Die vom Staat und den teilnehmenden Autoherstellern finanzierte Elektroauto-Kaufprämie „Umweltbonus“ wird ab September nur noch privaten Autobeschaffern gewährt. Dass Firmen beim Stromer-Kauf nicht mehr subventioniert werden, erschwert die Umstellungen ihrer Flotten. Laut einem Branchenkenner werden die Fuhrparkmanager aber weiter E-Fahrzeuge beschaffen.
Ohne die Zuschüsse würden es Elektroautos im Flottenmarkt zwar deutlich schwerer haben, sagte Dataforce-Flottenexperte Benjamin Kibies der Automobilwoche. Aber „die großen Fuhrparkbetreiber werden die Elektrifizierung trotzdem weiter vorantreiben, schon allein um ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren“.
Allerdings stellen kleinere und mittlere Fuhrparks die Mehrzahl der Firmenwagen. „Sie sind noch stärker kostengetrieben und werden sich im Zweifelsfall lieber wieder für einen Verbrenner entscheiden“, glaubt Kibies.
Dass der Umweltbonus großen Einfluss auf das Kaufverhalten am Markt hat, zeigt die Einstellung der staatlichen Subvention für Plug-in-Hybridfahrzeuge zum 31.12.2022: Im vergangenen Jahr zählte Dataforce noch knapp 152.000 neu zugelassene Teilzeitstromer in den Fuhrparks, in den ersten vier Monaten 2023 waren es nur noch knapp 23.000.
Nach Berechnungen von Dataforce sind Plug-in-Hybride ohne die staatlichen Zuschüsse mit Abstand am teuersten. So ergäben sich für ein Kompakt-SUV (drei Jahre Haltedauer, Laufleistung 50.000 km) Kosten von 51.666 Euro (inkl. Steuer und Kraftstoff). Benziner (44.752 Euro) und Elektroautos (43.745 Euro) seien deutlich günstiger. „Entfällt jedoch die Prämie von 4.500 Euro und bleiben die Kraftstoff- und Strompreise auf dem aktuellen Niveau, so haben die Benziner wiederum die Nase vorn“, erklärt Kibies.
In diesem Jahr gab es auch eine Änderung beim Umweltbonus für rein elektrische Modelle: Die Fördersumme wurde von netto 9000 auf 6750 Euro reduziert, zwei Drittel davon überweist weiter der Staat. Das führte zu einer hohen Zahl an Anträgen zum Ende des vergangenen Jahres und zu einer Delle Anfang 2023. Kibies sagte dennoch: „Der BEV-Nachfrage hat die Kürzung bislang nicht geschadet.“
BEV steht für Battery Electric Vehicle, batteriebetriebene Elektrofahrzeuge, die im April bei gewerblichen Zulassungen mit einem Plus von knapp 74 Prozent auf 12.300 Pkw die drittstärkste Antriebsart hinter Benzinern (+43 % auf 26.200 Pkw) und Diesel (+25 % auf 26.100 Pkw) waren. Das lag laut Kibies auch an den langen Lieferzeiten für Vollstromer. Viele der jetzt zugelassenen BEV seien noch in der ersten Jahreshälfte bestellt worden.
Djebasch meint
Och was bin ich gespannt wenn die Zwangs CO2 Steuer der EU mit 70€ 2027 kommt ,,, mal schauen wie dann der Unterschied zum Verbrenner sich auswirkt…
Yoshi84 meint
Natürlich schadet es den Bestellungen bzw Auslieferungszahlen nicht. Wie sollte eine Kürzung der Förderung auch was ändern, wenn alle Hersteller sowieso nur genau so viel verkaufen, wie sie zur Erfüllung der Flottenemissionsziele brauchen? Somit ist eine Kürzung der Förderungen sogar eher zu begrüßen, da sich so weniger in OEM-Taschen gesteckt werden kann.
LG
Klaus Christopherson meint
Soso. Warten wir mal den 31.08.23 und die darauf folgenden Monate ab, bevor wir in Jubel ausbrechen. Und erst wenn der BAFA-Topf leer ist, wissen wir wirklich wohin die Reise geht.
MiguelS NL meint
Wo die Reise hingeht:
In 2030 nur noch max. 75% der Tankstellen. In 2035 max. 50%. Nur noch automatisierte.
Spätestens 2026 EVs mit Abstand günstiger in der Herstellung und bereits in der Herstellung weniger CO2.
2025-2027 werden Firmen (Hersteller, Zulieferer …) die Produktionskapazitäten für Neuwagen schliessen.
MAik Müller meint
@MiguelS NL KÄSE und nachweisbar falsche Zeiträume.
Eautos für die Masse kommen FRÜHESTENS ab 2027 ehr 2030.
Das ist NICHT mehr änderbar da die Investments dafür noch nicht mal getätigt sind!
Tankstellen? DIESEL LKW werden auch nach 2025 neu gebaut und benötigen mit Abstand den meisten Kraftstoff (Transport und Herstellung der Lebensmittel z.B.).
South meint
Oh Mann. Maik. Die Phantasie-Schallplatte wieder hängengeblieben. Es gab hier bei den Kommentaren noch nie eine Meinungstendenz, dass E Mobilität viel schneller kommt als Ende der 20er oder Anfang der 30er, genau genommen kann ich mich sogar an gar keinen diesbezüglichen Kommentar erinnern. Es wurde sogar vor wenigen Jahren ja noch diskutiert, ob es überhaupt einen E Auto Durchbruch geben würde. Du bist also nicht sonderlich Prognoseaffin, sondern du widerlegst quasi eine von dir selbst erfundene schlechte Prognose von erfundenen Kommentaren….
Der Dieselautoanteil und der BEV Anteil an den Neuzulassungen sind in der BRD in etwa gleich hoch, so um die knappe 14%. Wenn also BEV nicht die Masse sind, müsste im Umkehrschluss dann der Diesel-PKW auch kein Massenprodukt mehr sein? Du merkst selbst. Das gibt keinen Sinn. Ein Massenprodukt muss nicht zwangsläufig von der Mehrheit gekauft werden.
Dann. 2027 ist ja schon in 4 Jahren, was ein enormer kurzer Zeitraum für PKW und erst recht für LKW ist. Natürlich werden LKW sich sinnvollerweise auch auf erneuerbare Energien umstellen. Ein großer Teil der LKW fährst standardisierte Strecken, viele davon sogar relativ kurze Distanzen. Denk mal an die ganzen Supermarkt-LKW. Diese werden sich bei Kostenvorteil bzw. ESG Vorgabe sehr, sehr schnell auf alternative Antriebe umstellen….
Also alles viel Lärm um nichts….
Tim Leiser meint
Wahnsinn! Du kannst etwas nachweisen, was in der Zukunft passieren soll! Ich schnall ab.
MAik Müller meint
@Tim Leiser du denkst so extrem Kurzsichtig.
Für die Fabriken sind VORLAUFZEIUTEN von 5-7 JAHREN notwendig.
Gunnar meint
„In 2035 max. 50%. Nur noch automatisierte.“
Nein, das wird nicht passieren, also dass die Tanken automatisiert werden, weil es weniger werden. Das rechnet sich einfach nicht. Automatisierung kommt da zum Einsatz, wo es boomt. Tankstellen werden irgendwann aussterben.
Oder meinst du Tanken ohne Personal mit Bezahl- und Freischaltautomaten? Da ist der Tankvorgang weiterhin manuell.
MiguelS NL meint
Ich denke nicht,, Personal kosten mindestens minimal 100k.
Automatisiert ich meine bezahlen per Karte, Installation kostet (denke ich) im Verhältnis nichts.
Gibt es die überhaupt noch?
Futureman meint
Da das meistverkaufte E-Auto auch mit gesunkener Förderung insgesamt günstiger ist und der durchschnittliche Preis für Neuwagen über 40000€ liegt ist es kein Wunder.
Wenn jetzt noch mehr Firmen umschwenken wird es noch schneller gehen.
Tom meint
Wieviel aller Zugelassenen Fahrzeuge kosten über 50.000€ und wieviel % sind davon Firmenwagen?
Tom meint
Frage an Maiki Müller…
MAik Müller meint
Wundert mich kein bisschen. Die Eautos sind meist Firmenwagen und kosten ab 50000€.
Wir haben nun nach 16 Monaten Wartezeit ein weiteres Eauto in der Firma.
Top Fahrzeug der i4 mit passendem Akku. Privat logisch für mich NICHT bezahlbar.
Gunnar meint
„Die Eautos sind meist Firmenwagen und kosten ab 50000€.“
Falsch! Aber sowas von falsch MAik. Du verbreitest wieder Unwahrheiten.
50% aller neuen E-Autos wurden in 2022 auf private Halter zugelassen.
Im Gesamtmarkt, also mit Verbrenner waren es nur 36%.
Oswaldo meint
Top Fahrzeug der i4 mit passendem Akku. Privat logisch für mich NICHT bezahlbar
Tut mir sehr leid für dich das DEIN Einkommen nicht für ein neues Auto reicht
Genügend andere haben aber ein entsprechendes Einkommen um sich PRIVAT ein Auto leisten zu können
Also bitte nicht in jedem deiner Kommentare von dir auf andere schließen!
MAik Müller meint
@Oswaldo erzähle doch keinen Unfug. So einen i4 für 60000€ wird sicher zu über 80% als Firmenwagen zugelassen.
Da ich keine 60000€ für ein Emöhrchen ausgeben kann darf ich dann meinen DIESEL weiter fahren?
South meint
Äh. Maik. Mal wieder mal Zeit für harte Zahlen. Hast du überhaupt schon mal nachgeschaut wie der Firmenwagenmarkt strukturiert ist, also wer einen höheren Anteil am Firmenwagenmarkt hat … Dieselautos oder E Autos ?
Schau mal nach und poste nochmal ;-)
Mike meint
Wenn es mir nur darum ginge, ein billiges Auto fahren zu wollen, würde ich einen Dacia Sandero in Basisausstattung holen. Offenbar spielt der Preis keine führende Rolle bei der Entscheidung im Autokauf.
GrußausSachsen meint
Doch – beim arbeitslosen , armen Scheinakademiker schon. Der hat nicht mal 50k für ein Schadstoff armes Auto und verpestet gern die Stimmung- und die Welt.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Wer sagt, dass er die 50k nicht hat? 50 k haben und bereit sein diese für etwas auszugeben sind zwei paar Schuhe. Ich hab auch 50 k und würde mir dafür lieber 10 neue Fahrräder kaufen als eine sinnlose Geldvernichtungsmaschine. Kommt halt immer auf den persönlichen Lebensstil drauf an.
GrußausSachsen meint
Ach herrje
Bitte nochmal nachlesen was ich schrieb. Das passt schon. Schönen Tag noch.
P.S. mein Text hat vorher die Überprüfung durch eco m ento überstanden 🤣
MAik Müller meint
@OnlyAFoolUsesGoogleAndroid so ist es ich gebe nie im Leben 50000€ für ein Auto aus. Als Firmenwagen jedoch würde ich den SOFORT nehmen.
Jeff Healey meint
Der Schein trügt. Die jetzigen Zulassungszahlen sind getragen von der letztjährigen Auftragslage und dem immer noch stabilen Flottengeschäft.
80 Prozent der Menschen können und werden sich meiner Meinung nach weiterhin kein E-Fahrzeug leisten, obwohl die Bestands-Autos in meinem Umkreis offensichtlich immer länger genutzt werden. Ist der Bedarf der 20 Prozent einmal gedeckt, wird es eine ordentliche Delle geben.
Mäx meint
„Ist der Bedarf der 20 Prozent einmal gedeckt […]“
Und diese Zahl hast du dir wie genau ausgedacht?
Thorsten meint
Mike, oder den Jogger ECO-G in der höchsten Austattung :-)