Ab Mitte des Jahrzehnts sollen alle neu eingeführten Vans von Mercedes‑Benz ausschließlich elektrisch sein. Dafür entwickelt das Unternehmen eine neue modulare, vollelektrische Van-Architektur mit dem Namen VAN.EA. Es ist zudem eine Neuordnung des Produktionsnetzwerks für große Vans in Europa geplant.
„Wir bewegen uns traditionell in einem sehr wettbewerbsintensiven Umfeld. Nun verschärft sich diese Situation durch immer mehr neue Anbieter, die in unsere Segmente vorstoßen. Unser Anspruch bleibt, weiterhin die besten Vans und Services anzubieten – hierfür müssen wir hochinnovativ und in allen Bereichen wettbewerbsfähig sein“, sagt Mathias Geisen, Leiter Mercedes‑Benz Vans.
Geisen weiter: „Wir wollen als einziger Van‑Hersteller weiterhin große Vans auch am Standort Deutschland produzieren – trotz steigender Kosten durch die Transformation zur E-Mobilität. Dafür richten wir unser europäisches Produktionsnetzwerk für Transporter neu aus, sichern die langfristige Perspektive der bestehenden Werke und ergänzen ein neues Werk an einem bestehenden Mercedes-Benz Standort in Mittel-/Osteuropa. So ermöglichen wir die erfolgreiche Transformation von Mercedes-Benz Vans ins Elektro-Zeitalter und sichern langfristig unser Wachstumspotenzial.“
Das Mercedes-Werk Düsseldorf ist das größte Produktionswerk von Mercedes‑Benz Vans und baut bereits heute die aktuelle Generation des Sprinter und eSprinter. Bald soll hier die nächste Generation des eSprinter vom Band laufen. In Zukunft sollen dort die offenen Baumuster (Plattform für Aufbauhersteller oder Pritschenwagen) des großen Vans auf VAN.EA-Basis gebaut werden. Für die notwendigen Maßnahmen am Standort sind laut Mercedes Investitionen in Höhe von rund 400 Millionen Euro vorgesehen.
Im Mercedes-Werk Ludwigsfelde wird seit 2018 das offene Modell der aktuellen Sprinter-Generation gebaut. Auch in diesem Werk soll bald die nächste Generation des eSprinter (offenes Baumuster) produziert werden. Darüber hinaus erwägt das Unternehmen, das Werk Ludwigsfelde als Kompetenzcenter für „eVan“-Individualisierungen zu etablieren.
Im Zuge der Neuordnung des Produktionsnetzwerks für vollelektrische große Vans soll ein etablierter Standort aus dem Produktionsverbund der Mercedes-Benz AG in Mittel-/Osteuropa in das Fertigungsnetzwerk von Mercedes-Benz Vans integriert werden. Hier sollen zukünftig die großen Vans (geschlossenes Baumuster/Kastenwagen) auf VAN.EA-Basis entstehen. Durch diese Maßnahme will das Unternehmen Kostenvorteile nutzen, um die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.
Mercedes-Benz Vans teilte weiter mit, mit dem US-Start-up Rivian zu kooperieren. Die Unternehmen planen unter anderem, im Rahmen eines Joint Ventures in eine gemeinsame Fabrik in Europa zu investieren und diese gemeinsam zu betreiben. Für den Bau der neuen Produktionsstätte für rein elektrische Transporter soll ein bestehender Mercedes-Standort in Mittel‑/Osteuropa genutzt werden. Bereits in wenigen Jahren sollen dort große Elektro-Vans für Mercedes‑Benz Vans und Rivian vom Band rollen.
David meint
Der weltweite Marktführer bei Nutzfahrzeugen, Mercedes, kooperiert im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit Rivian. Das wird Tesla-Fans mal gar nicht gefallen.