Kia strebt in Europa weiteres Wachstum an, muss dabei jedoch wirtschaftliche Interessen mit regulatorischen Vorgaben in Einklang bringen. Vertriebschef Carlos Lahoz betonte auf dem Automotive News Europe Congress, dass man steigende Verkaufszahlen mit stabilen Gewinnmargen und der Einhaltung verschärfter EU-CO2-Vorgaben ausbalancieren müsse.
Trotz eines schwächeren Gesamtmarkts nach der Pandemie hat Kia seine Marktanteile in Europa deutlich gesteigert. Laut Daten des Branchenverbands ACEA erreichte der Hersteller bis April einen Marktanteil von 4,1 Prozent. Vor der Pandemie lag dieser noch bei 3,2 Prozent. Damit liegt Kia auf Platz zehn der größten Anbieter in Europa und überholt etablierte Marken wie Ford, Opel und die Konzernschwester Hyundai.
Ein wichtiger Wachstumstreiber ist das neue kompakte Elektro-SUV EV3 (Artikelbild). Laut Zahlen des Marktforschers DataForce erzielte dieses Modell nach vier Monaten über 24.000 Verkäufe und belegte damit Rang sechs unter den meistverkauften batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) Europas. Kias BEV-Marktanteil beträgt inzwischen 5 Prozent und liegt damit über dem allgemeinen Marktanteil.
Lahoz sieht in der Elektrifizierung einen zentralen Baustein der Strategie für weiteres Wachstum. Mit dem EV4, einem Kompaktwagen, der im dritten Quartal als Limousine und Schrägheckvariante auf den Markt kommt, verfolgt Kia hohe Erwartungen. Die Schrägheckversion wird im Werk im slowakischen Zilina produziert, was laut Kia eine flexible Anpassung an die Nachfrage ermöglicht.
Ein weiteres neues Modell ist der PV5, Kias erstes Angebot im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge, das in diesem Jahr auf den Markt kommen soll.
DataForce-CEO Marc Odinius lobte Kia als einen der besten Performer beim CO2-Ausstoß unter den europäischen Autobauern. Dennoch bleibt der Weg zum nachhaltigen Wachstum herausfordernd. Vertriebschef Lahoz formulierte das Spannungsfeld deutlich: „Wenn wir zu sehr auf Verbrenner setzen, riskieren wir CO2-Strafzahlungen. Wenn wir den Verkauf von E-Autos zu stark forcieren, leidet unsere Profitabilität.“
Dieseldieter meint
Kia und Hyundai machen alles richtig, die Premiumstrategie geht voll auf. Habe jetzt neulich den Santa Fe gesehen, einfach ein tolles Auto.
TomTom meint
Wenn sie mit Design, Preisgestaltung und dem Vorenthalten von derzeit aktuellen Ausstattungsdetails in den „normalen“ Klassen so weitermachen wie jetzt wird der Marktanteil wohl eher bald rückläufig sein.
Die in der Nähe gelegenen anderen asiatischen Hersteller stehen in den Startlöchern um das gleiche Programm wie KIA in den 90ern durchzuziehen…
Jeff Healey meint
Ich dachte die sind Premium?!?
Hundert pro!
Ehrlich, das Einzige was ich mir derzeit aus dem südkoreanischen Konzern vielleicht ansehen würde, ist der Hyundai Inster.
Da stimmt als einsamer Leuchtturm noch das Preis- Leistungsverhältnis.
TomTom meint
Die Autos sind nicht schlecht und das was verbaut wird funktioniert auch.
Die Sache entwickelt sich aber so langsam in die Richtung eines teuren Nischenanbieters statt wie bisher irgendein Modell für jeden Anspruch zu bezahlbaren Preisen…