„In den nächsten zwölf bis achtzehn Monaten werden wesentliche Voraussetzungen für einen Durchbruch der Elektromobilität geschaffen“, kündigte Innogy-Chef Peter Terium kürzlich an. „Zum einen haben die Fahrzeuge, die jetzt auf den Markt kommen, eine alltagstaugliche Reichweite von 250 bis 300 Kilometern“, so Terium. Zum anderen sei „die Technologie für Ladesäulen marktreif, mit denen Sie in zwanzig Minuten Strom für 500 Kilometer tanken können oder in zehn Minuten Strom für 250 Kilometer.“
Ladesäulen seien für Innogy, die RWE-Tochter für Erneuerbare Energien, „noch ein Nischenbereich, der aber stark expandieren kann, wenn die Elektromobilität stark anzieht“, so Terium. Schnellladestationen allerdings stellen hohe Anforderungen an die Netze. „Damit das Stromnetz nicht überlastet wird, haben unsere Ladesäulen ein Notmanagement eingebaut“, erklärt Terium.
Die Brennstoffzelle im Automobilbereich sieht Terium „bestenfalls“ als „Nischenlösung für bestimmte Anwendungen, etwa für sehr lange Strecken im Lastverkehr.“ Den Einsatz von Wasserstoff im Straßenverkehr sieht der Innogy-Chef insgesamt kritisch: „Die Energiedichte von Wasserstoff ist geringer als bei Benzin. Deshalb müssen sie Wasserstoff komprimieren im Tank. Sie fahren also auf einem explosiven Gemisch“, erklärt Terium. „Ich würde mich dabei nicht wohlfühlen.“
Zwar sei „das Thema CO2-Vermeidung für Autofirmen so wichtig, dass sie nicht alles auf eine Karte setzen können“. Terium aber glaubt, dass die Batterie „gewinnen“ wird. Sie sei „am Ende günstiger“.
kritGeist meint
„Die Brennstoffzelle im Automobilbereich sieht Terium „bestenfalls“ als „Nischenlösung für bestimmte Anwendungen, etwa für sehr lange Strecken im Lastverkehr.“ Den Einsatz von Wasserstoff im Straßenverkehr sieht der Innogy-Chef insgesamt kritisch:“ – mehr braucht man da nichts hinzuzufügen & das sagt wieder ja, der sicher wirklich mit der Materie auskennt :-) & nicht wie der vorherige Öl-Rentner, der sich noch profilieren will – das müsste auch bei den führenden Politikern ankommen, die neue BZ-Lobby wird das aber wahrscheinlich verhindern ;-)
Tripel-T meint
Ich bin im letzten Sommer von Zürich nach Leipzig mit einer einzigen Zwischenladung in Crailsheim (Raststätte Satteldorf) durchgefahren. Eine Stunde in der Raststätte gemütlich Pause gemacht, fein gegessen, mit dem Hund Gassi gegangen und dann weitergefahren. Die Technologien dazu (Tesla, Supercharger) sind bereits heute vorhanden.
Es wäre wünschenswert, wenn die Deutschen Autobauer ihren Stolz etwas ablegen würden und sich mehr an Tesla orientieren würden. Dann wird das doch noch was mit deutschen E-Automobilen und der entsprechenden Infrastruktur. Ich bin schon heute sehr darauf gespannt was Ende 2017 Anfangs 2018 in den deutschen Automobil-Vorstandsetagen abgehen wird, wenn das Model 3 kommt…… und scharenweise Kunden zu Tesla rüber laufen.
Wir haben uns auch schon bereits 2 Reserviert.
Zudem werden bei uns in der Firma alle Verbrenner Fahrzeuge nach und nach durch E-Mobile ersetzt. Jetzt gibt es nur noch einen VW-Bus, dessen Tage aber auch schon angezählt sind und im April ersetzt wird. Und so ist wieder ein Kunde von VW für immer verloren gegangen.
kritGeist meint
„Wir haben uns auch schon bereits 2 Reserviert. Zudem werden bei uns in der Firma alle Verbrenner Fahrzeuge nach und nach durch E-Mobile ersetzt.“ – Danke. Das ist es, wie man es vorlebt & den guten Trend weiter hochhält, es müssten noch mehr Firme von sich auch das umsetzen, aktuell sind es noch zu wenig
berndamsee meint
Ich denke, die Schnell-Ladethematik (Ladestationen) ist vollkommen überzogen und für das „Autoproduktionsland“ Deutschland der ideale Aufhänger, um aber auch alles in die Länge ziehen zu können.
Sie wollen keine eMobilität in D, jetzt noch nicht, später einmal, wenn sie genug Verbrenner verkauft haben oder bis ihnen die Umwelt-Daumenschrauben angesetzt werden.
Aber momentan: Nein, danke! VW hat´s gerade wieder bestätigt: Sie wollen zusätzlich zu ihren Verbrennern 1 mio eCars verkaufen. Zusätzlich …?!
Ja was jetzt? Wende zum eCars hin … oder doch nur so lauwarm?
So wird das nichts! auch nicht mit den Ladestationen. In Wahrheit sind sie ja schon unnötig. RENAULT ZOE schafft 400 km (NEFZ) mit der gleichen Batteriegrösse!
Verdoppelung der Kapazität in ca. 4 Jahren.
In weiteren 4 Jahren (wenn überhaupt so lange, ich denke, es geht viel rascher) sind wir bei mind. 800 km! Die Schallmauer sind 1.000 km … laut RENAULT schon heute technisch machbar, aber zu unwirtschaftlich.
Na, gut, da setzte ich auf TESLA!
Die vertane Chance einer deutschen Zellproduktion wird der deutschen Autoindustrie voll auf den Kopf fallen.Warum schleppt sich denn alles so dahin in D? Weil sie nicht wissen, wo sie die notwendigen Batterien für eine Massenproduktion her bekommen!
Daran krankt ja schon der OPEL Ampera-e mit seinen lächerlichen Stückzahlen weltweit.
Das wir ein hartes Erwachen werden, wenn TESLAs Model III vom Band rollt …
Es bleibt spannend!
Artur meint
Mit meinem E-Up habe ich im Winter eine Reichweite von 80Km und bisher ist es mir unmöglich von Raum Trier aus meine Tochter in Stuttgart zu besuchen. Bis zur ersten Schnelladesäule sind es über 120km und selbst im Sommer ein großes Risiko.
Schnelladesäulen sollten mindestens alle 50 Km in ausreichender Zahl vorhanden sein wie auch schon des öfteren von der Politik versprochen (2017 alle 30Km auf Autobahnen).Aber sowas kriegt der Dobrindt nicht auf die Reihe.
Sonst lade ich auch zu 98% in der eigenen Garage.
kritGeist meint
Auf Dobrindt kann man nicht bauen, was hat er bisher produziert, nur heiße Luft, deswegen wurde er auch von der Klima-Merkel ausgewäht, seine Kompetenzen waren es nicht! Es wäre schon ein Fortschritt, wenn man jetzt schon in kleineren Autos Batterien für mind. (reale) 100km einbauen würde ala E-Smart, Corsa, usw.
Leonardo meint
Wer diese hohen Ladeleistungen propagiert muß ein Träumer sein.
Mal den Akku komplett außen vorgelassen und nur rein Ladesäulenseitig betrachtet ergibt sich folgendes:
Keiner fährt 500km Landstraße um in 20 min wieder 500km reinzuladen um wieder 500km zu fahren. Also gilt das Ganze für Autobahnfahrt.
Autobahnfahrt (130km/h) grob geschätzt 25 kwh/100km = 125 kwh für 500km.
Das Ganze in 20min laden entspricht einer Ladeleistung von 375kw bei nur einem Auto. 5 Autos würden beispielsweise einer Leistung von einem großen Windkraftwerk entsprechen.
Wo sind Anschlußquerschnitte vorhanden die solche Leistungen verkraften?
Meiner Meinung nach ist nach 500km Fahrt eine Pause von 1 Std durchaus Vertetbar.
Solche Leute die sich nur von solchen Ultra-Turbo Schnellladern vom Elektroauto überzeugen lassen, empfehle ich weiterhin Verbrenner zu fahren.
98% der Ladetätigkeit in Deutschland wird sich eh zu Hause, beim Arbeitgeber oder bei der Ladesäule in Wohnungsnähe abspielen.
Ich habe jetzt 30.000 km elektrisch hinter mir und habe in der Zeit 6x an Schnellladern geladen, 1x war es notwendig, 5x war es reine Neugierde. Der Rest war alles Laden zu Hause am Schukostecker mit max 3,6kw Ladeleistung.
Christoph meint
An Autobahnen Raststätten liegen Mittelspannungskabel.
10 kV oder 30 kV, je nachdem.
Über eine solche Leitung können einige 100 MW übertragen werden.
Das ist garkein Problem, erstmal.
Außerdem könnte man auch mit Pufferakkus arbeiten.
Wie bei der Fähr ein Norwegen.
DW meint
…98% im Moment. In 10 Jahren sind es auf die komplette Bevölkerung gesehen unter 50%. Es leben über 50% der deutschen Bürger in einer Mietwohnung wo keine oder sehr begrenzte Möglichkeiten zum aufladen bestehen (das wird sich in Zukunft auch nicht so schnell ändern). Also ist auswärtiges Laden das A und O..
Christoph meint
Deutschland ist bei Weitem nicht der Nabel der Welt.
Und nur weil wir hier einen äußerst geringen Eigenheimanteil haben, muss das ja nicht grundsätzlich scheitern.
Viele heute neugebaute Wohneinheiten müssen einen Stellplatz zur Wohneinheit haben. Da kann man auch Steckdosen hinbauen.
Die „Straßen“-Parker können beim Einkaufen, Essen gehen, auf der Arbeit usw. laden.
Es gibt unendliche Möglichkeiten
Tom meint
Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass demnächst die rechtlichen Rahmenbedingungen so gesetzt werden, dass bei Neubauten einfach zusätzliche Kabel zu jedem (!) Parkplatz verlegt werden müssen und damit die ggf. nachträgliche Installation von sehr günstigen Ladestationen (oder, wer es komfortabel haben will, induktive Ladestationen) ermöglicht wird. Ferner eine Änderung des Mietrechts, so dass Mieter den Anspruch haben, ggf. auf eigene Kosten eine Ladestation legen zu dürfen, ohne dass alle anderen zustimmen müssen.
Das wird natürlich nicht über Nacht gehen. Aber man sollte sich vergegenwärtigen: Es gibt auf der Welt keine bessere Infrastuktur als das Stromnetz. Es ist kein Hexenwerk, einfach ein paar Abzweigungen für langsame Ladestationen zu legen. Das zusammen mit Vehicle to Grid kann die Wende hin zu mehr Erneuerbaren sogar noch stark befeuern.
kritGeist meint
Nach dem gestrigen Bericht in WISO sehe ich das ähnlich, DE gehört zu den Ländern mit einer recht niedrigen Eigentumquote (55%), sogar östliche Länder wie Rumänien habe eine deutlich höhere (90%).
kritGeist meint
Die Sache mit den 500km ist auch für mich nicht nachvollziehbar, das sollte man sowieso nicht machen, egal ob E oder Benzin/Diesel. Wer die Strecke durchgehend fährt, riskiert nicht nur sein Leben.
Bereits oben genannte: „in zehn Minuten Strom für 250 Kilometer“ wäre top & mehr als ausreichend.
„98% der Ladetätigkeit in Deutschland wird sich eh zu Hause, beim Arbeitgeber oder bei der Ladesäule in Wohnungsnähe abspielen.“ – Davon sind wir noch weit entfernt, es fehlt noch die gesetzliche Grundlage, um problemlos im privaten eine aufzubauen. Würde man das über finanzielle Anreize fördern, wären wir schon weiter.