Der Elektroauto-Sportwagen Concept AMG GT XX hat kürzlich auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke im italienischen Nardò diverse Rekorde aufgestellt. Der Technologieträger demonstrierte die Leistungsfähigkeit von Axial-Fluss-Motoren und direktgekühlter Batterie – zweier Technologien, die im kommenden Jahr in der „High-Performance-Architektur“ AMG.EA in Serie gehen sollen.
Nun stellte das Concept AMG GT XX erneut seine Leistungsfähigkeit unter Beweis, dieses Mal an der Ladesäule. An einem Prototypen-Gerät durchbrach das Konzeptfahrzeug die Grenze von 1.000 kW – also einem Megawatt – Ladeleistung. „Der Technologieträger und die Prototypen-Ladesäule unterstreichen damit erneut den ganzheitlichen Entwicklungsansatz von Mercedes‑Benz“, so die Stuttgarter.
In der Woche nach dem Zieleinlauf des Concept AMG GT XX in Nardò erreichte das Fahrzeug beim Megawattladen eine maximale Ladeleistung von 1.041 kW. Vom Start der Stromübertragung bis zum Erreichen der Megawatt-Marke dauerte es den Angaben nach nur 0,5 Sekunden. Das Concept AMG GT XX konnte die 1.000 kW Ladeleistung rund zweieinhalb Minuten lang halten. Über das speziell entwickelte CCS-Ladekabel sind bis zu 1.176 Ampere Strom geflossen. Das System übertrug dabei in einer Minute 17,3 kWh, umgerechnet sind das 125 Kilometer WLTP-Reichweite.
„Dieser Laderekord verdeutlicht, mit welcher Konsequenz die Mercedes‑Benz Charging Unit, Mercedes-AMG und Alpitronic gemeinsam die Grenzen des technologisch Möglichen verschieben“, heißt es.
Ermöglicht wurde der Rekord durch die Hochleistungsbatterie des Fahrzeugs. Diese Neuentwicklung von AMG aus Affalterbach ist von der Formel 1 inspiriert und nutzt zylindrische NCMA-Zellen. Dank ihres hohen und schmalen Formats bieten diese Zellen laut den Entwicklern eine effiziente Kühlung und eine hohe Energiedichte von über 300 Wh/kg. Das lasergeschweißte Aluminium-Zellgehäuse verbessere die Strom- und Wärmeleitfähigkeit und trage so zur robusten und langlebigen Leistung der Batterie bei.
Die intelligente Direktkühlung der Batteriezellen erfolge durch ein elektrisch nicht leitendes Öl, das jede der über 3.000 Zellen optimal temperiert. Diese Kühlung sorge für eine gleichmäßige Wärmeabfuhr und unterstütze das hohe Dauerleistungspotenzial des Energiespeichers. Die Spannung von über 800 Volt reduziere das Gewicht durch leichtere Verkabelung und verkürze die Ladezeiten, während das intelligente Wärmemanagement die Temperatur der Zellen präzise steuere, um auch bei intensiver Nutzung die maximale Leistung zu gewährleisten.
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg sei die Ladeinfrastruktur, die Mercedes‑Benz gemeinsam mit Alpitronic ermöglicht hat. „Kernstück dieser Ladeinfrastruktur war eine speziell entwickelte Prototypen-Ladesäule, welche das Beste aus zwei Technologiebereichen vereint: Eine ursprünglich für Lkw konzipierte MCS-Ladesäule wurde zu einem System umgebaut, das mit einem schlanken CCS-Kabel arbeitet und dennoch die immense Leistung sicher überträgt.“
Der gemeinsame Entwicklungsansatz von Fahrzeug und Ladeinfrastruktur zeigt Mercedes zufolge, welches Potenzial entsteht, wenn beide Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind. Die Erkenntnisse aus dem Megawatt-Laden sollen in die Entwicklung eines neuen High-Performance-Schnellladers einfließen, der ab 2026 an Mercedes‑ Ladeparks in Europa und Nordamerika verfügbar sein werde.

Dagobert meint
Diese Spitzenwerte beeindruckend mich überhaupt nicht. Ich möchte eine flache 4C Ladekurve von 0-100% bei -20 bis +40 °C (Also bei 100 kWh Akku 400 kW). Jederzeit, ohne darüber nachzudenken, in 7,5 min 50 % in den Akku bekommen – DAS wäre beeindruckend.
Sebastian meint
Gleich kommt der nächste und sagt, ich möchte aber 3C konstant haben…
Merkt ihr eigentlich noch überhaupt etwas???
Ist doch super, wenn die Technik immer weiter geht.
Wenn laden so aussieht: ich steck an, laufe 3x ums Auto (ca. 2 Min.) und hab dann 80% im Akku, dann parke ich 10 Meter weiter auf nen normalen Parkplatz und geh einkaufen oder Pipi-Kacke-Kaffe-holen-dehnen-Emails-schauen….. oder du suchst die die übrig gebliebene 50kW Säulen die es noch gibt…
Und wer keine Lust hat, seinen super duper Akku so schnell zu laden, kann einfach ne Steckdose nehmen und mit 230 Volt laden *g
hu.ms meint
Ich finde die nächsten 100km in 5 min. laden = 250 kw durchschnittlich reichen.
Solange sollte man pause machen auf langstrecke – also 15 min alle 300km bzw. 3 stunden.
Kirky meint
Mehr sollte auch verboten werden, sonst scheitert der Kampf gegens Auto am Ende doch noch.
Matthias meint
Stimmt. Du solltest nach Affalterbach fahren und das inakzeptable Treiben unterbinden. Es darf nicht zu schnell geladen werden!
Sebastian meint
hu.ms meint
08.09.2025 um 16:21
…..
Du wirst es nicht glauben, ABER du DARFST mit dem Auto nach dem laden einfach noch Pause machen! Echt jetzt!!! Da kommt niemand mit der Peitsche und drängt dich zum weiterfahren…. *gg
Das ist genauso wie mit dem Diesel, der hat zwar nach dem 3 Min. volltanken, 1.200 KM State of Tank im Display, aber ich MUSS das NICHT gleich AM STÜCK fahren…
M. meint
Ja, aber wo ist da der Sinn?
Wenn ich Pause mache, kann ich laden. Tanken kann ich dann nicht.
Tanken muss ich extra. Und die 3 Minuten stimmen nicht, wenn man mal realistisch von Anfahrt zur Tanksäule bis zur Abfahrt von der Tanksäule rechnet.
Ich stoppe das beim nächsten Mal.
Sebastian meint
Mit solchen Daten kann man selbst die Formel 1 elektrisch fahren, 10 Sec. Boxenstopp und weiter gehts. Und vor allem die ganzen Schrauben-Aussendienstler können endlich gscheit über die Bahn brettern *g
mv meint
BYD Tang L und BYD Han L laden schon mit 1000 kW und sind im Verkauf. 1000 Ampere und 1000 Volt. Voll aufladen in fünf Minuten. Die deutschen Autohersteller hinken überall hinterher. Dafür sind die Preise dann auch noch höher als bei den chinesischen Elektroautos. Man kann mal die Plattform china crunch anschauen. Ob die deutsche Autoindustrie das überleben kann?
EVrules meint
Und jetzt bitte einmal die exakten Ladekurven und Voraussetzungen nennen, wann und wie diese 1000kW geladen werden, bei den BYD Modellen – „Dual Gun“ etc. vollkommen alltagsfremd.
Das bedeutet nicht, dass es für Mercedes genauso illusorisch ist, hiervon Alltagswerte abzuleiten aber es sind beiderseits Show-Werte.
M. meint
In D gibt es nur den BYD Tang (ich habe eben nachgesehen).
Dessen Parameter:
108,8 kWh netto
530 km WLTP – mit 108,8 kWh!!!
Eigentlich kann man da schon wieder die Seite schließen, aber egal – ziehen wir’s durch:
„Der BYD TANG bietet eine beeindruckende Ladeleistung von 170 kW DC. Dank eines besonders schnellen und effizienten Ladevorgangs lässt er sich in nur 30 Minuten von 30 % auf 80 % aufladen.“
Aber der eigentliche Gag kommt jetzt: Basispreis 75.000 Euro. Fünfundsiebzigtausend!
Der einzige Kaufgrund für das Auto: 7 Sitze. Ich kenne jetzt niemand mit dem Bedarf… aber egal.
Tang L: nicht in D
Hang L: nicht in D
Relevanz in D: nicht gegeben.
M. meint
Brutal.
Aber – um das nicht nur bei BYD zu schreiben: technisch absolut beeindruckend, in der Realität aber unbedeutend.
Kein normal denkender Mensch, der nach 500 km Autobahn aus dem Auto steigt und lädt, muss nach 5 Minuten schon wieder weiter.
Ok – solche Menschen gibt es, aber das sind 0,x%.
Alle anderen brauchen nach 4 oder 5 Stunden im Auto auch mal 20 Minuten Pause. Oder sollten sie zumindest machen!
Und dann reichen 400 kW komplett, die Ladekurve dort kann man vielleicht noch etwas „einebnen“, also die Leistung etwas länger halten. Das im Preis nach unten bringen – das ist das bessere Ziel als im Formel 1 Tempo zu laden.
eBikerin meint
Ich denke das ist etwas kurzsichtig. Bei solchen Ladegeschwindigkeiten wäre Laden dann eben genauso wie Tanken. Dann hättest du an der Autobahnladestation eben eine bestimmte Anzahl dieser Lader. Wie es jetzt ja auch nur eine bestimmte Anzahl Zapfsäulen gibt. Also anhalten, laden , auf den Parkplatz fahren und Pause machen. So wie es jetzt eben auch viele machen.
Ausserdem bist du natürlich super flexibel: kurz laden und dann weiter an den schönen Rastplatz wo es vielleicht keinen Lader gibt.
Oder so wie wir es vor 2 Jahren im Urlaub gemacht haben. Nachts los und so lange gefahren, so lange das Baby geschlafen hat. Geht mit 3 Erwachsenen Problemlos.
Pausen wurden dann gemacht, wenn das Baby gequengelt hat.
M. meint
Du kannst doch auf dem Parkplatz nebenbei laden. Warum sollte man denn nun Stromtankstellen bauen, wo man dabei bleiben muss, bis das Ding fertig ist?
Ich kann nichts daran finden, neben dem Auto rumzustehen. Das geht beim Verbrenner halt nicht anders, die Säule muss man ja zeitnah wieder freimachen, und Pause machen und einen Kaffee trinken oder die Kinder versorgen wird in der Zeit nichts.
Ich meine – ok, wenn das jemand hilft – von mir aus, Hauptsache BEV. Aber bis die 1MW-Ladetechnik in 08/15 Familenautos durchsickert, das wird noch einige Zeit dauern.
Es gibt einen Punkt, da sehe ich das ähnlich wie du: urban. Also die Menschen, die jetzt alle 2 Wochen an die Tankstelle fahren, und zukünftig NICHT zu Hause laden können, bis die Straßen mit Induktionsfeldern oder Laternenladern gepflastert sind. Bei denen wäre das eine Hilfe, aber dann stimmt der kWh-Preis nicht, und die verfügbaren Autos sind auch die falschen. da sieht man auch bei den Chinesen nichts.
eBikerin meint
Das mit dem Parkplatz ist eine Preisfrage: wenn es für den Betreiber günstiger ist 10 x 1000 kW zu bauen als 25x 400kW dann wird er das tun.
Dann wartest du eben die 5 Minuten bis das Auto voll ist, und parkst dann um.
Klar kann man an jeden Parkplatz nen Lader stellen – frage ist was eben für den Betreiber wirtschaftlicher ist. Darum geht es.
M. meint
Ja, aber ich denke mal, dass Betreiber das nicht als Argument nehmen werden, die Ladepreise zu senken.
Und, wie gesagt: ich bin nicht daran interessiert, 5 Minuten neben dem Auto zu stehen.
Zumal 5 Minuten nur reichen, wenn die 1000 kW durchgehalten werden. Sonst sind es 7 oder 8.
Und in der Zeit war ich auf der Toilette und navigiere gerade Richtung Kaffee, bespaße den Nachwuchs oder schnappe „frische“ Luft.
Nur als Beispiel.
Mehrwert für mich: Null. Weniger als Null. Ich würde auch diese Karre an den 300 kW Lader fahren, wo es flat 300 kW zieht, und mich die 15 Minuten (für 70% einer 110 kWh-Batterie) eben mit etwas anderen befassen – siehe oben. Und das Auto wäre vor mir fertig, gerade mit Familie.
MichaelEV meint
„wenn es für den Betreiber günstiger ist“
Natürlich wird es mit steigender Leistung tendenziell günstiger (pro kW Leistung).
Dieser Effekt schwächt sich aber nach oben hin ab. Und der wesentlich wichtigere Faktor „Auslastung“ überlagert um ein großes Vielfaches.
Der Königsweg zeichnet sich doch schon lange ab… Mit einem HYC 1000 könnte so ein Fahrzeug sowohl mit 1000 kW nach 5 Minuten fertig sein als auch problemlos 30 Minuten oder mehr Pause machen.
Denn 5 Minuten separate Ladezeit werden 5 verlorene Minuten sein. „Steht er, dann lädt er“; sowohl bei der Fernstrecke als auch beim Alltagsladen! Das Ideal ist immer sowieso vorhandene Standzeiten zu nutzen. Davon gibt es sehr viele und davon braucht es nicht viele, um den Ladebedarf abzudecken.
Aztasu meint
Krass