Das Logistikunternehmen DB Schenker will 2024 erste elektrische Lkw von MAN einsetzen. Bis 2026 sollen 100 Exemplare des neuen, noch nicht in Serie produzierten Modells eTruck eingeflottet werden.
„DB Schenker und MAN beschreiten gemeinsam den Weg in eine elektrische Zukunft. Wir freuen uns sehr über unseren ersten Kunden für den neuen eTruck. Die Nachfrage im Markt nach diesem vollelektrischen Fahrzeug ist jetzt schon enorm“, so Alexander Vlaskamp, CEO von MAN Truck & Bus. „Das Thema nimmt nun richtig Fahrt auf, auch weil sich immer mehr unserer Kunden äußerst ambitionierte Ziele zur Dekarbonisierung setzen. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Logistikketten aus.“
Nachhaltig werde die Mobilitätswende im Schwerlastverkehr jedoch nur mit entsprechender politischer Flankierung gelingen, merkte Vlaskamp an. Dies betreffe unter anderem den schnellen Aufbau der Ladeinfrastruktur und auch die weitere Ausgestaltung der Förderkulisse für die Anschaffung der E-Lkw. „Wir wollen so früh es geht Erfahrungen mit E-Trucks in der Praxis aufbauen“, erklärte Cyrille Bonjean von DB Schenker Europa. „So können wir für die Wirtschaft schnell ein Angebot schaffen, Lieferketten klimafreundlicher zu gestalten.“
Im ersten Halbjahr 2024 sollen die ersten MAN eTrucks in einer Kleinserie auf dem Serienband am Stammsitz in München produziert werden. DB Schenker ist mit der Unterzeichnung der Vereinbarung der erste Pilotkunde der Fahrzeuge. Neben der Anschaffung der eTrucks plant das Logistikunternehmen mit der Errichtung eigener Ladeinfrastruktur, einer intelligenten Routenplanung sowie weiteren digitalen Diensten von MAN. Details zur Technik nennen die Unternehmen nicht. Laut früheren Angaben ermöglicht der schwere Lkw von MAN fernverkehrstaugliche Tagesreichweiten zwischen 600 und 800 Kilometern.
Die ersten MAN eTrucks für DB Schenker werden Volumen-Sattelzugmaschinen sein, sogenannte Ultra-Sattelzugmaschinen. Die geringe Aufsattelhöhe von etwa 950 Millimetern ermöglicht es, Volumen-Trailer mit drei Meter Innenhöhe elektrisch zu transportieren. Zehn MAN eTrucks, die DB Schenker 2024 bekommen wird, werden Ultra-Sattelzugmaschinen sein. Die weiteren Elektro-Lkw, die in den Jahren 2025 und 2026 ausgeliefert werden sollen, sind als Ultra-Sattelzugmaschinen sowie Wechselbrücken-Lkw vorgesehen.
Die Produktion der zukünftigen eTrucks wird bei MAN seit 2021 im MAN eMobility Center vorbereitet, da während des Hochlaufs der Elektromobilität konventionelle Diesel-Lkw und Elektro-Lkw von einem Band laufen werden. Zentrale Komponenten der eTrucks werden künftig in Nürnberg produziert. Am dortigen Standort fertigt MAN die Hochvolt-Batterien – aktuell noch in Kleinserienproduktion, ab Anfang 2025 sollen die Batteriepacks in Großserie hergestellt werden.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Das Logistikunternehmen DB Schenker gehört doch uns allen, da die DB doch ein staatliches Unternehmen ist, oder? Naja, und da überholt jetzt das staatliche Unternehmen den eigenen Vorgesetzten, Herrn Wissing, für den sich alles immer schneller im Kreis dreht und der keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt. Vor lauter Lobbyismus und angeblicher Technologie-Offenheit.
Jörg2 meint
DB Schenker steht zum Verkauf.
elbflorenz meint
Sehr richtig. Und es gibt schon Interessenten. Logistik-Unternehmen aus China und aktivistische Investmentfonds aus Angelsachsen.
Wer wird wohl den Zuschlag bekommen?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und es gibt viele, die sagen/schreiben, dass die Randbedingungen für Firmen in Deutschland so schlecht sind und immer schlechter werden … Ausländische Investoren scheinen das ganz anders zu sehen.
Daniel S meint
100 LKW sind ein Anfang. Weiter so. Schnell.
Hier zur Einordnung ein Zutat aus dem internet:
„Für Schenker sind täglich etwa 45.000 Lastwagen im Einsatz, die meisten Fahrzeuge gehören Subunternehmern. Bisher hat Schenker nur gut 2500 eigene Lastwagen in seiner Flotte.“