VW-Vertriebschef Martin Sander hat im Gespräch mit der Automobilwoche ehrgeizige Ziele für das kommende kleine Serien-Elektroauto auf Basis der Studie ID. 2all geäußert. Der als ID. Polo zu den Händlern rollende Wagen soll in seinem Segment die Nummer eins in Deutschland und auch in Europa werden. Das sei der Anspruch „als europäischer Marktführer im Bereich der Elektrofahrzeuge“.
Der ID. Polo und sein folgendes SUV-Schwestermodell ID. Cross sollen die Auslieferungen an vollelektrischen VW-Fahrzeugen deutlich steigern, weil die Marke mit diesen Modellen einen besonders günstigen Einstiegspreis anbiete. Hinzu komme, dass der Markt für kompakte E-Autos dieser Preisklasse sehr groß ist.
Der ID. Polo soll dazu beitragen, die CO2-Flottenemissionen des Volkswagen-Konzerns zu senken, um den Vorgaben der EU gerecht zu werden. Der Anteil von Elektroautos bei VW Pkw liegt laut Sander in Deutschland derzeit bei knapp 20 Prozent. Jeder fünfte verkaufte Volkswagen sei also schon vollelektrisch. Mit dem erwarteten weiter steigenden Stromer-Absatz will der Konzern die CO2-Flottengrenzwerte in Europa über den geltenden Dreijahreszeitraum erreichen, ohne auf sogenanntes Pooling mit anderen Herstellern angewiesen zu sein.
„E-Mobilität soll auch nahbar und persönlich sein“
Mit dem ID. Polo geht VW auf Abstand von der Zahlen-Nomenklatur bei seinen E-Autos. Dazu der Vertriebschef. „Ein Modell wie der Polo zeigt, wie kraftvoll ein Name sein kann: Er steht seit Generationen für Verlässlichkeit, Persönlichkeit und Geschichte. Genau deshalb geben wir auch unseren ID. Modellen wieder Namen, die Emotionen wecken und im Alltag der Menschen verankert sind.“ E-Mobilität solle nicht nur fortschrittlich, sondern auch nahbar und persönlich sein.
VW wird laut Sander mit jeder neuen Modellgeneration weitere etablierte Namen auf das elektrische Portfolio übertragen. Parallel dazu sollen alle Fahrzeuge mit klassischen Antrieben unter den bisher bekannten Bezeichnungen weiterlaufen. „Mit dieser Strategie bringen wir Elektro- und Verbrennerwelt zusammen und machen es den Kundinnen und Kunden so künftig deutlich einfacher sich im Produktangebot der Marke zu orientieren.“
Skoda-Chef Klaus Zellmer sagte vor einer Weile, dass die Margen bei E-Autos denen von Verbrennern deutlich hinterherhinken. Das sei auch bei VW so, räumte Sander ein. Das Unternehmen erwarte, dass der ID. Polo und seine weiteren Derivate das erste vollelektrische Modell sein wird, das über die Laufzeit auf Basis des Deckungsbeitrags Margenparität mit seinen Verbrenner-Pendants wie dem T-Cross erreicht.
„Wir wissen, dass die Zukunft der Branche elektrisch ist“
„Wir wissen, dass die Zukunft der Branche elektrisch ist, und wir haben ein attraktives Portfolio in diesem Bereich“, sagte Sander. „Jetzt müssen wir diesem Portfolio aber auch zum Erfolg verhelfen, indem wir die Kunden von der Elektromobilität und unseren attraktiven Modellen überzeugen.“ Man sehe seit einigen Monaten eine deutlich gesteigerte Nachfrage von Privatkunden nach elektrischen Fahrzeugen, vor allem beim Kompaktwagen ID.3 und dem Mittelklasse-SUV ID.4. Bis dahin sei der Anteil gewerblicher Kunden „wirklich überproportional hoch“ gewesen, Gleiches gelte für den Leasinganteil.
„Immer mehr Kunden sind von der Elektromobilität überzeugt. Wir haben hier einen Kipppunkt erreicht“, glaubt Sander. Mittlerweile kenne jeder jemanden, der ein E-Fahrzeug hat und nie mehr zurück zum Verbrenner will. Das setze bei den Verbrauchern eine spürbare Bewusstseinsveränderung in Gang. Der Vorteil von VW sei dabei, dass es eine sehr vertrauenswürdige Marke sei. Viele sagten sich: „Wenn ich den Schritt in die E-Mobilität mache, dann mit einer Marke zu der ich Vertrauen habe und deren nächster Händler gleich um die Ecke ist.“
Ben meint
„VW-Vertriebschef: „Immer mehr Kunden sind von der Elektromobilität überzeugt““
Ist das so ???
https://www.freiepresse.de/nachrichten/sachsen/schwache-nachfrage-fertigung-in-zwickau-und-dresden-ruht-artikel13981758
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Volkswagen-stoppt-Produktion-in-Sachsen-article26076680.html
Julian meint
Aber wann hört die Politik mit dem Hin und Her auf und schafft verlässliche und attraktive Rahmenbedingungen? Da kann jedes EV noch so tolle Namen tragen, aktuell verbinden leider noch 80% aller VW-Kunden mit dem Wort Elektromobilität: teuer, kompliziert und vor allem für Mieter nicht Alltagstauglichkeit und unwirtschaftlich.
Martin meint
Welches hin und her?
Machst du echt deine Entscheidungen davon abhängig, was diese Clowns in der Politik quatschen?
F. K. Fast meint
Er vielleicht nicht, aber viele – zumindest unterbewusst – schon.
Steffen meint
Ich hätte auch niemals gedacht, dass sich jemand von FDP, Union und Springer-Presse verunsichern lassen würde eine Wärmepumpe einzubauen – und trotzdem sind die Verkaufszahlen massiv gesunken als das Heizungsgesetz herauskam. Völlig verrückt, denn das Produkt ist ja weiterhin für sehr viele Häuser unschlagbar geblieben. Aber die Verunsicherung hat tatsächlich zu weniger Verkäufen geführt.
Mäx meint
Nein. Habeck hat hier einfach verkackt. Das weiß jeder normal denkender Mensch. Und nur die ehrlich investigative Arbeit von FDP CDU und Springer haben verhindert, dass der grüne Un(!)wirtschaftsminister in die Keller gerannt kam und die Heizungen rausgerissen hat.
Das weiß in meiner Telegram Gruppe jeder.
Einer hat sogar erzählt, dass Robert schon mit Zange vor der Tür gestanden hat und loslegen wollte. Aber er konnte sich gerade noch wehren, weil er sein Haus nicht zum „Staatsgebiet“ Deutschland gezählt hat und er damit nicht zuständig für sein Haus gewesen ist.
Glück gehabt!1!11!
IDFan meint
Das hat die Forschung lange herausgefunden, dass sich das Elektroauto durchsetzt. Wenn man jetzt einen Großangriff in der Preisklasse ab 25.000€ mit sehr attraktiven Produkten startet, wird man zusätzliche Kundenkreise erschließen. Die Margenparität zum Verbrenner ist ebenso wichtig. Da ist man auf dem richtigen Weg.