Ferrari bereitet sich auf den Start seines ersten vollelektrischen Modells vor. Die Italiener wollen beim „Elettrica“ bewusst neue Wege gehen. Das Unternehmen möchte ein einzigartiges Fahrerlebnis schaffen, das sich von konventionellen Lösungen abhebt – unter anderem durch simulierte Gangwechsel, auch wenn man es nicht so nennt.
Es werde nicht „fake“ sein, und es werde keine „Gänge“ geben, erklärte Gianmaria Fulgenzi, Leiter der Produktentwicklung bei Ferrari, im Gespräch mit InsideEVs. „Als wir begannen, das Auto zu entwickeln und eine Kurve ansteuerten, begannen wir, mit den Schaltwippen zu spielen“, so Fulgenzi zur Entstehungsgeschichte des Features. „Wenn man ein bisschen Spaß haben will, braucht man etwas, mit dem man sich mit dem Auto verbinden kann, um völlig mit ihm im Einklang zu sein.“
Dafür dafür entwickelt Ferrari laut dem Bericht eine Art gestufte Leistungsfreigabe in fünf „Power Levels“ (Leistungsstufen), die das Verhalten einer Gangschaltung imitieren sollen – aber ohne echte Gänge. Beim Beschleunigen müssen Fahrer dann im richtigen Moment „hochschalten“, um jeweils eine neue Leistungsstufe freizugeben. Diese Staffelung von Drehmoment und Leistung soll das Fahrgefühl intensivieren.
„Ein natürliches Erlebnis“
Beim Bremsen vor einer Kurve etwa kann durch ein „Runterschalten“ mit der linken Wippe ein Gefühl wie Motorbremse erzeugt werden. Fulgenzi zufolge entsteht so „ein natürliches Erlebnis, das vollständig mit der Körperbeschleunigung und auch mit dem hörbaren Sound verbunden ist“.
Auch beim Klang beschreitet Ferrari neue Wege. Statt auf komplett künstlich erzeugte Geräusche zu setzen, will man die natürlichen Schwingungen des Elektromotors verstärken. Dafür wird ein Beschleunigungssensor unter dem hinteren Inverter installiert, der Mikrovibrationen des Motors erfasst. Diese werden dann über einen firmeneigenen Algorithmus akustisch aufbereitet und in den Innenraum übertragen.
Ferrari stellt sein erstes Elektroauto in drei Phasen vor. Die erste davon war die Präsentation der Plattform und technischen Daten in diesem Monat. Anfang 2026 soll es mehr Informationen geben, unter anderem zum Innenraum. Bis Mitte nächsten Jahres wird der Vollstromer komplett enthüllt.
„Wenn das Auto das leistet, was wir glauben, dass es leistet, wird es bei unseren Kunden auf große Akzeptanz stoßen“, sagt CEO Benedetto Vigna. Damit meint er vor allem Neukunden der Marke, aber auch treue Ferrari-Sammler. Sie müssen Berichten zufolge um die 500.000 Euro für das E-Auto-Erstlingswerk des Unternehmens einplanen.

brainDotExe meint
„Wenn man ein bisschen Spaß haben will, braucht man etwas, mit dem man sich mit dem Auto verbinden kann, um völlig mit ihm im Einklang zu sein“
Vollkommen richtig!
Deswegen bevorzuge ich beim Verbrenner Sonntagsauto Handschaltung!
Beim Daily kann ich hingegen gerne drauf verzichten.
Mary Schmitt meint
Die Leistungsstufen sind Unsinn. Warum muss man erst was freischalten? Das runterschalten per Reku kann ich dagegen gut verstehen. Auch die Geräuschbildung klingt nach einer guten Idee.
Dirk meint
Es soll also wieder ruckeln. ICH bin froh, dass das endlich weg ist und bin genervt, wenn ich mal irgendwo in einem Fossilstinker mitfahren muss, was erfreulich selten vorkommt.
Wie wär’s dann auch mit Verzicht auf die Federung, damit es wieder so hoppelt wie damals bei den Pferdekutschen? Man könnte auch Pferdewiehern und Kacka-Bömmel abwerfen einbauen.
Ich empfehle auch, die Heizung erst nach 20km zu aktivieren für das volle Verbrennererlebnis.