Fiat Professional hat mit dem Tris ein neues dreirädriges Elektrofahrzeug angekündigt, das speziell für die Anforderungen urbaner Lieferdienste in Afrika und dem Nahen Osten entwickelt wurde. Das Modell soll eine neue Ära der Mikromobilität einleiten und durch seinen niedrigen Preis sowie die elektrische Antriebstechnik insbesondere als Lieferfahrzeug für die letzte Meile attraktiv sein. Die Einführung in Europa ist nicht ausgeschlossen.
Der Fiat Tris wird in drei Varianten erhältlich sein: als Fahrgestell mit Kabine, als Pritschenwagen sowie als Pick-up. Damit richtet sich der Hersteller an Unternehmen, die einfache und nachhaltige Transportlösungen für den Stadtverkehr benötigen. Fiat betont, dass der Tris nicht nur eine Mobilitätslösung, sondern auch ein wirtschaftliches Werkzeug zur Förderung kleiner Betriebe sein soll.
Angetrieben wird der Tris von einem 48-Volt-Elektromotor mit einer Spitzenleistung von 9 kW (12 PS). Die Energie liefert eine Lithium-Batterie mit 6,9 kWh Kapazität, was laut Hersteller bis zu 90 Kilometer Reichweite nach Motorrad-Standard WMTC ermöglicht. Produziert werden soll das Fahrzeug in Marokko.
Ein besonderes Merkmal des Tris ist das integrierte Ladesystem mit einem fest verbauten 220-Volt-Stecker, was ein Aufladen an herkömmlichen Haushaltssteckdosen erlaubt. Eine vollständige Ladung dauert rund 4 Stunden und 40 Minuten, 80 Prozent der Kapazität sollen nach 3,5 Stunden erreicht sein. Dabei greift Fiat auf bewährte Batterietechnik aus anderen Klein-Elektrofahrzeugen der Stellantis-Gruppe zurück.
Die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs liegt bei 45 km/h. Die Kabine wurde ergonomisch für lange Arbeitstage gestaltet, inklusive bequemem Ein- und Ausstieg, komfortabler Sitzposition und praktischer Details wie USB-C- und 12-Volt-Anschluss sowie zahlreichen Ablagemöglichkeiten.
Trotz seiner kompakten Länge von 3,17 Metern bietet der Tris eine Ladefläche von 2,25 Quadratmetern, genug für eine Europalette. Der Wendekreis beträgt nur 3,05 Meter, was das Fahrzeug besonders wendig macht. Die maximale Nutzlast liegt bei 540 Kilogramm, zudem kann das Fahrgestell individuell mit Aufbauten versehen werden.
Preise für den Tris wurden bislang nicht genannt. Zu einem möglichen Europa-Start sagte Fiat-CEO Olivier Francois laut Chip.de: „Tris ist mehr als nur ein neues Fahrzeug – es revolutioniert unser Denken über städtische Mobilität. Mit seiner Einführung im Nahen Osten und Afrika wird Tris die letzte Meile der Mobilität transformieren und neue Wege zu wirtschaftlicher Stärkung und sozialer Integration eröffnen. Wir glauben, dass sein Potenzial weit über diese Regionen hinausgeht – Europa könnte der nächste Markt sein, denn diese intelligente, nachhaltige Lösung spricht eine universelle Sprache.“
Jeff Healey meint
Ich sehe die kleinen „Stinker“ hier öfters durch die Gegend spotzen und knattern. Kultiges Gerät.
So was in Elektro könnte Erfolg haben.
Future meint
Die Apes und alle anderen Piaggios gehören ins Museum. Es ist schlimm, dass diese Dinger immer noch diesen Kultstatus haben für so viele Leute. Das ist ähnlich übel wie mit den Bullis. Die kleinen Fiats hätte ich gerne auch in Europa auf den Straßen. Saubere Mikromobilität wird nicht nur in Afrika oder Asien dringend gebraucht.
Jeff Healey meint
Zustimmung 👍
Halber Akku meint
Wenn ich mir anschaue, was auch heutzutage noch in Italien an Ape´s durch die Gegend fahren, sollte Fiat dieses Fahrzeug schleunigst auf den europäischen Markt bringen. Dazu müsste nur noch der Preis passen.
eBikerin meint
„Wenn ich mir anschaue, was auch heutzutage noch in Italien an Ape´s durch die Gegend“ Ja aber nur dort – im restlichen Europa werden die nur noch als Werbeträger verwendet. ne APE kann man ja immer noch kaufen – aber wie viele davon sieht man so auf den Strassen?
BEV meint
vereinzelt … ein neues Produkt für den urbanen Raum könnte schon funktionieren, muss halt sehr günstig sein und praktikabel, gerade bei der zulässigen Höchstgeschwindigkeit ist das so ein Problem, mit 45 funktioniert das im Verkehrsfluss einfach nicht und wenns dann so teuer ist, dass man auch gleich einen eUP bauen kann, dann macht es auch keinen Sinn
eine alternative zu den umgebauten Fiat 500 für <18 Jährige wäre sinnvoll, das können aber 45km/h Fahrzeuge nicht ersetzen
Dunkel-O meint
…“mit 45 funktioniert das im Verkehrsfluss einfach nicht.“
Bald wird es klappen:
In Wuppertal gibt es bereits innerstädtische zweispurige Straßen auf denen Tempo 30 gilt.
Ich finde eher die Reichweite ist ein Hindernis. 150 km sollten es schon sein, falls man mal in die Nachbarstadt möchte und wieder zurück
Future meint
Nicht nur in Wuppertal wird es immer besser. In vielen europäischen Städten gilt innerorts grundsätzlich Tempo 30 oder 40. Das wird sich weiter durchsetzen.
Melone meint
So als ehemaliger Ape-Besitzer muss ich sagen, geile Meile! Das schlimmste an der Ape war wirklich der Lärm und der Gestank. Und dass die Gangschaltung ziemlich hackelig war. Das wäre dann bei der E-Version alles weg.
Wenn es dann noch eine Version zur Ape TM gäbe als Zweisitzer und 2×1,4 Meter Ladefläche mit 75 km/h könnte ich schwach werden.
Türen wären noch gut :-D
PP meint
„Die Kabine wurde ergonomisch für lange Arbeitstage gestaltet, inklusive … komfortabler Sitzposition.“
Die nageln da 2 dünne Schaumstoffquadrate als „Sitz“ rein, und betonen dann noch die Ergonomie und den Komfort. Ironie ? Damit täglich 8 Stunden auf afrikanischen Straßen, und du kannst jeden Abend abwägen, ob du zuerst zum Proktologen, oder zum Chiropraktiker gehst 😅
eBikerin meint
“ Damit täglich 8 Stunden auf afrikanischen Straßen,“
Schau mal was da so rum fährt – ich glaube das dürfte eher weniger das Problem sein ;-)
PP meint
Das stimmt, für die meisten dort sicher ein Komfortgewinn. Wenn der Preis noch passt, wird der sicher auch gekauft. Vielleicht irgendwas zwischen 6k und maximal 8k Euro. Sollte machbar sein. Basis ist ja der Topolino.
FrankyAC meint
Gesellschaften, die noch nicht der Dekadenz zum Opfer fielen und sich auch mit weniger als 2 t Fahrzeuggewicht zum Einkauf trauen, werden das anders sehen. ;)
eCar meint
Genau das richtige Fahrzeug für die letzte Meile in den Städten! Toll!
Sowas haben unsere Looser-OEMs nie auf dem Schirm…
Tinto meint
Niemand hindert Tesla daran sowas zu bauen
Peter meint
Cool, eine Elektro-Ape !
eBikerin meint
War bei mir auch das erste was ich gedacht habe ;-)