Volkswagen ist gut aufgestellt, um seine Elektrifizierungsstrategie zu finanzieren. Das sagte der Finanzchef des Konzerns Arno Antlitz, nachdem das Unternehmen rund 9,6 Milliarden Euro aus dem Börsengang der Sportwagentochter Porsche eingenommen hat. Als Nächstes könnte die erste jüngst gegründete neue Batterieeinheit von Europas größtem Autohersteller zum Aktienunternehmen werden.
Durch den Börsengang von Porsche hat Volkswagen rund 19,5 Milliarden Euro erzielt. 49 Prozent davon sollen als Sonderdividende am Ende des Jahres an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Das frische Kapital soll insbesondere die 52 Milliarden Euro schwere E-Auto-Offensive des Konzerns unterstützen. „Wir sind finanziell gut aufgestellt und verfügen über einen starken Cashflow, um unsere Elektromobilitätsstrategie selbst zu finanzieren“, so Antlitz.
Porsche will seine Elektrifizierung ebenfalls weiter vorantreiben. Der CEO und seit Kurzem auch Chef des Volkswagen-Konzerns Oliver Blume sagte: „Wir haben den Anspruch, den Begriff des modernen Luxus neu zu definieren, indem wir Luxus mit Nachhaltigkeit und sozialem Engagement verbinden.“ Beim Thema Elektromobilität sieht sich Porsche in einer führenden Position und hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Im Jahr 2030 sollen mehr als 80 Prozent der neu ausgelieferten Fahrzeuge vollelektrisch angetrieben sein. Im Rahmen seiner Strategie arbeitet das Unternehmen zudem auf eine bilanziell CO2-neutrale Wertschöpfungskette im Jahr 2030 hin und eine CO2-neutrale Nutzungsphase für zukünftige Elektroauto-Modelle.
Volkswagen erwägt laut dem Finanzchef, in den nächsten ein bis zwei Jahren Partnerschaften einzugehen, um einen möglichen Börsengang seiner Batteriesparte PowerCo vorzubereiten. „Wir schließen einen Börsengang der Batteriesparte nicht aus, aber die finanzielle Flexibilität, die wir heute gewonnen haben, erlaubt es uns, unsere Arbeit im Batteriebereich allein weiter zu stärken. Später werden wir strategische Partner in Betracht ziehen“, sagte Antlitz der Nachrichtenagentur Reuters.
Volkswagen hat 20 Milliarden Euro für Investitionen in sein Batteriezellenaktivitäten zurückgestellt. Das Geschäft wird in der PowerCo-Einheit gebündelt, die die Batterieproduktion und -forschung vom Bergbau über das Recycling bis hin zu Projekten wie Energiespeichersystemen verwaltet.
Gerüchte, dass der Porsche-Börsengang zu einem Börsengang der Edelmarke Audi führen könnte, wies Antlitz zurück. Das nächste Projekt seien strategische Partnerschaften oder ein möglicher Börsengang der Batteriesparte – mehr könne er im Moment nicht sagen.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Witzig: „PAG911“
hu.ms meint
Genügend geld hat der VW-konzern – nur die geplanten BEV werden nicht gebaut.
Über 1 mio. waren für 2022 geplant – jetzt werden es kaum 700K.
Offensichtlich verteilen sie die rare elektronik gleichmäßig auf alle antriebsarten bzw. nach bestelleingang und bevorzugen BEV nicht.
Dann müssten sie wirklich 30% produktionsrückgang auch bei auspuff-autos haben.
Oder ist an diesen einfach mehr verdient und es reicht ja die EU-vorgaben zu erfüllen ?
ID.alist meint
VW Produziert durch die Bank weniger Autos, so wie ich höre haben Mosel(Zwickau) und Emden mehr zu tun als Wolfsburg.
Mäx meint
Der Absatzmarkt in der EU ist insgesamt 14% im Minus.
Bei VW Group liegt man über dem Markt mit ca. 19%.
1 Mio minus 20% sind ca. 800k.
Paar PHEVs eingestreut und schon hat man zumindest die EU Vorgaben erfüllt.
Gut mittlerweile verkauft man auch paar Fahrzeuge in USA und China.
Laut letzter Analyse von icct (Jan-Jul) ist man bei VW Group aktuell noch 3% über Zielvorgabe.
Alle anderen Hersteller oder Verbände liegen mit ihren CO2-Vorgaben im Soll.
Dark Erebos meint
Bei uns geht raus was gerade gebaut werden kann. Die Teileversorgung verschlechtert sich gerade wieder zunehmend.
hu.ms meint
Ist „uns“ BEV oder stinker ?
Und die knapp vorhandenen halbleiter können doch zu den einen oder anderen gesteuert werden.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Über 1 mio. waren für 2022 geplant – jetzt werden es kaum 700K.“
Ca. 70% des angepeilten Zieles zu erreichen in dem aktuellen Marktumfeld und Lieferproblemen, kann man auch als respektabel ansehen. Wenn ich höre, dass anderen Firmen (nicht Autobauer) Teile nicht bekommen, die für 60% des Jahresumsatzes verantwortlich sind.
hu.ms meint
Es geht um die frage, ob der VW-konzern wg. zulieferproblemen (halbleiter) die produktion proportional bei BEV und auspuffautos (aller art) reduziert, oder ob sie letztere bevorzugen. z.b. weil damit mehr ertrag zu erwirtschaften ist und nur soviele BEV gebaut werden wie die eu-vorgaben verlangen.
Einen bestellten Golf oder tiguan bekommt man schneller geliefert als einen ID:3 / 4.