BYD, der größte Elektrofahrzeugbauer Chinas, sieht keinen Nutzen in Dieseltechnik. Das Unternehmen ist überzeugt: Alle derzeit am Markt erhältlichen Selbstzünder-Modelle könnten auch mit Elektrotechnik angetrieben werden. Für den Wandel der Automobilindustrie mit neuem, starkem Fokus auf E-Mobilität sieht sich BYD bestens gerüstet.
„Wir gehören nicht zu der alten Industrie, wir müssen uns daher nicht neu erfinden“, sagte BYDs Europa-Manager Marco Bos im Rahmen einer Branchenveranstaltung in Frankreich. „Wir glauben fest daran, dass alles, was heute mit Diesel fährt, elektrisch sein kann.“
„Wir haben die Elektrifizierung in unserer DNA. Es geht nicht nur darum, ein Elektroauto zu bauen – es geht um das gesamte Ökosystem“, so Bos weiter. „In den vergangenen drei Jahren waren wir der größte Hersteller und Treiber von Plug-in-Fahrzeugen – 95 Prozent unserer Fahrzeuge werden in China verkauft.“
Bos verwies auf ein Pilotprojekt in der chinesischen Stadt Shenzhen, die wegen starker Luftverschmutzung eine vollelektrische Busflotte betreiben will. Mittlerweile sind dort alle Diesel-Busse durch elektrische Fahrzeuge ersetzt worden. Zusätzlich fahren 12.500 Elektro-Taxis auf den Straßen – ein Anteil von 62 Prozent.
Deutsche Politiker warnen, dass einheimische Hersteller wegen des mangelnden Angebots an attraktiven Elektrofahrzeugen ein Bedeutungsverlust und damit Geschäftseinbußen drohen. Der asiatische Stromer-Branchenprimus BYD hat den deutschen und europäischen Markt derzeit nicht im Fokus, will das aber mittel- bis langfristig ändern. „Eines Tages wird es soweit sein“, so Bos mit Blick auf einen umfassenden Europa-Start.
one.second meint
Elektroautos, Elektrobusse und Elektro-LKW gehen vielleicht in China und den USA und bald auch im Rest der Welt, aber sicher nicht in Deutschland. Ich habe aus gut informierter Quelle gehört, dass wir eine völlig andere Physik haben.
Peter W meint
… stimmt, wir rechnen und schummeln uns die Welt sauber.
Priusfahrer meint
Darüber gibt es sogar schon Studien von Universitäten, daß in Ländern
in denen die Luftbelastung extrem hoch und die Luftqualität sehr schlecht
ist, umweltfreundlichere und ökonomischere Fahrzeuge gebaut und entwickelt
werden, wie in Ländern wo die Umwelt noch halbwegs in Takt ist.
Lewellyn meint
Byd wächst in China zu einem Riesen heran, der die gesamte Palette elektrischer Mobilität abdecken wird. Wenn die dann mal in ein paar Jahren nach Europa kommen und in Europa bis dahin sich am Entwicklungstempo nichts geändert hat, blasen sie die europäischen Nutzfahrzeughersteller vom Markt.
Die großen Kommunen würden lieber heute als morgen ihren Fuhrpark elektrifizieren, um die Schadstoffemmissionen zu senken. Gibt aber nix zu kaufen.
Wenn Byd dann liefern kann und hier immer noch der Prototypenstatus herrscht, siehts finster aus.
Peter W meint
Ich habe einen Bericht über eine Politikerin gesehen, die bei BYD in China E-Busse kaufen wollte, bzw. sich informieren wollte. So wie ich das verstanden habe, wurde sie dort milde belächelt. BYD verkauft keine einzelnen E-Busse, die verkaufen ein ÖPNV-Konzept, in das die gesamte Planung incl. Fahrplan, Ladestationen und Busse einbezogen wird. So wie wir hier mit dem Thema Elektrifizierung umgehen funktioniert es nicht. Man kann Diesel-Busse nicht einfach 1:1 durch E-Busse ersetzen. BYD ist uns da nicht nur um Schritte, sondern um Welten voraus.
Mercedes hat da zwar auch schon Ideen und einen Ableger der das umsetzen soll, aber halt alles noch im Experimentierstadium. Man will Diesel verkaufen.
Priusfahrer meint
Ich glaube viele Kunden werden in D immer noch brav Diesel-Fzge. kaufen,
weil sie sich das Wunder der Wirtschaftlichkeit eines Diesels vom Verkäufer
erzählen lassen, wenn BYD seine Europa-Initiative starten wird. Dann haben
wir hoffentlich schon eine gut laufende Elektro-Auto-Produktion aller Hersteller.
Andernfalls wird´s ein wirklich harter Kampf auf preislicher und sozialer
Ebene.
klaus meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Peter W meint
Wer heute BYD belächelt, sollte an die Japaner denken, die genau so ausgelacht wurden als sie europäische Fahrzeuge kopierten.
Der Unterschied liegt heute hauptsächlich darin, dass damals das Herz eines Autos der Verbrennungsmotor war, den die Europäer beherrschten wie kein Anderer. Heute ist es der Akku, und den beherrschen nunmal die Asiaten. Wobei noch erschwerend hinzu kommt, dass die Europäer überhaupt keine Lithiumakkus bauen können. Sie versuchen es nicht mal!
Den Rest kann praktisch jeder.
Mini-Fan meint
Na ja, wenn jemand nach 3 Jahren – auf dem chinesischen Markt wohlgemerkt erfolgreichen – Elektrofahrzeugbau großspurig von „unserer DNA“ spricht …
Und ob diese Fahrzeuge europäischen Ansprüchen genügen – auch das ist mehr als zweifelhaft.
BMW muß, denke ich, mit dem ab 2020 für den gesamten Weltmarkt in China produzieren vollelektrischen BMW iX3 sehr aufpassen, daß sie bezüglich der Qualität keine Bruchlandung erleben.
„Tesla-Qualität“ werden BMW-Fans nicht hinnehmen, schon gar nicht zu BMW-Preisen – außer in China vielleicht.
Der erste Z3 aus Spartanburg, vor 20 Jahren, mußte auch anfangs nachgebessert werden. Er hatte allerdings auch nur den Preis eines Marta MX5.
Ducktales meint
Wie meinen Sie Ihr Wort „Tesla-Qualität“?
Kennen Sie sich damit aus, haben Sie selbst einen Tesla?
Oder sind Sie gar ein Gutachter, der regelmäßig die Qulität von Tesla-Fahrzeugen prüft und bewertet?
In den Medien habe ich bisher eher positive Beiträge zur Entwicklung der Qualität gelesen. Zumal viele verbaute Teile deutscher Unternehmen verbaut werden.
In den Medien habe ich ebenfalls gelesen, dass die Dieselaggregate von BMW in jüngster Zeit aufgrund defekter Teile in Brand geraten – allein in Korea über 30 Brände in diesem Jahr.
Daher wurde kürzlich ein größerer Rückruf von über 100.000 Fahrzeugen erforderlich. Spricht nicht so sehr für die Qualität (Spaltmaße mal ausgenommen)
Und das bei BMW Preisen…
Die Quellen dazu erspare ich uns mal. Eine kleine Frage an „Dr. Google“ und dann die Auswahl „namhafter“ Medien reicht da.
150kW meint
„In den Medien habe ich bisher eher positive Beiträge zur Entwicklung der Qualität gelesen.“
Er hat sicher den Status Quo gemeint und nicht die Entwicklung.
In den USA ist Tesla laut TrueDelta Statistik immer noch unangefochten auf dem letzten Platz der Werkstattstatistik.
E.OFF meint
Sicherlich nur ein schwacher Trost für deutsche Autohersteller in den USA die einbußen bei den Verkaufszahlen wegen Tesla hinnehmen müssen…
Ducktales meint
Vielleicht bin ich ja zu uninformiert, was TrueDelta Statistik angeht…
ich habe nur https://www.truedelta.com/problems gefunden.
das ist ein Forum mit gerad 106.000 Autobesitzern, was ich für Amerika nicht gerade viel finde, um eine Statistik aufzurufen.
Interessanterweise finde ich Tesla dort gar nicht.
Dann habe ich mir Tesla vorschlagen lassen und für das Model S in 2017 lediglich 50 Repair Histories gefunden. Das mag so gar nicht zu Ihrer Auskunft passen und macht mich ratlos….
Mögen Sie mir mit ihrem Wissen weiterhelfen und mir sowie anderen Interessierten den richtigen link zu ihrer Aussage, das Tesla ungeschlagen den letzten Platz habe senden?
Vielen Dank
alupo meint
Bei anderen Branchen hat es China auch geschafft, früher schon bei der Elektronik, später bei der Photovoltaik, letztere ist in Deutschland auch absolut platt.
Inzwischen fegt die jetzt so billige PV sogar die bisherigen eE Kostenführer, die Windräder aus dem Markt. Bei den Strom-Herstellkosten führen inzwischen die PV-Hersteller und diese Schere wird weiter zugunsten der PV bzw. der Chinesen aufgehen. Die angebotenen Preise liegen ab Anlage heute unter 3 cts/kWh, daher gewann kein onshore Windradprojekt ab 2017 mehr eine Ausschreibung.
Warum man die Chinesen oder auch die Asiaten immer noch unterschätzt kann ich wirklich nicht nachvollziehen.