeltungsmaßnahmen befürchten. China forderte, die Einführung der Zölle zu verschieben. Die EU-Kommission will die Verhandlungen mit der Volksrepublik fortsetzen.
Für Volkswagen-Chef Blume ist es wichtig, dass die Bundesregierung „mit einer klaren Position gegen die Zölle weiter in der EU auftritt“. Es sei noch bis Ende Oktober Zeit, bis die Zölle in Kraft treten sollen. Der Volkswagen-Boss hofft, „dass sich Brüssel noch mit der chinesischen Seite verständigt und eine faire Lösung für beide Seiten erreicht“.
Mögliche Zusatzzölle von bis zu 30 Prozent für deutsche Autos in China – dem weltgrößten Automarkt – könnten für Europas größten Automobilhersteller Folgen haben. „Wir hätten deutliche Nachteile auf dem chinesischen Markt. Und deshalb sprechen wir uns klar gegen solche neuen Regeln aus“, erklärte Blume.
Statt Zöllen sollte es laut Blume darum gehen, Investitionen für beide Seiten positiv zu berücksichtigen. „Wer investiert, Arbeitsplätze schafft, mit lokalen Unternehmen zusammenarbeitet, sollte Vorteile bei den Zöllen haben. Das Gleiche würden wir dann auch in den Regionen erwarten, in denen wir produzieren und investieren.“
Ein möglicher Ansatz wäre auch, dass China-Hersteller ihre Elektroautos in Deutschland ohne Strafzölle produzieren lassen. Dies sollte Blume zufolge nicht nur für Unternehmen aus China, sondern auch aus anderen Regionen gelten, die in Europa investieren und damit die Wirtschaft positiv beeinflussen.
Data meint
Dann muss ich feststellen, hat die Stimme sämtlicher Automobilchefs deutscher Unternehmen kein Gewicht. Können sie sich das nächste mal mit was anderem beschäftigen, statt in völliger Selbstüberschätzung ihre Stimme abzugeben.
Werner Mauss meint
Sie haben diese Stimme, und sie hätten es auch ändern können. Aber verlogen wie sie sind ist es ihnen recht, denn es ermöglicht nochmals die Gier des überhöhten Preises. Mir soll’s recht sein, der Abstieg geht dann umso schneller. Je eher diese Konzerne verschwinden umso besser.
Kaiser meint
Sonst beklagt ihr doch immer eine zu starke Lobby der Autoindustrie bei EU Entscheidungen, jetzt zeigt sich dass der Einfluss doch geringer ist als angenommen, aber das ist euch auch nicht recht. Was wollt ihr eigentlich, außer ständig über die eigene Autoindustrie zu meckern?
Jakaao meint
Das ist doch genau das, was die KP in China erreichen will. Aber davon sollten wir uns nicht einschüchtern lassen. Eine starke EU hilft uns bei Verhandlungen mit dem geopolitischen Gegner enorm und die Zollandrohung wird auch jetzt schon dazu führen, dass chinesische Hersteller in der EU Produktionsstätten aufbauen, was gut wäre.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Bedauerlicherweise wurde mit den Reaktionen und dem Umgang mit dem Tesla-Werk Grünheide der Wirtschaftsstandort Deutschland so beschädigt, dass nur ein Trot.tel auf die Idee käme, hier nochmal unternehmerisch aktiv zu werden. Alle Investionen in diese Richtung werden somit östlich der deutschen Grenze liegen.
Aztasu meint
So für ein Schwachsinn, kann auch nur aus der Tesla-Sekten-Blase kommen.
Ben meint
Ist halt die Wahrheit, siehe Windkraftanlage/Solaranlagen
Future meint
Kein Investor plant noch neue Automobilwerke in Deutschland, auch kein deutscher Hersteller macht das. Das lohnt sich nicht und es ist auch von der Öffentlichkeit nicht gewollt. Südeuropa und Osteuropa eignen sich viel besser und dort wird auch gebaut. Das ist schon eine Tatsache. Und das wied hoffentlich zu billigeren Autos bei ausreichenden Margen führen.
M. meint
„Kein Investor plant noch neue Automobilwerke in Deutschland, auch kein deutscher Hersteller macht das.“
Ja, aber das nichts mit dem „Umgang mit Tesla“ zu tun, es wird schon lange nichts mehr hierzulande gebaut, weil das schlicht zu teuer ist.
Ausnahme: BMW Batteriewerk in Bayern.
B.Care meint
In Süd un Osteuropa bauen und betreiben die deutschen Hersteller schon seit Jahrzehnten erfolgreich Autofabriken. Die waren wohl schlauer als Tesla.
Einzig Porsche hat das neue Taycan Werk in Zuffenhausen gebaut, ratzfatz und ohne großes Medienaufsehen.
David meint
Das hat Tesla durch eine Reihe von Blödheiten und arroganten Auftritten schon selber hinbekommen.
Steven B. meint
Alle Hersteller die sich gegen diese zusätzliche Zollgebühr äussern, produzieren in China und importieren zum Teil Modelle nach Europa und die anderen beschwören es gleich noch dramatisch herauf. Am Ende werden es die sein, die bei der chinesichen KP vorsprechen und auf eben solche Massnahmen pochen um die deutsch/chinesischen Joint Venture weiterhin verbilligt zu produzieren um sie teuer in europa zu verkaufen. Wie lächerlich ist das denn? Jetzt untergraben die sich womöglich den eigenen Schutz vor den chinesischen Billigmarken. Da kann man nur noch mit den Kopf schütteln…
David meint
Da könnte man drauf kommen. Hier im Kommentarbereich wird er sehr gerne vergessen, dass sämtliche Automobilchefs deutscher Unternehmen gegen diese Zölle waren und Deutschland dagegen gestimmt hat. Diese Position muss man in der Tat herausstellen. Zugute kommen könnte einem dabei zusätzlich, dass die USA gezeigt haben, schlimmer geht immer.
Future meint
Deutschland wurde allerdings überstimmt.
Amerika will hat weg von der chinesischen Technologie, um unabhängig zu sein. Und es geht den Amerikanern dabei auch um Sicherheit bei der Digitalisierung. In Deutschland wird die Abhängigkeit von China wenig diskutiert, was im Ausland einige Irritationen auslöst. Das war bei dem deutschen Russlandgeschäft auch schon mal so.
B.Care meint
Ist doch genau umgekehrt. Nichts wird so häufig diskutuiert wie die Abhängigkeit von China und wie man ihr begegnet. Kann sich natürlich mit der nächsten Regierung wieder ändern. Gilt auch für die USA, falls Trump dort Präsi wird