Lithium ist essentiell für Elektroauto-Batterien. Die Preise für das Leichtmetall sind zuletzt deutlich gestiegen. Zudem ist der Abbau energieintensiv und verbraucht viel Wasser. BMW will seine Lithium-Versorgung nachhaltiger machen und steigt dazu über seinen Wagniskapitalableger BMW i Ventures bei Mangrove Lithium ein. Das kanadische Unternehmen ist auf die Raffination, also die Veredelung des gewonnenen Leichtmetalls spezialisiert.
„Rohmaterialien wie Lithium gewinnen zunehmend an Bedeutung für die Automobilindustrie“, sagte Kasper Sage, Managing Director bei BMW i Ventures, dem Handelsblatt. Man investiere gezielt in Technologien, um den CO2-Ausstoß jedes einzelnen Prozessschritts zu reduzieren. Recycling werde dabei zukünftig eine immer größere Rolle spielen.
Die Technologie von Mangrove Lithium kann neues und recyceltes Roh-Lithium durch ein elektrochemisches Verfahren direkt in batterietaugliches Material verwandeln. Dieses lässt sich dann in jeder Art von Lithium-Ionen-Batterie verwenden. „Das senkt die Produktionskosten und verbraucht deutlich weniger Energie, was zu einer Einsparung von CO2-Emissionen führt“, heißt es von BMW.
„Unsere Vision ist es, die grüne Lithium-Raffination Wirklichkeit werden zu lassen. Unser modularer Ansatz ermöglicht es uns, die Produktionskapazität flexibel anzupassen. Indem wir einen ganzen Umwandlungsschritt im Prozess eliminieren, sparen wir Kosten und Energie und machen so Projekte realisierbar, die sonst nicht finanzierbar wären“, erklärte Mangrove-CEO Saad Dara. Die in der jüngsten Finanzierungsrunde eingesammelten Mittel würden dazu verwendet, den Start der ersten kommerziellen Anlage zu beschleunigen.
Bereits im letzten Jahr hatte sich BMW über BMW i Ventures an dem Unternehmen Lilac Solutions beteiligt, das ein Verfahren für eine schonendere Gewinnung von Lithium entwickelt. Dazu wird ein Ionentauscher eingesetzt, der den Abbau aus der Sole von Salzwasserablagerungen effizienter, günstiger und nachhaltiger machen soll. Die Technologie von Mangrove könne mit dem Verfahren von Lilac Solutions verbunden werden, sagte BMW-i-Ventures-Manager Sage. So könne ein geschlossener Kreislauf geschaffen werden. Das Abfallprodukt des einen Prozesses sei eines der wesentlichen Verbrauchsmaterialien des anderen.
BMW hat die Ambition, der nachhaltigste Hersteller in seinem Segment zu werden. Das langfristige Ziel ist dabei eine Kreislaufwirtschaft, für die die Ressourceneffizienz in der Produktion auf den gesamten Lebenszyklus der angebotenen Fahrzeuge ausgeweitet wird. Was hier möglich ist, zeigte der Konzern im letzten Jahr mit der Studie BMW i Vision Circular: Das für geschlossene Materialkreisläufe optimierte Fahrzeug erreicht eine Quote von 100 Prozent recycelten Materialien und 100 Prozent Recyclingfähigkeit.
David meint
Der CEO muss weg. Keine Frage. Trotzdem ist es ja richtig, realistisch zu sehen, dass Lithium noch so einige Jahre gebraucht werden wird und dass Verbraucher kritischer auf die Quellen gucken.
LOL meint
„Lithium noch so einige Jahre gebraucht werden wird“
ach echt, und ich dachte Wasserstoff sei DIE LÖSUNG. lol
Peter Pisawotzki meint
Ich finde die „Ambition der nachhaltigste Hersteller (im Segment) zu werden“ gut. Und hoffe, dass das nicht nur Lippenbekenntnisse sind und BMW wirklich ernsthaft darüber nachdenkt und auch handelt.
Es steht leider bisher im Widerspruch zu der Absicht, noch möglichst lange viele Verbrennerfahrzeuge produzieren zu wollen.
BEV meint
Das dachte ich mir auch
Hoffentlich ist das nicht wieder nur green washing für Fahrzeuge wie den XM
Aber nicht alle bei BMW sind wie der CEO