Innogy-Chef Peter Terium sprach mit der Süddeutschen Zeitung über die Pläne des Energieversorgers, sich an dem von einigen großen Autoherstellern initiierten Aufbau eines europaweiten Netzes mit Schnellladesäulen für Elektroautos zu beteiligen. „Wir sind bereit, den Herstellern technisch hochwertige und wettbewerbsfähige Ladesäulen zur Verfügung zu stellen. Diese könnten wir auch einbringen, als Teil des Konsortiums“, sagte Terium. Voraussetzung sei, dass die Autohersteller dies auch wollten.
Terium zeigt sich überzeugt, dass der Absatz von Elektroautos bald deutlich nach oben gehen wird. „Ich glaube, dass der Verkauf von E-Autos demnächst exponentiell nach oben gehen wird. Das ist wie bei so vielem: Lange dümpelt alles dahin und plötzlich geht es los. Dieser Moment wird in der Elektromobilität bald kommen“, sagte Terium im SZ-Interview. Vor wenigen Tagen hat Innogy eine neue Geschäftseinheit gegründet, die alle Aktivitäten rund um die Elektromobilität im Konzern bündelt.
Audi, BMW, Daimler, Ford und Porsche hatten Ende November ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, das von 2017 an tausende Ladestationen an den wichtigsten Achsen aufbauen will, also vor allem an Autobahnen und viel befahrenen Bundesstraßen. Über den Bedarf an solch einem Ladenetz sind sich alle Beteiligten einig. Heikel sei die Frage, wer das große Geld verdient. Terium machte deutlich, dass er sich dabei nicht über den Tisch ziehen lasse. „Wir können nicht das ganze Land mit Ladesäulen zupflastern und am Ende leer ausgehen. Ich bin ja vieles, aber ich bin nicht Mahatma Gandhi. Und Innogy ist keine Wohlfahrtsstiftung.“
Innogy ist das Unternehmen, in dem der Energiekonzern RWE sein Geschäft mit erneuerbaren Energien, den Netzen und Zukunftstechnologien gebündelt hat. Der Energiekonzern hält noch die Mehrheit daran. Innogy unterhält weltweit bereits mehr als 5300 Ladesäulen für Elektroautos.
Herbert Draber meint
„Heikel ist die Frage, wer das GROSSE GELD verdient“ – Genau hier sehe ich den nächsten großen Schock auf alle Elektromobilisten zukommen. Bein allen Plug-In-Fahrzeugen ist bereits das heitige Angebot an Ladeinfrastruktur nur noch zu 80% nutzbar. Der große Rest ist einfach nur „GROSSE ABZOCKE“, d.h. man bekommt für das gleiche Geld die 3-10 fache Reichweite, wenn man Benzin tankt. So lange es nicht sichergestellt ist, daß barrierefrei an allen Ladesäulen in Europa nur nach kWh-Verbrauch abgerechnet wird und die kWh nicht mehr als 0,25€ kostet ist die Infrastruktur wahrscheinlich nicht nur für mich völlig unbrauchbar.
Peter meint
So ist es. Ich habe schon an anderer Stelle erwähnt, dass man mit erheblichen Preissteigerungen an Schnelladesäulen rechnen muss. Schnelles Laden werden sich die Betreiber teuer bezahlen lassen.