Mercedes-Benz hat im August 2021 sein Elektroauto-Flaggschiff EQS auf den Markt gebracht. Die batteriebetriebene Alternative zur S-Klasse wurde zunächst in zwei mittleren Ausführungen angeboten, Ende November letzten Jahres kam dann die Basisversion zu den Händlern, die den Preis knapp unter 100.000 Euro drückte. Letztere ist nun allerdings schon wieder aus dem Programm genommen worden.
Der EQS 350 mit 215 kW (292 PS) und 626 Kilometer Reichweite kann seit Mai nicht mehr geordert werden, Unternehmensangaben nach aufgrund mangelnder Nachfrage. Damit wird auch die kleine 90-kWh-Batterie nicht mehr angeboten. Der Einstieg in die Reihe ist jetzt der im August 2021 eingeführte EQS 450+ mit Heckantrieb, 245 kW (333 PS) und 768 Kilometer Reichweite. Der Preis dieses Modells ist um knapp 1000 Euro auf 107.326,10 Euro erhöht worden. Darüber sind nun zudem die angekündigten Versionen EQS 450 4Matic (265 kW/360 PS, 685 km, 111.134,10 Euro) und EQS 500 4Matic (330 kW/449 PS, 685 km, 123.153,10 Euro) verfügbar.
Das reguläre Topmodell des Mercedes-Benz EQS ist weiter der EQS 580 4Matic mit 385 kW (524 PS) starkem Allradantrieb und 671 Kilometer Reichweite. Dieses im August 2021 gestartete Modell kostet seit Mai rund 3950 Euro mehr (139.479 Euro). Darüber hinaus gibt es außerdem noch das erste Elektroauto der Mercedes-Sportwagentochter AMG: den seit Dezember letzten Jahres erhältlichen AMG 53 4Matic+ mit bis zu 560 kW (761 PS) Leistung und 570 Kilometer Reichweite. Nach dem Wegfall des EQS 350 nutzen alle aktuellen EQS-Modelle die große 107,8-kWh-Batterie.
Der EQS steht als erstes Modell auf einer modularen Mercedes-Architektur für Elektrofahrzeuge der Luxus- und Oberklasse. Bis zum Deutschlandstart der Limousine Air des US-Start-Ups Lucid war der EQS mit fast 800 Kilometer pro Ladung das reichweitenstärkste Serienmodell hierzulande. Eine Besonderheit im Innenraum neben viel Komfort und Luxus ist der ab dem EQS 580 4MATIC serienmäßige „MBUX Hyperscreen“: ein aus mehreren nahtlos ineinander übergehenden Displays bestehendes, über 141 Zentimeter breites, gewölbtes Bildschirmband. Ohne MBUX Hyperscreen hat der EQS neben dem Display vor dem Fahrer ein vertikales Touchscreendisplay im Armaturenbrett.
F. Westphal meint
In Zeiten gestörter Lieferketten wird die noch verfügbare Technik natürlich lieber in die höherwertigen und damit renditestärkeren Modelle gesteckt. Siehe Hyperscreen der meines Wissens, nur für die AMG- und 580-Modelle verfügbar ist. Dies scheint mir eher der Grund zu sein, als eine zu geringe Nachfrage.
Fakt ist, dass die Tests des EQS 350 faktisch allesamt positiv waren und die Fahrleistungen als absolut ausreichend gewertet wurden. Es ist ja eine Tatsache, das Reichweite vor allem über ein geändertes Fahrverhalten und Zurückhaltung am Fahrpedal erreicht wird. Für gepflegte 130 oder 140 km/h, die aktuell auch eine große Mehrzahl der Verbrennerfahrer als selbst auferlegtes Limit einhalten, reicht der 350er allemal.
Im EQS-Portfolio ist allerdings der 450+ der Reichweitensieger, da hier die größere Batterie zum Einsatz kommt.
So wird es einen 350er zukünftig wohl leider nur als EQE geben.
Für die, die doch noch schnell einen EQS 350 haben wollen und natürlich über die entsprechend dicke Brieftasche verfügen, sind im Online Store von Mercedes-Benz aktuell noch 18 Stück zu Preisen zwischen 110 und 121 T€ verfügbar.
Mäx meint
Was Tester sagen ist doch völlig unerheblich.
Das Klientel möchte anscheinend eben nicht nur die ausreichende Motorisierung, sondern lieber „standesgemäß“ unterwegs sein und der Aufpreis zur nächst größeren Variante spielt eventuell keine große Rolle.
Du sagst ja selber, dass der 450+ die größte Reichweite bietet. Also warum nicht mehr Motorleistung und mehr Reichweite nehmen statt des 350ers.
In der aktuellen S-Klasse gibt es keinen Benziner unter 400er Bezeichnung.
Im Diesel gibt es zwar einen 350 und sogar einen 300h. Aber auch hier stellt sich die Frage, wie viele die Varianten wirklich nehmen.
Natürlich wird (gerade im Hinblick auf die aktuelle Marktsituation) nicht allein die mangelnde Nachfrage den Ausschlag gegeben haben, sondern auch die Deckungsbeiträge.
Werner Mauss meint
Mangelnde Nachfrage?? Dachte das wäre ein Topseller und Mercedes könnte sich nicht retten.
Mäx meint
Du verstehst offensichtlich den Unterschied zwischen mangelnder Nachfrage einer Baureihe oder Modells und einer einzelnen Variante nicht. Wenn sich eben nur 1% (Beispiel) der Leute für einen 350er entscheiden kann man ihn auch gleich aus dem Programm nehmen.
Ist vermutlich einfach uninteressant weil zu wenig Leistung für das Gewicht etc.
Dagobert meint
Korrekt, es ist durchaus nicht unüblich bei geringer „Take-Rate“ Ausstattungen oder Modelle aus dem Programm fallen zu lassen.
Alternativ natürlich auch, wenn sich zu viele Kunden für das Modell mit zu niedrigem Deckungsbeitrag entscheiden und dadurch die erwartete Rentabilität der gesamten Baureihe nach unten gezogen wird. In dem Fall wandert eine beliebte Sonderausstattung auch schon mal in ein teures Paket.
Freddy K meint
Das versteht er schon… Seine Intention ist nur ne ganz andere…..
eBiker meint
Wundert mich nicht.
Das ist die elektrische S-Klasse, also typischer Firmen Leasingwagen.
Die 10k Unterschied machen wieviel beim Leasing aus?