Zwei Lehrstühle der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH Aachen) haben zusammen mit dem japanischen Fahrzeughersteller Isuzu einen modular aufgebauten elektrischen 18-Tonnen-Lkw fertiggestellt. Es handelt sich um das zweite von den Partnern im Projekt „LiVe“ produzierte größere Pilotfahrzeug für den elektrischen Güterverkehr. Der Antriebsstrang lässt sich laut den Entwicklern je nach Anwendungsbereich individuell und kostengünstig gestalten. Die Reichweite des Batterie-Fahrzeugs liege bei 170 Kilometer.
„Unser Konsortium arbeitet an einem Baukastensystem, das die Entwicklung und die Produktion elektrisch betriebener Lkw wirtschaftlicher macht und gleichzeitig individuell wählbare Varianten für die Antriebsstränge bietet“, erklärt Professor Achim Kampker, Leiter des RWTH-Lehrstuhls Production Engineering of E-Mobility Components.
Das auf wissenschaftlicher Seite gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Produktionssystematik des Werkzeugmaschinen-Labors der RWTH Aachen betriebene Vorhaben wird vom Bundesumweltministerium mit rund 8,5 Millionen Euro gefördert. „LiVe“ steht dabei für „Lebenszykluskostenreduktion im elektrischen Verteilerverkehr durch individuell adaptierbaren Antriebsstrang“.
Der im Mai vorgestellte neue 18-Tonner verfügt über ein eigens entwickeltes Batteriesystem und Hochspannungsbordnetz aus drei Packs. Das Fahrzeug erlaubt laut den Projektverantwortlichen durch die Integration eines radnahen Antriebsmotors in der Konfiguration mit kurzer Kardanwelle eine effiziente Nutzung des Bauraums. Der Batteriebau für den Lkw fand im Elektromobilitäts-Labor (eLab) der RWTH Aachen statt, während das Pilotfahrzeug selbst in der Anlauffabrik im „Cluster Produktionstechnik“ entstand.
Derzeit wird der „LiVe 2“-Lkw weiterentwickelt. Demnächst sollen weitere Varianten des Nutzfahrzeugs mit Range-Extender-Technik entstehen. Zur Reichweiten-Erhöhung sollen so etwa auch Brennstoffzellen oder Oberleitungsstromabnehmer zum Einsatz kommen können.
Holger BSB meint
Wird da ein Schuh draus?
Swissli meint
Man hört nichts mehr vom Herrn Schuh…