MAN Truck & Bus treibt die Dekarbonisierung der Logistik seiner Neufahrzeugauslieferung voran. Gemeinsam mit dem Logistikpartner VEGA International setzt das Unternehmen auf ein intermodales Konzept aus Schienentransport für den Hauptlauf und vollelektrischem Onroad-Transport für die „letzte Meile“ der Fahrzeugauslieferung. Durch dieses Konzept können den Angaben der Volkswagentochter zufolge rund 2.700 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart werden.
Nach einer erfolgreichen Praxistestphase mit zwei MAN eTGX plant VEGA das vollelektrische Transportkonzept sukzessive auszuweiten. Bis Ende 2026 sollen 30 bis 40 weitere eTGX in den Einsatz gehen. „Die Kombination aus Elektro-Lkw mit anderen Zero-Emission-Transportmitteln zeigt, wie klimaschonende Lieferketten intelligent realisiert werden können“, so Michael Kobriger, Vorstand für Produktion und Logistik bei MAN Truck & Bus.
„Mit den beiden eTGX sammeln wir wertvolle Erfahrungen im anspruchsvollen Realbetrieb, der jeden Tag unterschiedliche Strecken und Entladeorte bereithält. Dabei haben sich Batteriereichweite und Einsatztauglichkeit der Fahrzeuge hervorragend bewährt. Diese Erkenntnisse nutzen wir, um gemeinsam mit unseren Partnern weitere Transportrouten zu elektrifizieren“, sagt Franz Blum, CEO von VEGA.
E-Lkw verteilen wöchentlich 30 bis 40 fabrikneue Trucks
Die MAN eTGX verteilen vom VEGA-Bahnterminal in Rheine bei Osnabrück wöchentlich rund 30 bis 40 fabrikneue Trucks im Umkreis von 300 Kilometer vollelektrisch und damit lokal emissionsfrei. Die Zuführung der Neufahrzeuge dorthin vom MAN-Produktionswerk im polnischen Krakau und damit der Großteil des Transportweges erfolgt ebenso elektrisch per Bahn.
Der Schienentransport nach Nordwestdeutschland ist Teil des sogenannten LionXpress. Das Transportkonzept basiert auf zwei Zugrelationen nach Deutschland und Österreich, das MAN mit seinen Logistikpartnern sukzessive weiter ausbauen will. Damit erzielt MAN bereits heute signifikante CO₂-Einsparungen: Seit Projektstart im Juni 2023 hat VEGA über 11.000 Lkw klimafreundlich per Zug transportiert und 6.000 Tonnen CO₂ eingespart. Insgesamt konnten mit beiden Zugkonzepten des LionXpress beim Transport von über 22.000 Lkw rund 10.400 Tonnen CO₂ eingespart werden.
Das patentierte Verladekonzept von VEGA ermöglicht auch die Bahnverladung von Lkw mit bis zu 4,2 Metern Bauhöhe. Der Einsatz von Elektro-Lkw zur Auslieferung der Neufahrzeuge elektrifiziert die gesamte Logistikkette vom Produktionswerk bis zum Endkunden.
Die Initiative „Electrifying Outbound“ ist Teil der langfristigen Nachhaltigkeitsstrategie von MAN. Bis 2030 sollen die CO₂-Emissionen im Fahrzeugauslieferungsprozess um 30 Prozent reduziert werden. Neben der Elektrifizierung der letzten Meile und dem Ausbau des Schienennetzes ist die Integration weiterer Bereiche wie der Ersatzteillogistik geplant.
Die guten Erfahrungen mit dem MAN eTGX, der mit einer Aufsattelhöhe von 950 Millimetern ein Alleinstellungsmerkmal unter den Elektro-Lkw hat, haben VEGA dazu bewegt, weitere zehn eTGX noch 2025 in Betrieb zu nehmen und für 2026 den Ausbau der Elektro-Lkw-Flotte um weitere 20 bis 30 eTGX zu planen.
Dabei werden die neuen E-Lkw künftig neben der Outboundlogistik für MAN auch für den Vorlauf von Neu-Trailern zweier VEGA-Kunden zum VEGA-eigenen Bahnterminal nach Rheine eingesetzt. Zusätzlich sind weitere Konzepte zur CO₂-freien Logistik in der zu Volkswagen gehörenden Traton Group in Ausarbeitung. Das Ziel von VEGA besteht darin, bis 2030 die gesamte Outbound-Logistikkette für die Nutzfahrzeugindustrie CO₂-frei zu ermöglichen.

Mary Schmitt meint
Die Leute in Neuhardenberg wären auch dafür, wenn die Halden elektrisch befüllt würden.
Matthias meint
Man fragt sich ob durch die Auslieferung ohne Nutzlast nicht eher mehr CO2 freigesetzt wird als nötig. Es fahren so viele LKW in Europa hin und her, da sollte jeder Neuwagen direkt vor den Fabriktoren in Betrieb genommen werden und seine erste Reise produktiv mit Fracht absolvieren.
M. meint
Klar.
Und den Auflieger schiebt man dann vor die Werkstore, oder wie?