Ford kooperiert eng mit Volkswagen, der US-Konzern darf unter anderem als erster Wettbewerber den Wolfsburger Elektroauto-Baukasten MEB nutzen. Ein erstes Modell auf der Architektur ist für 2023 geplant, weitere Stromer könnten folgen. Fords Europa-Chef Stuart Rowley betonte kürzlich bei einer Branchenkonferenz der Financial Times, dass der Traditionskonzern auch selbst moderne E-Auto-Technologie forciere.
„Wir werden unsere führende Stellung bei dieser Technologie keinem anderen überlassen“, sagte Rowley. Er verwies auf Fords eigene Technik für Batterie-Wagen für den globalen Markt und das demnächst hierzulande startende, komplett selbst konzipierte Elektroauto Mustang Mach-E. Vor Kurzem wurde zudem in den USA mit dem F-150 Lightning der erste nur mit Strom betriebene Pickup-Truck der Marke vorgestellt.
Ford werde auch in Zukunft eigene Elektroauto-Technik vorantreiben, erklärte Rowley. In Europa sei jedoch das mittelgroße Autosegment wichtig, in dem Volkswagen viel intensiver aktiv sei. Es sei deshalb sinnvoll, auf die von dem deutschen Autobauer entwickelte MEB-Plattform zurückzugreifen. Im zweiten wichtigen Bereich der Partnerschaft, dem Nutzfahrzeugmarkt, habe dafür Ford bei geplanten Kleintransportern und Pickup-Trucks die Führungsrolle inne.
Der Umfang der Kooperation mit Volkswagen sei nicht gedeckelt und sie könnte weiter ausgedehnt werden, unter anderem bei der Nutzung des MEB, so Rowley. Die Transformation der Automobilbranche erfordere enorm viel Kapital, auch andere Firmen würden daher Allianzen in Betracht ziehen. Dennoch wird Ford Berichten zufolge in Kürze zwei neue eigene Plattformen für Elektroautos ankündigen – eine für Trucks und SUV, die andere für Pkw und Crossover.
Mit dem MEB ist Ford laut Rowley bisher sehr zufrieden. Das erste damit von dem US-Hersteller realisierte Elektroauto wird Berichten zufolge ein kleineres SUV unter halb des Mustang Mach-E, möglicherweise im kantigen Design. In einem ersten Schritt ist vereinbart, dass Volkswagen 600.000 MEB-Baukästen einschließlich Batteriepakete und weiterer Komponenten an Ford liefert. Die Zusammenarbeit bei mindestens einem weiteren MEB-Modell ist bereits im Gespräch.
Ford hat im Februar verkündet, in Europa im Pkw-Segment komplett auf E-Fahrzeuge umzustellen. Bis Mitte 2026 sollen alle verkauften Pkw entweder Elektroautos oder Plug-in-Hybride sein. 2030 soll das Angebot dann nur noch rein elektrisch ausfallen „Bei den nächsten Schritten ergibt es Sinn, sich dort zu bedienen, wo eines der Unternehmen die entsprechende Größenordnung hat“, sagte Rowley abschließend zu der Kooperation mit Volkswagen. „Aber um das klar zu sagen: Ford hat seine eigenen globalen Batterie-Elektro-Plattformen und wird diese auch weiter haben, wir werden diese auch in Europa nutzen.“
Bernd meint
Der F-150 Lightning ist auf jeden Fall Technologisch und Preis-Leistungs-mäßig ein echter Wurf geworden. Aus der Sicht eines europäischen Kunden leider nicht hilfreich, sodas ich leider nach 18 Jahren (wenn vielleicht auch nur temporär) erstmalig etwas anderes fahren werde. Der Mach E war leider im Leasing völlig unattraktiv, gemessen am Kaufpreis. Ich freue mich trotzdem auf meinen Enyaq und hoffe auf eine elektrisierte Zukunft von Ford Europa…????
BEV meint
Schon interessant, dass jeder Hersteller führend in der Technologie ist.
Immerhin scheint es Ford wirklich ernst zu meinen und hat versucht möglichst schnell rein zu kommen.