Die Zahl der Innovationen bei kohlenstoffarmen Energietechnologien ist zwischen 2017 und 2019 weltweit durchschnittlich um 3,3 Prozent jährlich gestiegen. Das ist ein Ergebnis einer gemeinsamen Studie des Europäischen Patentamts (EPA) und der Internationalen Energieagentur (IEA). Ein wesentlicher Innovationstreiber im letzten Jahrzehnt war der sprunghafte Anstieg von Technologien im Zusammenhang mit Elektrofahrzeugen, vor allem im Bereich Lithium-Ionen-Batterien.
Der Trend bei E-Fahrzeugen spiegelt sich in der Rangliste der führenden Unternehmen für kohlenstoffarme Energietechnologien seit 2000 wider, zu denen sechs Automobilunternehmen und sechs ihrer größten Batteriezulieferer gehören. Auch mit Blick auf Endverbrauchstechnologien übertraf die Anzahl der Patentenmeldungen für Elektrofahrzeuge ab 2011 andere saubere Energietechnologien für Straßenfahrzeuge, einschließlich solcher, die auf effizientere Verbrennungsmotoren sowie verbesserte Aerodynamik, Gewichtsreduzierung oder energieeffizientere Komponenten und Teilsysteme abzielen.
Bei den Patentanmeldern im Bereich kohlenstoffarme Energietechnologien ist Toyota zahlenmäßig führend, das japanische Unternehmen hat von 2000 bis 2019 über 13.000 Patente angemeldet. Unter den Top 15 sind fünf japanische Unternehmen, vier aus den USA, sowie jeweils drei aus Südkorea und Deutschland – Bosch auf Rang sechs, gefolgt von Siemens auf dem siebten und Volkswagen auf dem zwölften Platz. Im Ländervergleich liegt Deutschland mit einem Anteil von zwölf Prozent von 2000 bis 2019 auf Platz drei hinter Japan und den USA.
Während Europa in den meisten Feldern auf dem ersten Rang liegt und besonders stark in Endverbrauchssektoren wie Schiene und Luftfahrt ist, führt Japan bei Technologien für Elektrofahrzeuge, Batterien und Wasserstoff. Die USA verfügen über einen technologischen Vorsprung in der Luftfahrt, Biokraftstoffen und CO2-Abscheidung. Südkoreas größte Stärken liegen in den Bereichen Batterie, Solar-PV-Technologie sowie bei energieeffizienten Lösungen in der Industrieproduktion und im Sektor Informations- und Kommunikationstechnik, in dem auch China spezialisiert ist.
Der Bericht zeigt laut den Erstellern, dass Länder grenzüberschreitend zusammenarbeiten, um kohlenstoffarme Technologien zu entwickeln – insbesondere die USA und die europäischen Länder. Allerdings entspreche die jährliche Zunahme der Patente in den vergangenen Jahren insgesamt nur noch einem Viertel des jährlichen Wachstums von 12,5 Prozent in der Zeit zwischen 2000 und 2013. Dies mache deutlich, dass weitere Innovationen nötig seien, um Verfügbarkeit und Vielfalt kohlenstoffarmer Energietechnologien zu beschleunigen und sie wirtschaftlicher zu machen. Gleichzeitig seien auch konzertierte politische Maßnahmen gefragt.