Die Bundesregierung hat ihr Vorhaben, bis 2020 mindestens eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen, im letzten Jahr auf 2022 verschoben. Den Durchbruch der E-Mobilität sollen unter anderem Kauf- und Ladeinfrastruktur-Förderungen bringen. Noch werden Stromer zwar nicht in Massen gekauft, Kanzlerin Angela Merkel erwartet aber, dass Deutschland bei E-Autos bald aufholen wird.
Die CDU-Politikern geht davon aus, dass es bis spätestens 2022 eine Million Elektroautos in Deutschland geben wird. Das ursprüngliche Ziel der E-Million im Jahr 2020 werde zwar verfehlt, die deutsche Autoindustrie hole jedoch sehr schnell auf – sie werde 2021 oder 2022 so weit sein, sagte Merkel am Donnerstag in Den Haag. Sie weilte dort mit mehreren Ministern zu Klimaberatungen mit der niederländischen Regierung, berichtet die Deutsche Presse-Agentur.
Die Bundeskanzlerin greift mit ihrer Aussage Erkenntnisse der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) auf, die bereits vor knapp einem Jahr das Millionenziel aufgeschoben hatte. Die NPE, ein Beratungsgremium der Bundesregierung, hatte Merkel Ende 2018 einen Fortschrittsbericht zur Verbreitung von Elektroautos in Deutschland übergeben. Das Fazit: E-Mobilität kommt zwar deutlich voran, muss aber weiter und umfangreicher vorangetrieben werden.
Anfang 2019 waren nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts rund 83.000 reine Elektrofahrzeuge in Deutschland zugelassen. Hinzu kamen knapp knapp 67.000 Plug-in-Hybridfahrzeuge mit begrenzter Elektro-Reichweite. Beide Segmente verzeichneten zuletzt hohe Steigerungsraten: Im Vergleich zu Anfang 2018 lagen die Zahlen um jeweils mehr als 50 Prozent höher.
Noch entscheiden sich die deutschen Autokäufer vor allem für Benziner. Auch Dieselfahrzeuge werden trotz deutlich nachlassendem Interesse an der Technik weiter in großer Stückzahl neu zugelassen. Damit es Elektroautos in den Massenmarkt schaffen, sind laut Experten neben neuen Modellen mit größerer Reichweite zu erschwinglichen Preisen mehr Lademöglichkeiten nötig. Die Zahl an öffentlichen Strom-Tankstellen nimmt stetig zu, im privaten Bereich fehlt es hierzulande aber noch an Ladepunkten – insbesondere wegen gesetzlicher Hürden.
MiguelS NL meint
@Yoshi84
Bis 2022:
BMW min.4 + VW 27 + Merc min 10 = 41 BEV-Modelle
Gehen mir mal davon aus dass von jedes Model im Schnitt nur 7,5k in Dld verkauft werden. (Vom teueren e-Golf, i3…wurden 5k in 2018 verkauft, Tesla verkauft dieses Jahr min. 12k, Zoe wird ca 11k verkaufen. Zum Vergleich: vom Verbrenner Golf werden 200+k pro Jahr verkauft in Dld)
41 * 7,5k = 307k (BMW+VW+Merc)
M3 in 2022 minimal 20k
MY bereits 10k
Zoe II 20k
Neuer Model S + X min. 4k
Hyundai, Kia 5k (Kona, Ionic,Nero)…)
Peugeot 10k (e-208, e-Corsa…)
Summe: 75k+307k = 377k
Wir brauchen 370k Neuzulassungen um in 2022 1 Mio BEVs zu haben, sehe meine Hochrechnung 12:37
Und ich habe bestimmt noch viele Modelle noch nicht berücksichtigt, Jaguar, Nissan, Honda, Fisker, Sono, die Chinesen…
Werden Auto’s wie Kangoo, Citan electric auch zu den 3,4 Mio Pkw gezählt? Wenn ja, dann eben noch mehr BEV die wir (meiner Meinung nach) berücksichtigen sollten.
MiguelS NL meint
Wenn wir 1 Mio z.B erst in Jan-Feb 2023 erreichen, was solls, es wird in nächsten Jahren weiterhin noch gefühlt langsam voran gehen, deswegen sind viele vom Bauchgefühl her skeptisch. Fakt ist aber dass es statistisch gesehen, schnell gehen wird, sehr schnell.
Offen gesprochen meint
Wenn die Ladeinfrastruktur für private Autobesitzer in Städten nicht Schritt hält, tritt bald eine Marktsättigung ein. Ich habe Bilder gesehen, wo Stromkabel aus dem Wohnungsfenster über den Gehsteig gelegt wurden. So wird das nichts.
MiguelS NL meint
“Ich habe Bilder gesehen, wo Stromkabel aus dem Wohnungsfenster über den Gehsteig gelegt wurden. So wird das nichts.”
Verbraucher werden es nicht akzeptieren wenn sich das WEG-Recht nicht ändert, early adopter warten schon seit 10 Jahren, aber sobald der Deutsche Michel ein BEV möchte und es geht nicht, oh mann, der wird es nicht akzeptieren. Und er wird deswegen bestimmt kein Verbrenner kaufen, dann wird nähmlich garnichts gekauft.
Ich habe in Dld auch schon im Hotel über das Fenster und Verlängerungskabel mein EV geladen. Die Idee kam vom Hotel selbst :-)
nilsbär meint
Dieser Fetisch mit der Million E-Autos geht mir auf den Geist. Wichtig ist, dass wir in absehbarer Zeit im Bestand 80 bis 90% erreichen, und zumindest weitgehend mit EE betreiben. Und davon ist selbst Norwegen mit ca. 8% noch Lichtjahre entfernt. Also bitte, Frau Merkel, keine verfrühten Jubelmeldungen.
1000 Ionen immer weiter... meint
Sie steht genau vor dem richtigen Fahrzeug. Es repräsentiert das deutsche Engagement im Bereiche des „modernen“ Individualverkehr: ein Alibi Protz-Schiff für wenige, rückständig im internationalen Vergleich und absolut nicht zielführend für Sterungseffekte und strategischen Wandel. Dafür generiert der Konzern damit Margen und macht die Anleger glücklich. Die Arbeitsplätze bleiben in dieser letzten Amtszeit auch erhalten und sie hat Stand heute alles richtig gesteuert.
Für meine Kinder tut mir das sehr leid. Ich hoffe das bald progressiver Wandel einsetzt und endlich was multilateralen passiert…
MiguelS NL meint
Für diejenigen die mich nicht glauben, was die Entwicklung der BEV-Zulassungen anbelangt. Sehe den Link in meinem Kommentar von 12:49.
Die Grafik zeigt deutlich wie Steil es den nächsten Jahren anziehen wird.
Gunnar meint
„Die Grafik zeigt deutlich wie Steil es den nächsten Jahren anziehen wird.“
Nein, das zeigt die Grafik nicht.
Die Grafik zeigt einzig und allein, was in der Vergangenheit passiert ist.
Alles andere fällt in die Rubrik Prognosen, Wunschdenken, Glaskugellesen, Spekulieren, zukünftige mögliche Entwicklung usw…such dir was aus.
So wie du es darstellst, könnte man denken, dass es sich um unumstößliche Fakten handelt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass das so kommt ist allerdings gar nicht so klein. Zweistellig auf alle Fälle ;-)
Aber in Stein gemeißelt ist da noch lange nichts.
nilsbär meint
Zustimmung. Auch wenn der bisherige Anstieg der E-Auto-Verkäufe in etwa exponentiell verlaufen ist, sagt das wenig über die Zukunft aus (Genau wie bei Börsenkursen, ansonsten wären alle Charttechniker schon reich:-)
Jederzeit können technische, gesellschaftliche oder politische Entwicklungen die Kurve komplett ändern. Sollte sich z.B. China vom BEV abwenden, könnte das den weltweiten Hochlauf stark bremsen. Ebenso wie eine unglückliche Serie von Batteriebränden mit anschließenden Rückrufen. Oder ein Herzinfarkt vom Workoholic Musk. Oder ein Scheitern des ID.3. Oder eine Rezession. Oder der wissenschaftliche Nachweis, dass CO2 doch nicht schuld an der Erderwärmung ist. Oder…
Schon einmal hat das BEV einen exponentiellen Hochlauf gehabt, der durch den Siegeszug der Verbrenner nach 1900 abrupt beendet wurde.
MiguelS NL meint
„Auch wenn der bisherige Anstieg der E-Auto-Verkäufe in etwa exponentiell verlaufen ist, sagt das wenig über die Zukunft “
Im ernst? „sagt das wenig“?
Ist gut, Ihr meint eben dass es wahrscheinlich (Rezessionen, Musks Tot, China…) dass der Hochlauf stark abbremst. Ich schließe nicht aus dass solche Ereignisse auftreten können, aber ich schätze sie als unwahrscheinlich ein und als Faktor nicht so bedeutend. Und wie ich geschrieben, selbst wenn die Hersteller nicht genügend liefern können, erreichen wir bis Ende 2024 SEHR WAHRSCHEINLICH >50% BEV-Anteil. Denn zuwenig BEV im Angebot wird zu wenig Verkauf führen, denn die Benziner werden die Interessenten nicht mehr haben wollen.
MiguelS NL meint
„So wie du es darstellst, könnte man denken, dass es sich um unumstößliche Fakten handelt.“
Ich habe geschrieben dass ich es sehr wahrscheinlich halte und begründet warum.
Gunnar meint
Hi Miguel, nein hast du nicht.
Darf ich dich nochmal zitieren?
„Die Grafik zeigt deutlich wie Steil es den nächsten Jahren anziehen wird.“
Wo sehe ich in dieser Aussage, dass du es nur für wahrscheinlich hälst?
MiguelS NL meint
Hi, Gunnar.
doch habe ich :-)
„Ja, ES KANN SEIN DASS die Zahlen BEV-Neuwagenzulassungen SICH NICHT VERDOPPELN BZW DASS ES ZU AUSSETZER KOMMT, auf Grund des mangelnden Angebots. Aber die Nachfrage und der BEV-Anteil wird sich weiterhin verdoppeln. Warum? Bei mangelnden BEV-Angebot, werden weniger Autos ins Gesamt verkauft d.h. auch keine Verbrenner, denn diese werde man nicht mehr haben wollen.
Zusammengefasst:
Der BEV-Anteil wird bis Ende SEHR WAHRSCHEINLICH >50% erreichen, unabhängig davon ob die Hersteller genügend Mengen liefern können oder nicht. Denn der gesamte Absatz wird SEHR WAHRSCHEINLICH weniger, weil:“
„1 Mio BEVs werden wir bereits Ende 2021 erreichen SOLLTE ES jährlich (im Schnitt) 87,5% bis 100% wachsen.“
Begründet habe ich an mehreren Stellen.
MiguelS NL meint
@Yoshi84
„Versteht mich nicht falsch, ich sehne mehr BEVs auf deut. Straßen herbei, aber ist das rechnerisch überhaupt möglich bis Ende 2022 auf 1 Mio Fahrzeuge zu kommen?“
Nächsten Jahr haben wir den neuen Taycan, den neuen e-Tron Sportback (hoffentlich), den EQC in endlich in Stückzahlen, die neue Zoe II, noch mehr Stückzahlen vom Tesla Model 3, den Mini (wenn auch nur 5.000 weltweit), den e-corsa, den e-208, den ID-3… Und bestimmt weitere Überraschungen. Und ja, vieles davon läuft dann alles erst an, aber für eine Verdopplung von 72k in 2019 auf 144k in 2020 wird es reichen. In 2020 wird vieles auf dem Markt kommen bzw. es werden Endversionen enthüllt und in 2020 wird von den vielen bisherigen BEV-Modellen die Produktion erhöht.
Beispiele der Roadmaps:
„Bis 2022 wollen die vier Konzernmarken Volkswagen, Audi, SEAT und ŠKODA insgesamt 27 MEB-Modelle in Produktion haben – und dadurch eine breite Auswahl anbieten. Bereits im Jahr 2028 wird dieses Portfolio auf fast 70 neue E-Modelle angewachsen sein – statt 50 wie bisher geplant.“
„By 2025, we will offer 25 electrified vehicles – 12 will be fully-electric.“
– BMW-
„Bis 2022 mehr als zehn rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge geplant: Alle Ampeln stehen auf grün“
– Mercedes-
Usw.
Zudem, alle Hersteller werden bis die her geplanten Produktionsmengen erhöhen müssen oder nach vorne ziehen müssen. Denn sie werden alle „überrascht“ sein.
Yoshi84 meint
Danke für deine Mühen mir so detailliert zu antworten. Meine Sorgen, dass alle Hersteller zusammengerechnet MILLIONEN Fahrzeuge weltweit anbieten müssten, damit in Europa und Deutschland ein ausreichend großes Kontingent verfügbar ist, konntest du allerdings nicht zerstreuen. Ja, es sind viele neue Fahrzeuge und Baureihen angekündigt, aber oftmals werden für Deutschland nur wenige Tausend Stück vorgesehen. Und das ist auch verständlich, denn einen e-corsa bspw. für ab 30k€ wirkt nur auf Enthusiasten attraktiv. Ich glaube definitiv NICHT an die 1 Mio BEVs bis Ende 2022 – und das nicht, weil es nicht die überlegene Technologie wäre, sondern rein aus rechnerische Gründen, weil die Hersteller nicht genügend Volumen anbieten können/wollen. Ich schätze wir sehen die Million frühestens 2025!
LG
MiguelS NL meint
Gern geschehen, sehe meine Antwort 23:11
MiguelS NL meint
@Ecomento
Ist es nicht so dass die Kanzlerin bisher nicht von reine Elektroautos sprach, d.h. sie sprach von BEV+PHEV (ggf. auch andere Hybride..)? Denn bei einer jährlichen Verdopplung von reine Elektroautos (d.h. BEV) bereits Ende 2021 ein Bestand von eine Million BEVs erreicht.
Gunnar meint
Du und deine Glaskugel bzw. deine Luftschlösser :-)
Ihr seid schon süß.
MiguelS NL meint
Danke, wir sind ein gutes Team.
Anonym meint
Mal gespannt bin, was Corsa-e und vor allem der ID3 für die Zulassungsstaistiken bedeuten können.
Gerade wegen den Ausschreibungskriterien im öffentlichen Dienst könnten sich das große Potetiale / Nachfragen auftun, welche die Zulassungszahlen gut befeuern…
Bleibt die Frage, ob das Angebot die Nachfrage decken kann und wie attraktiv geplante Gesetzesänderungen werden für Mieter die eine Wallbox anbringen wollen.
Gunnar meint
Dafür müsste die aktuelle Steigerungsrate aus dem 1.HJ 2019 so beibehalten werden. Jedes Jahr eine Verdopplung der Neuzulassungen. Schwierig zu beurteilen, ob das machbar ist. Dafür müssen die Preise leider noch ein ordentliches Stück runter.
Die aktuell vorgestellten Kleinwagen für um die 30.000 € sind leider noch nichts für den Massenmarkt
Maria Seidl meint
Anschaffungskosten sind das Eine. Geringere Betriebskosten über die Lebensdauer (ca. -10.000.- EUR) das Andere. Damit sind die 30.000.- nur mehr 20.000.- und das sieht es schon ganz anders aus.
Gunnar meint
Die meisten sehen leider nur die hohen Anschaffungskosten und hören dann auf, sich weiter zu informieren.
Ich erlebe das im Freundeskreis andauernd:
30.000 ? Und nur 300 km? Ja, nee, da kann ich aber noch lange lange tanken.
So ist die Realität. Die Leute interessiert es einfach nicht, ob sich das E-Auto nach 5 bis 10 Jahren amortisiert hat.
Jin meint
KEIN Auto „armortisiert“ sich auch nur irgendwann!
Gunnar meint
@Jin:
Stimmt auch wieder :-)
Ich präzisiere: Nach einer bestimmten Zeit X hast du für den Verbrenner mit allem drum und dran mehr ausgegeben als für einen BEV.
MiguelS NL meint
1. e-Autos, insbesondere BEV, haben sich seit Beginn, trotz (überwiegend) teure Preise, an so gut wie verdoppelt.
2. warum sollte die offensichtlich exponentielle Kurve, jetzt auf ein mal nach lassen, wobei die BEVs gefühlt von Jahr zu Jahr günstiger werden?
Passend zu Kommentar ein Ausschnitt von dem was ich letztens auch diesem Thema kommentiert habe:
Entwicklung BEVs (d.h. reine Elektroautos):
Zuwachs 2016: rd. 100%
Zuwachs 2017: rd. 50%
Zuwachs 2018: rd. 100%
Zuwachs 2019: rd. 100%
Im Schnitt 87,5%
Anzahl BEV Neuzlassunen bei 86% Zuwachs im Jahr:
2018: 36k
2019: 72k (dieses Jahr ist so gut wie sicher, der Zuwachs ist rd. 100%)
2020: 135k (ab hier Rechnen ich mit Schnitt von 87,5%)
2021: 253k
2022: 475k (d.h. im Laufe 2022 ist ein Bestand von 0,5 Mio BEV erreicht)
2023: 890k
2024: 1.7 Mio
Wenn die Gesamtanzahl zurück geht von 3,4 Mio (2018) auf 3 Mio
dann haben 1,7 Mio BEV / 3 Mio Gesamt = 57% BEV Anteil
Wie sieht bei 100% pro Jahr aus:
2019: 72k
2020: 144k
2021: 288k
2022: 576k (d.h. Mitte 2022 ist ein Bestand von 0,5 Mio BEV erreicht)
2023: 1.2 Mio
2024: 2.3 Mio
BEV-Anteil 2024:
77% (bei Rückgang auf Gesamt 3 Mio Fzg jährlich)
MiguelS NL meint
Korrektur: Sowohl bei 87% als auch 100% järlichen Zuwachs wird in 2021 ein BEV-Bestand von eine Million erreicht.
hu.ms meint
Boahh – super.
Ach ja: 2022 fällt auch ostern und weihnachen auf den selben tag…
Gunnar meint
Ostern und Weihnachten an einem Tag?
Och nöö. Dann gibts ja nur einmal Geschenke.
Yoshi84 meint
Wo sollen die ganzen Fahrzeuge denn alle herkommen? Ich habe jetzt keine genauen Zahlen im Kopf, aber selbst wenn alle Hersteller (auch die Ankündigungsweltmeister) die im positivsten Szenario in Aussicht gestellten BEVs produzieren, würde das denn rein rechnerisch reichen? Also sagen wir mal tesla+bwm+VAG+PSA+kia/hyundai+Mercedes. Wir dürfen natürlich nicht vergessen, dass wir nicht das einzige Land sind, das BEVs auf den Straßen sehen möchte.
Versteht mich nicht falsch, ich sehne mehr BEVs auf deut. Straßen herbei, aber ist das rechnerisch überhaupt möglich bis Ende 2022 auf 1 Mio Fahrzeuge zu kommen?
LG
MiguelS NL meint
1 Mio BEVs werden wir bereits Ende 2021 erreichen sollt es jährlich (im Schnitt) 87,5% bis 100% wachsen.
Zulassungen gerechnet mit 87,5% ab 2020:
2018: 36k (+ 47 BEVs im Bestand)
2019: 72k
2020: 135k
2021: 253k
2022: 475k
2023: 890k
2024: 1.7 Mio
Kumuliert d.h. die BEV-Bestände (bei 87,5%):
2018: 83k
2019: 155k
2020: 299k
2021: 569k
2022: 1,1 Mio
2023: 2,0 Mio
2024: 3,8 Mio
Gunnar meint
„warum sollte die offensichtlich exponentielle Kurve, jetzt auf ein mal nach lassen“
Exponentielle Wachstumskurven laufen zwangsläufig in eine Sättigung.
Das ist nun mal so.
Und deine Zahlen stimmen leider nicht zu 100%.
2016 wurden in Deutschland weniger BEVs zugelassen als in 2015.
In der Theorie wirst du schon recht haben mit deiner Exponentiellen Kurve, aber in der Realität hat diese Kurve starke Schwankungen
MiguelS NL meint
„Exponentielle Wachstumskurven laufen zwangsläufig in eine Sättigung.
Das ist nun mal so.“
Ja, die S-Kurve, aber wenn die Sättigung eintritt, d.h. wenn die Kurve anfängt weniger Schnell zu wachsen, sind wir schon bei rd. 90% BEV-Anteil. Beim Fahrzeug Bestand sieht es anders aus.
Wie bei den jährlichen Verkäufen des Smartphones, LCD usw. Es ging steil nach oben bis keine Flip-Phones oder Röhren mehr verkauft wurden. Beim Bestand geht es langsamer, das ist klar. Ich spreche aber wie gesagt von den jährlichen Zuwachs, die Neuwagenzulassungen, nicht vom Fzg-Bestand.
„In der Theorie wirst du schon recht haben mit deiner Exponentiellen Kurve“
Die Theorie zeichnet aber schon lange ab.
Ja, es kann sein dass die Zahlen BEV-Neuwagenzulassungen sich nicht verdoppeln bzw dass es zu Aussetzer kommt, auf Grund des mangelnden Angebots. Aber die Nachfrage und der BEV-Anteil wird sich weiterhin verdoppeln. Warum? Bei mangelnden BEV-Angebot, werden weniger Autos ins Gesamt verkauft d.h. auch keine Verbrenner, denn diese werde man nicht mehr haben wollen.
Zusammengefasst:
Der BEV-Anteil wird bis Ende sehr wahrscheinlich >50% erreichen, unabhängig davon ob die Hersteller genügend Mengen liefern können oder nicht. Denn der gesamte Absatz wird sehr wahrscheinlich weniger, weil:
1. Osborne Effekt tritt ein, Kunden warten weil Hersteller nicht bei Zeit liefern (Lieferzeiten, neue Modelle zu spät auf dem Markt…)
2. Autonome Dienste kommen
Gunnar meint
Miguel, du hast eine sehr optimistsiche Glaskugel.
Hier mal die Steigerungsraten der BEV-Neuzulassungen aus den letzten Jahren:
2009: +350%
2010: +233%
2011: +298%
2012: +37%
2013: +104%
2014: +40%
2015: +45%
2016: -7% –> huch, es geht auch mal in die andere Richtung ?!
2017: +119%
2018: +43%
2019 bis Juli: +87%
Jetzt meine Frage: Wo haben wir hier ein stabiles exponentielles Wachstum über den betrachteten Zeitraum? Das ist eine Kurve, die stark schwankt.
MiguelS NL meint
Sehe die Grafik auf:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/244000/umfrage/neuzulassungen-von-elektroautos-in-deutschland/
Ja, es gibt ein Aussetzer das hat nichts zu bedeuten. Im Schnitt (das ist was zählt) ist die Kurve Exponentiell. Sie fängt flach und wird immer steiler bis sie am Ende, d.h dann aber wirklich kurz dem Ende wieder abflacht. Das ist (so gut wie) bei jeder Disruption so.
Mike meint
Puuuh, und ich dachte schon unsere Kanzlerin liegt mit 2020 voll daneben .
Aber eine Art Hellseherische Begabung mit nur ca. 2.jähriger Verspätung, also ich finde das immer noch gut ;)
Peter W meint
Es ist für mich erschreckend und beschämend mit welcher Selbstverstädlichkeit die Vorhaben der deutschen Regierung verwässert und schön geredet werden. Dass unter den gegebenen Bedingungen (z.B. billiger Diesel und der teuerste Strom Europas) eine Million E-Fahrzeuge bis 2020 nicht möglich sind hätte sich die studierte Physikerin an 5 Fingern abzählen können. Eine Million E-Fzge müssen schließlich erst mal produziert werden, und wenn sie keiner produziert kann sie auch keiner kaufen. Angela und ihre Minister haben nichts, aber auch wirklich gar nichts dafür getan die E-Mobilität voran zu bringen. Sie haben die Solarindustrie abgewürgt und 80.000 Arbeitsplätze ohne Not vernichtet und sind jetzt auf dem besten Weg auch die Windindustrie arbeitslos zu machen. 6000 sinnlose Arbeitsplätze in der Braunkohle werden bis 2038 gesichert, damit die Arbeitsplätze in der Wind-Branche sang und klanglos verschwinden können.
Ich habe auch eine Prognose:
Ab 2035 werden chinesische Firmen mit dem in Deutschland aufgekauften Know-How Windenergieanlagen in der Nordsee bauen. Die Beschäftigten der ersten stillgelegten Kohlekraftwerke in deren Umgebung die Kohle abgebaggert ist, werden dann als Leiharbeiter bei chinesischen Montagefirmen mit staatlicher Lohnaufstockung arbeiten dürfen.
Die oder der Bundeskanzler*in wird dann stolz verkünden, dass das Vorhaben die Braunkohlekraftwerke bis 2038 abzuschalten wegen der gesunkenen Chancen am Energiemarkt nochmals bis 2050 verschoben wird um Arbeitsplätze zu erhalten. Die Autoindustrie, die mittlerweile fast komplett in indischer und chiesischer Hand ist muss aus den Einnahmen des Kohleastroms refinanziert werden. Man ist aber sicher, dass 2050 die CO2-Reduzierung auf 50% gelingen wird, und die komplette Dekarbonisierung bis 2100 das feste Ziel der Regierung ist. Dank der Übernahme durch die Chinesen produzieren die Autohersteller nur noch E-Fzge.
Übrigens, 2038 ist Greta Thunberg 33.
Is nu so ~ meint
Peter W , – nach uns die Zukunft …
Rene meint
„Angela und ihre Minister haben nichts, aber auch wirklich gar nichts dafür getan die E-Mobilität voran zu bringen. Sie haben die Solarindustrie abgewürgt und 80.000 Arbeitsplätze ohne Not vernichtet und sind jetzt auf dem besten Weg auch die Windindustrie arbeitslos zu machen. 6000 sinnlose Arbeitsplätze in der Braunkohle werden bis 2038 gesichert, damit die Arbeitsplätze in der Wind-Branche sang und klanglos verschwinden können.“
Volle Zustimmung!
Aber jetzt, jetzt werden sie alle grün … danke, Greta! (gebe meine Hoffnung nicht auf)
Gunnar meint
Grün grün grün sind alle meine Kleider, grün grün grün ist, alles was ich hab…
Wer weiß wie es weitergeht?
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Lewellyn meint
Zu der Prognose für 2022 hab ich mich auch schon vor Jahren hinreissen lassen. ;-)
Angesichts sonst üblicher Verzögerungen oder kompletter Zielverfehlungen (CO2-Reduktion) sind 2 Jahre doch im Grunde noch pünktlich.
Allerdings muss man natürlich hinzufügen, dass die 1 Mio. Elektroautos 2022 trotz der Politik der Bundesregierung da sein werden, nicht wegen.
ZastaCrocket meint
Volle Zustimmung zum letzten Satz!
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Zwei Wörter: „oder“, „möglich“
Zu solchen genauen Prognosen wäre ich vor 5 Jahren auch in der Lage gewesen.