Unter den großen europäischen Autoherstellern ist derzeit nur BMW auf einem klaren Kurs, die strengen CO₂-Flottengrenzwerte der EU zu erreichen. Nach einer Analyse der Marktbeobachtungsfirma S&P Global Mobility erreichte der BMW-Konzern – einschließlich der Marken Mini und Rolls-Royce – in den ersten neun Monaten einen Anteil von 24,5 Prozent batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) an den gesamten Neuzulassungen.
Damit liegt BMW laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) deutlich über der branchenweit als Richtwert geltenden Schwelle von 20 Prozent, die notwendig ist, um die von der EU festgelegten Emissionsgrenzen einzuhalten. Diese Entwicklung bedeutet eine deutliche Steigerung gegenüber dem ohnehin hohen Vorjahreswert.
Nur BMW übertrifft den Analysten zufolge derzeit den für 2025 angepeilten BEV-Anteil deutlich. Andere Hersteller müssen demnach ohne zusätzliche Erfolge im Verkauf von Elektroautos mit erheblichen finanziellen Sanktionen rechnen. BMW erzielt zudem mit mehr als 15 Prozent Verkaufsanteil von Plug-in-Hybriden insgesamt 40 Prozent Fahrzeuge, die elektrisch geladen werden können.
Die EU schreibt für die Flottenneuwagen im Zeitraum 2025 bis 2027 einen durchschnittlichen maximalen CO₂-Ausstoß von 93,6 Gramm pro Kilometer vor. Dieser Wert war ursprünglich allein für das Jahr 2025 vorgesehen. Je nach Fahrzeugsegment gelten leichte Abweichungen: Hersteller vieler schwererer Autos dürfen etwas höhere Werte erreichen, während Kleinwagen-Produzenten strengeren Anforderungen unterliegen.
Um die geltenden Normen einzuhalten, müssen die Hersteller ihren Anteil an lokal emissionsfreien Elektroautos in der Flotte deutlich steigern. Vollstromer werden in der CO₂-Bilanz mit null Gramm berücksichtigt, während Plug-in-Hybride, die begrenzt elektrisch fahren können, nur mit wenigen Gramm je Kilometer in die Berechnung eingehen.
Besonders enttäuschend sind die Zahlen laut S&P Global Mobility für den großen europäischen Autokonzern Stellantis, zu dem Marken wie Peugeot, Citroën, Opel und Fiat gehören. Der Konzern hatte sich für 2025 einen BEV-Anteil von 21 Prozent zum Ziel gesetzt, erreichte in den ersten neun Monaten jedoch lediglich 10,5 Prozent.
Volkswagen, der größte europäische Autohersteller, zeigte im Vergleich dazu deutliche Fortschritte: Die Wolfsburger konnten ihren BEV-Anteil im Jahresvergleich von 9,8 auf 16,8 Prozent steigern. Der deutsche Premiumhersteller Mercedes-Benz hingegen stagniert, der Anteil an batterieelektrischen Fahrzeugen liegt bei rund 15 Prozent.

Mary Schmitt meint
Nur VW, Renault und BMW poolen nicht mit Fremdmarken. Das macht man, wenn man jetzt schon sicher ist, dass man Ende 2027 keine Strafgebühr zahlen muss.
Halber Akku meint
Freut mich für BMW. Stellantis, na ja. Da sehe ich nur den Citroen e C3 und sein Fiat Panda Derivat einigermaßen in ihrer Klasse wettbewerbsfähig, von Opel vielleicht noch den E Frontera. Modelle wie der E Astra sind auch mit Rabatten immer noch zu teuer.
prief meint
Stellantis ja eigentlich unglaublich viele e-Auto Modelle. Die sind aber preislich nicht attraktiv (bezüglich Technik trau ich mir kein Urteil zu, scheint aber auch nicht herausragend zu sein) und werden daher kaum gekauft.
M. meint
So viele sind das gar nicht, die wechseln nur munter die Kartons, die sie drüber stülpen.
Und technisch sind die Autos schon erträglich, sie sind nur einfach deutlich zu teuer.
South meint
Naja, keine Überraschung. Die Kunden kaufen BEV auch in der Breite, aber dafür muss ein attraktives Angebot vorliegen. Einige Hersteller können das und einige nicht, und da reichen mittlerweile keine teuren Leuchtturmprojekte mehr um Analysten zu beruhigen, sondern es muss bei steigenden Stückzahlen auch wirtschaftlich sein. Ein plumpes Aufweichen der Quoten würde die Fleißigen bestrafen und die Behäbigen belohnen…
hu.ms meint
Das liegt doch bei BMW an dem höheren durchschnittlichen neuwagen-preisniveau !
Je höher der preis, desto geringer der mehrpreis für BEV im vergleich zu stinkern.
Und in den preisklassen sind die neuwagenkäufer auch so vermögend/einkommensstark, dass die differenz kein fin. problem darstellt. Gilt auch für MB und audi – dort fehlen aber noch mehr technisch aktuelle modelle.
South meint
Ok. Und warum verkaufen dann MB und Audi nicht entsprechend BEV?
Mäx meint
Am Ende habt ihr beide Recht.
BMW bietet quasi das identische Fahrzeug als Elektromodell an, mit Rabatt und zu ähnlichen Preisen.
Der Kunde ist zufrieden, weil er einen „normalen“ BMW kauft, nur mit Elektroantrieb und hat das Gefühl ein Schnäppchen gemacht zu haben wegen des Rabatts (Psyche).
Aber bei BMW ist das ganze einfacher umsetzbar, weil in höherpreisigen Segmenten die BEVs preisgleich sind.
Das ist bei Kleinwagen erheblich schwieriger umzusetzen.
Auch ein Grund (neben Packaging) warum es den 1er oder 2er nicht als Elektro gibt. Bei Preisen um die 30-35k ist das erheblich schwieriger wirtschaftlich darzustellen, als es bei Preisen um 40-50k ist.
mabra meint
Wenn die Audi-Verkäufer überall so sind wie hier: kein Wunder.
Mein Bekannter wollte zum ersten Mal ein BEV. Bisher Gegner. Will einen Q6 etron. Audi-Verkäufer: „Bloß nicht. Kaufen Sie kein BEV. Stellen Sie sich vor, sie wollen nach Hause und fahren Langstrecke. Dann kommt eine Dunkelflaute und die Schnellader werden auf 11 kw gedrosselt. Dann dauert es Stunden, bis Sie weiterfahren können.“ Fazit: Es wurde ein Plug-In von einer anderen Marke.
So wird das nichts mit den Verkäufen.
eBikerin meint
G’schichten aufm Paulanergarten!
Ben meint
Warum sollen dies Geschichten aus Paulaner Garten sein, ging mirt genauso mit VW als ich vorhatte mir den ID.3 First zu leasen.
Das erste Autohaus meine nur, was ich mit so eine Karre möchte und das zweite Autohaus meinte nur, wie das dann wird wenn man in Nürnberg im Stau stehen weil man anstehen muss um in München zu laden, dann wurde es halt damals 2020 ein Model 3.
Ben meint
Genau so ein Kollege von mir der einen ID.4 haben wollte, das Autohaus in Zwickau hatte ihn vom ID.4 abgeraten trotz eigenen Haus mit Garage, damit man zu Hause laden kann müsse man mehrere 10000€ investieren und selbst dann ist es noch unsicher und es besteht massive Brandgefahr.
Ich habs mir dann mal angeschaut, ist eiun Haus von 2018 und er hat ne rote CEE 16 in der Garage, jetzt hat er einen ID.4 und einen Go-e Charger an die Steckdose gesteckt und ja wir haben seinen Elektriker trotzdem nochmal prüfen lassen, dieser meint nur warum sollte das nicht gehen ?
South meint
Das mit dem Rabatt und der Psyche ist einfach Schmarrn . Die Leute die kein Internet benutzen, wenn sie zehntausende von Euro ausgeben, dürfte mittlerweile extrem überschaubar sein.
Die erfolgreichen BEV Hersteller wie BMW liefern schlicht ein stimmiges Konzept. Eigene Plattform, hohe Reichweite, in Kombi mit gutem Ladeleistung… und genau diesen Rahmen wollen lt. Kundenbefragungen eben die Kunden haben…
Das würde bei VW mit einem guten E Golf und nicht dem ID Zeug auch funktionieren…. und wenn die Mittelklasse mit normalen Modellen so in 2026-2027 ankommt, dann steigt der Druck auch in der Kompaktklasse… vielleicht ein bis zwei Jahre später…
Und das ist keine hanebüchene Prognose, sondern das wahrscheinlichste…
M. meint
Schon richtig, South.
VW-Kunden haben eine ziemlich klare Erwartungshaltung, wie ein praktisches, nicht besonders hoch emotionales Auto auszusehen hat. Das hat gar nichts alleine mit den IDs zu tun, das gleiche Problem haben auch Golf 8 und der Seat Leon – die Bedienkonzepte sind einfach Müll. Tasten sind out – ok, aber das ist woanders. Bei VW nicht. Da will keiner fancy Kram haben, die Leute wollen schlüssige Konzepte für Brot- und Butterautos. Und da fummelt auch niemand 10 Sekunden auf einem Touchscreen rum, um die Sitzheizung ein- oder umzuschalten, das hat in 1 Sek. via Taste zu gehen, haptisches Feedback via Tastenhub inkl.
Oder dieser bekloppte Fensterheber. Das muss eine heftig durchzechte Nacht gewesen sein, die vor dieser Idee lag.
Sowas muss weg, und fertig. Und das hat man inzwischen scheinbar erkannt: der ID.3 wird irgendwann (viel zu spät natürlich) wieder wie ein VW aussehen, und er wird auch bedient werden wie einer.
South meint
Naja, M. so speziell ist BMW nun wahrlich nicht. Nur zur Erinnerung. Ich bin von BMW auf VW gewechselt, weil BMW damals nix brauchbares hatte…
Ist schon ein Marketing Märchen, so einmal BMW immer BMW… VW war euch damals voraus…
VW kriegt aber momentan halt nix mehr auf die Reihe… BMW war vor ein paar Jahren abgeschlagen… der Markt ist superklar nicht fest zementiert…das wird euch Mitarbeitern nur immer eingetrichtert…
hu.ms meint
South – warum die frage – ist doch mit meinem letzten satz schon beantwortet.
South meint
hu.ms. Hmm. Also wenn ein Hersteller eben noch keine aktuell technischen Modelle mehr liefert, andere aber schon…. dann ist der doch behäbig? Was wolltest du dann überhaupt aussagen?
Und das kann auch klassentechnisch ein Problem werden. Ich werde beispielsweise keinen ID (genau MEB) mehr kaufen, selbst wenn es in der Kompaktklasse keinen besseren Konkurrenten geben wird, dann würde ich eine Klasse aufsteigen. Und. Wer nicht zuviel Geld ausgeben will, kann das auch mit einem Gebrauchten machen.
Ganz lustig. VW bietet die Option an, ein Update für die Strassenkarte und Führung anhand von Ladestationen 143€! jährlich. Das Navi von VW ist ja kostenlos schon ein Witz. Die Eingabe ist ein Graus und dauert, die Aktualität und die Ankunftsprognose, ich sag jetzt mal auf Mittelalterebene und hört beim Brenner auf.
Frag mich ernsthaft wer so besoffen ist, dass zu ordern, ich nehme GoogleMaps, nicht nur eine Liga besser… und immer kostenlos…
VW ist Softwaretechnisch ein Scherbenhaufen…
Future meint
Das Management von BMW ist offenbar viel besser als es Zipse regelmäßig durch seine verunsichernden FAZ-Interviews vermittelt. Der Druck durch die Quote muss also weiter sein, sonst handelt das Management nicht. Sehr gut, dass es Brüssel gibt. Von Berlin ist da nichts gutes mehr zu erwarten.
Mäx meint
Ich vermute, dass die Entscheidungsträger im Hintergrund (Aufsichtsrat und Familie Klatten) am Ende daran interessiert sind, dass die Firma BMW noch möglichst lange existiert und damit auch weiterhin Vermögen aufbaut (für Klatten).
Daher springt man Trends nicht so schnell hinterher (Mercedes) und ist nicht so kurzfristig auf Rendite fixiert, man verfolgt eher langfristige Pläne.
Daher hat man zunächst Mischplattformen gebaut, die für den Übergang gut geeignet sind, aber langfristig die Neue Klasse entwickelt für Volumenmodelle.
Man hat langfristig gesehen, dass man 2025 mit dem Flottenverbrauch runter muss und entsprechend das Portfolio aufgebaut, sodass man keine oder nur sehr wenig Probleme damit bekommt.
In der Hinsicht scheint BMW also mit einem guten Aufsichtsrat ausgestattet zu sein, auf wenn das Management manchmal komische Statements ablässt.
Andi EE meint
@Mäx
„In der Hinsicht scheint BMW also mit einem guten Aufsichtsrat ausgestattet zu sein, auf wenn das Management manchmal komische Statements ablässt.“
Ja, das ist wirklich seltsam, aber könnte eine Folge der dramatisch sinkenden Gewinne sein. Wenn man das Elektromobil (Verbrenner/BEV) optisch gleich nach aussen verkauft, suggeriert das den gleichen ökonomischen Erfolg bei einem Verkauf egal welcher Einheit. Was natürlich nie und nimmer der Fall ist, im Optimalfall wird BMW keinen Verlust bei einer BEV-Einheit schreiben. Was ökonomisch nicht aufgehen kann, wenn man das skaliert.
Leider sind diese CEOs / Firmen nicht transparent (BEV separat ausweisen), sonst würde sich das schizophrene Geschwafel leicht erklären. Die Leute leben im Land lieber mit diesen aufgetischten Lügen, statt dass sie das Wahrscheinliche in ihre Betrachtung einfließen lassen = BEV-Sparte ist defizitär bis hoch defizitär.
brainDotExe meint
Was bei BMW ja nicht der Fall ist.
Man macht mit den BEVs bereits seit Jahren Gewinn, nur halt eben nicht so viel wie mit Verbrennern.
Das hat Zipse öfters so bestätigt.
M. meint
Ich kenne da eine Firma, gar keine Verbrenner baut und somit da auch nichts verbergen kann – selbst, wenn sie wollte. Die könnte ihre Gewinne pro Baureihe ausweisen, oder sagen wir mal: die Gewinne bei den großen Baureihen, dem Pickup und dem Lastwagen.
Tut diese Firma nicht. Weiß jemand, warum?
eBikerin meint
Leider wie immer Unsinn. BMW hat schon mehrfach bestätigt, dass sie mit ihren eAutos Gewinn machen. Gibt sogar einen Artikel hier vom Januar 2024.
Frage mich warum du eigentlich immer solchen einen Schmarrn schreiben must.
Tinto meint
Aus Neid und Missgunst, was denn sonst?
Jörg2 meint
brain
eBiker
So direkt hat das von BMW bisher keiner artikuliert.
Die Aussagen waren bisher „ Wir verdienen Geld“ (Mertl) und die Marge ist geringer als bei den Verbrennern.
Positiv kann man das in „wir machen Gewinn“ umdeuten.
Negativ in „wir haben zwar Einnahmen, die Marge ist aber Null und kleiner“.
Darf sich jeder nehmen, was er möchte.
Peter meint
Dann kann BMW mit dem „zuviel“ eingesparten CO2 ja nochmal separat Kasse machen. Schöne Entwicklung für BMW.
M. meint
Ich denke eher, dass man das als Guthaben in die Flexibilisierung nimmt.
Also falls es 2026 oder 2027 nicht so gut läuft.
Auch wenn die neue Klasse Modelle scheinbar gut anlaufen, die Werke für die nächsten 1, 2 Jahren erstmal gut ausgelastet zu sein scheinen und wenig Rabatte vergeben werden, was ja neben dem CO2-Budget auch gut für die Gewinne ist.
Aber wer weiß, was da noch kommt. Kein Fehler, da etwas Puffer zu haben.