Cadillac will mit einer Elektroauto-Offensive wieder in Europa Fuß fassen. In einem Interview mit der Automobilwoche hat der Europachef der Konzernmutter General Motors Pere Brugal über die Pläne der US-Luxusmarke gesprochen.
Los geht es mit dem Edel-Crossover Lyriq. Als Nächstes wird Cadillac den kleineren Optiq in Europa einführen. „Das ist erst der Anfang. Wir sind definitiv langfristig hier“, betonte Brugal. „Wir kommen mit einem frischen, einzigartigen Angebot zurück nach Europa, das niemand sonst in dieser Form anbieten kann.“ Man bringe nun die nächste Stufe der Innovation in den Bereichen Elektroautos und autonomes Fahren auf den Markt. „Mit unseren hochmodernen Plattformen und einer ikonischen Marke erwarten wir, die Herzen und Köpfe der europäischen Kunden zu gewinnen.“
Studien zeigten, dass Kunden bei der Umstellung auf E-Mobilität eher bereit sind, die Automarke zu wechseln. Cadillac komme bewusst zurück nach Europa, um in Luxussegmenten zu wachsen, die weiterhin stark zulegen. Man sehe auch, dass Kunden zunehmend eine Marke danach auswählen, wie gut sie in ihr Leben passt. „Sie erwarten nicht nur ein großartiges Auto, sondern ein gesamtes Ökosystem. Genau das bieten wir“, so der GM-Manager.
Cadillac setzt auf ein hybrides Direktvertriebsmodell, es kombiniert Direktverkäufe mit der Zusammenarbeit mit Partnern. Diese Partner decken Bereiche wie Versicherungen, Finanzdienstleistungen und ein Servicenetzwerk ab, das den Kunden Sicherheit bieten soll. Der Direktvertrieb ermögliche es, die Marke und das Produkt an eigenen Standorten zu präsentieren, die Cadillac gemeinsam mit seinen „Business Elite“-Partnern betreibe, erklärte Brugal. Diese Partner kümmerten sich um Service, Aftersales sowie Flottenverkäufe und Remarketing.
„Unbegrenztes Wachstumspotenzial“
Der Manager sieht für Cadillac „ein unbegrenztes Wachstumspotenzial“, man wolle aber nichts überstürzen. Es sei wichtig, den richtigen Zeitpunkt für den Markteintritt zu erkennen. In der ersten Phase gehe es darum, eine solide Grundlage zu schaffen. Der Schlüssel liege in der Kundenzufriedenheit und der Bindung an die Marke. „Dazu setzen wir auf hervorragende Kundenerlebnisse und Produkte. Profitabilität steht dabei im Fokus.“
Der Mehrwert, den Cadillac-Fahrzeuge böten, sei enorm, warb Brugal. Viele Kunden sagten, sie hätten einen um 10.000 Euro höheren Preis erwartet, angesichts der gebotenen Technologie. Das zeige, wie gut man die Kunden von dem Angebot überzeuge. „Wir starten mit zwei Modellen, werden aber nicht dabei bleiben. Wir sind langfristig hier“, unterstrich der General-Motors-Europachef.
Cadillac ist eine Luxusmarke und in den entsprechenden Preissegmenten unterwegs. Den Lyriq soll es später auch in einer besonders sportlichen Variante geben. Auf den fünf Meter langen SUV-Crossover soll 2025 neben dem 5,2 Meter langen Luxus-SUV Vistiq auch das mit 4,80 Metern Länge kompaktere SUV Optiq folgen. Es wurde zudem eine E-Version des Mega-SUV Escalade vorgestellt. Die ultraluxuriöse Limousine Celestiq soll nur in geringen Stückzahlen hergestellt werden. Es wird außerdem eine weitere E-Limousine erwartet.
M. meint
4,80 m sind in Europa noch nicht „kompakt“, da wäre etwas vom Format ID.4 (4,60 m) besser. Vielleicht auch unter einem anderen Namen, damit man es etwas einfacher halten und preislich besser konkurrieren kann.
Aber wie auch immer – sobald DT den Handelskrieg mit dem Rest der Welt lostritt, war es das auch gleich wieder. Natürlich nicht nur für Cadillac, auch deutsche Autobauer, die in den USA SUVs für den Export bauen, müssen sich etwas einfallen lassen.
Ich hoffe mal, daran plant man schon.
Peter Wulf meint
4,80 m Länge ist für viele Parkhäuser in Städten und auf Parkplätzen oft zu lang.
Standard von Parkplätzen ist 5m × 2,30 m max 2,40 m dazu sind die einspurigen Fahrgassen oft nur 5m bzw 6m. Probleme sind alle bestehenden Parkplätzen und Parkhäuser sowie Rampen und Durchfahrten bei Schranken oder Einfahrt mit geteilten Toren. Nach der Ölkrise sollten kleine und Mittelklasse Autos gebaut werden die gleiche Stoßstangenhöhe haben sollten und durch die man den Verkehr der Vordermänner in Städten und auf Autobahnen sehen konnte um Auffahrunfälle zu vermeiden die häufig und teuer sind.
Keiner hatte in unseren Städten besonder “ alten Städten “ engen Straßen mit riesigen SUV gerechnet.
Der Motorhauben höher sind als die Fenster normaler PKW.
Nur damit einige in schweren SUV ihre “ Überlegenheit “ mit Protzen beweisen können. Alle anderen werden schon ausweichen.
Alles Blödsinn im Schnitt kommt man durch starken Verkehr auch auf Autobahnen nicht schneller ans Ziel wie mit einem PKW aus den 70er der mit 30 bis 50ps und Höchstgeschwindigkeit knapp 120 oder 130kmh fahren konnte.
Warum schließen wir uns nicht den Höchstgeschwindigkeiten der restlichen Welt mit 30 in Städten und Landstraßen 80kmh Autobahnen 120 bis 130kmh?
M. meint
„Warum schließen wir uns nicht den Höchstgeschwindigkeiten der restlichen Welt mit 30 in Städten und Landstraßen 80kmh Autobahnen 120 bis 130kmh?“
Wenigstens einmal eine Frage, auf die es eine leichte Antwort gibt:
Weil es Menschen gibt, die jede Partei wählen würde, die sich dagegen ausspricht. Egal, was diese Partei sonst noch will.
Besser-BEV-Wisser meint
Er war vom E-Motor und der grundsätzlichen Architektur sehr angetan.
Batteriemodule und -gehäuse sowie die Gehäuse der Elektrokomponenten fand er ineffizient (komplex, schwer, zu wenig integriert) im Vergleich zu Tesla.
Wie immer sind so Pauschalurteile wie vom E-eich-hörnchen nicht passend.
THeRacer meint
… guten Morgen lieber Pere Brugal, ein intaktes „Ökosystem“ findest Du vielleicht noch in den Restbeständen der Urwälder unserer Erde. …
Deine Mudder meint
Jetzt wo das Händlernetz weg ist, wird es schwer werden wieder Fuß zu fassen. GM hätte vor 20 Jahren schon anfangen sollen Cadillac und Chevy hier zu vertreiben, dafür evtl. Opel einstampfen, aber dafür ist es jetzt zu spät.
Eichhörnchen meint
Lieber Herr Cadillac, bei der aktuellen Energiedichte von Li Batterien, ist ein Elektro Auto nur möglich wenn man einen geringen Luftwiderstand realisiert, möglichst leicht baut und alles andere möglichst effizient gestaltet (Steuergeräte, Hauptcomputer, Wärmepumpe usw.)
=> Der auf dem Bild gezeigte SUV wird als E-Auto nicht funktionieren.
Man kann sich das auch bei der Konkurrenz anschauen:
Zerlege Model Y => gutes Beispiel
Zerlege ID.4, Q4, Enyaq => schlechtes Beispiel
Allein der CW Wert und die 200-300 Kg Mehrgewicht sprechen Bände. Achja, ich sag noch Wärmepumpe und Ladeleistung.
B.Care meint
Sandy Munroe hat vor Jahren schon einen ID.3, bzw. dessen Antrieb zerlegt und genau analysiert. Er ist dabei zu einer hervorragenden Einschätzung gekommen, teils besser als bei Tesla. Seine Analyse kannst du auf YT anschauen, wenn du es nicht glaubst.