Die Volkswagen-Tochter Škoda Auto hat ihre neue Unternehmensstrategie vorgestellt. Kern der „Next Level – Škoda Strategy 2030“ sind die Bereiche Internationalisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung. Der tschechische Autobauer will bis 2030 zu einer der fünf absatzstärksten Marken Europas werden. In den Wachstumsregionen Indien, Russland und Nordafrika will das Unternehmen zur führenden europäischen Marke werden.
Gemäß der Konzernstrategie von Volkswagen spielen bei Škoda künftig Stromer eine zentrale Rolle. Gemeinsam mit Partnern aus Politik und Wirtschaft und Volkswagen ziele man darauf ab, das Heimatland Tschechien zum „Elektromobilitäts-Hub“ auszubauen, so Škoda. Auch konkrete Ziele für Nachhaltigkeit und Diversität seien in der neuen Strategie verankert. Der Fokus bei der Umsetzung liege auf den beiden Leitmotiven Effizienz und Einfachheit.
„Mit unserer neuen Next Level – Škoda Strategy 2030 geben wir konkrete Antworten, wie wir Škoda erfolgreich durch den Transformationsprozess steuern und sicherstellen, dass das Unternehmen 2030 noch stärker aufgestellt ist als heute“, sagte der Škoda-Auto-Vorstandsvorsitzende Thomas Schäfer. „Die Marke hat unglaubliches Potenzial. Das heben wir in den kommenden Jahren und setzen uns ambitionierte Ziele.“
Um zu den fünf absatzstärksten Automarken Europas zu gehören, will Škoda einerseits die Position in den Einstiegssegmenten weiter stärken. Der neue Fabia gebe mit einem Einstiegspreis von unter 14.000 Euro die Richtung vor, erklärte das Unternehmen. Andererseits werde das Produktportfolio bis 2030 um mindestens drei weitere rein elektrische Modelle ausgebaut, die preislich und größentechnisch unterhalb des aktuellen Batterie-SUV Enyaq iV liegen. Škoda strebe – je nach Marktentwicklung – einen Anteil vollelektrischer Modelle in Europa von 50 bis 70 Prozent an.
Damit sowohl Škoda als auch Tschechien als Heimatland gestärkt aus dem Transformationsprozess hervorgehen, arbeite man zusammen mit Partnern daran, das Land zu einem Elektromobilitäts-Hub zu entwickeln, hieß es weiter. Konkret sollen bis 2030 in allen drei tschechischen Werken von Škoda in Mladá Boleslav, Kvasiny und Vrchlabí E-Komponenten oder E-Fahrzeuge gefertigt werden. Aktuell werden bereits Hochvolt-Traktionsbatterien für die Plug-in-Hybride Superb iV und Octavia iV sowie für Modelle weiterer Konzernmarken produziert. Anfang 2022 soll zudem die Produktion von Batteriesystemen für Volkswagens E-Auto-Baukasten MEB in Mladá Boleslav für den Enyaq iV starten. Zusätzlich arbeitete man gemeinsam mit Partnern am Aufbau einer stabilen Zuliefererstruktur für Elektromobilität.
Kundenerlebnis, Nachhaltigkeit & Diversität
Škoda hat auch neue Ziele für die Bereiche digitales Kundenerlebnis, Nachhaltigkeit und Diversität formuliert. So will der Autohersteller unter anderem Maßstäbe für eine „Simply Clever User Experience“ setzen – jeder Kunde solle einen Škoda oder einen Škoda-Service auf Anhieb intuitiv bedienen können. Ein erstes Leuchtturmprojekt sei der „PowerPass“, der das Laden eines E-Modells einfach und bequem mache. Er werde in über 30 Märkten verfügbar sein und lasse sich an mehr als 210.000 Ladepunkten in Europa verwenden. Gleichzeitig soll auch der Kaufprozess eines Škoda optimiert werden. Dazu baut das Unternehmen seine virtuellen Verkaufsräume weiter aus und setzt sich zum Ziel, 2025 jeden fünften Škoda online zu verkaufen.
Škoda teilte weiter mit, seine Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit zu intensivieren und seine Umweltziele zu verschärfen. Man wolle die Flottenemissionen um mehr als 50 Prozent im Vergleich zu 2020 reduzieren und die Fahrzeuge ab 2030 in allen tschechischen und indischen Werken CO2-neutral fertigen. In Vrchlabí werde bereits seit Ende vergangenen Jahres CO2-neutral produziert.
Darüber hinaus hat Škoda vor, Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen sowie im Unternehmen für mehr Diversität zu sorgen. Um die Ziele der neuen Strategie zu erreichen, setze man auf Effizienz und Einfachheit. Angestrebt werde die Kostenführerschaft im europäischen Kernwettbewerb in Verbindung mit einer nachhaltigen Umsatzrendite von mindestens 8 Prozent als Zielgröße. Gleichzeitig vereinfache man Prozesse, baue Bürokratie ab und reduziere Komplexität. So soll etwa die Komplexität des Angebots mittelfristig durch die schrittweise Elektrifizierung der Modellpalette um 40 Prozent reduziert werden.
Daniel S meint
Sobald BEV billiger als ICE sind, sind alle diese Ankündigungen obsolet.
Anti-Brumm meint
3 Modelle unterhalb des Enyaq begrüße ich sehr, denn der ist eh schon riesig und (für einen Skoda) recht teuer. Hoffentlich aber nicht erst 2030.
Ein Octavia BEV wäre doch was :-)
CaptainPicard meint
Ein Octavia BEV wird wohl erst auf Basis des VW Trinity kommen, also erst nach 2026 oder 27.
Sebastian meint
VW bringt diesen shooting break ähnlich Passat in zwei Jahren raus. Der soll 700 km WLTP haben. Das dürfte dann im Konzern verteilt werden. So gegen 2025 werden wir den BEV Markt kaum wieder erkennen
Freddy K meint
Octavia BEV gab’s schon mal 2011. Wurde aber nach 400 Stück von VW verboten ….
Fahren jetzt bei Skoda Energy rum….Und ein paar bei Behörden…
Skodafahrer meint
Ein Skoda im Format des Fabia mit günstigem LFP Akku, gutem Preis und modernem Design wäre ein guter Anfang.
Leider wird es das vermutlich nicht geben.
Schade.
CaptainPicard meint
Doch, wird es. Ab 2025 werden in der spanischen VW-Fabrik Martorell genau solche Kleinwagen für VW, Skoda, Seat (und vielleicht Audi) mit LFP-Batterie auf Basis einer gekürzten MEB-Plattform gebaut werden.
Skodafahrer meint
OK.Danke.
Dann hoffen wir, dass es vielleicht noch vor 2025 was wird ????
CaptainPicard meint
Du kannst ruhig hoffen, wird aber nichts bringen weil die Fabrik erst 2025 umgestellt wird. (Dann wird auch der VW Polo der dort produziert wird für immer auslaufen, Verbrenner-Nachfolger ist keiner geplant.) Auch die Batteriefabrik muss erst gebaut werden und da bettelt VW gerade um EU-Subventionen und versucht Portugal, Spanien und Frankreich gegeneinander auszuspielen – wer mehr zahlt kriegt die Fabrik die die Zellen für das Werk in Matorell produzieren wird.