Eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen im Jahr 2020. Das ist das ehrgeizige Ziel der Bundesregierung. Trotz aller Startschwierigkeiten – im Jahr 2012 wurden nur etwas mehr als 4000 Autos mit elektrischem Antrieb in Deutschland zugelassen – hält die Politik an diesen Plänen fest. Und verteilt Subventionen in Milliardenhöhe, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet.
Von den Geldern profitieren demnach hauptsächlich Forschungseinrichtungen wie die Fraunhofer-Gesellschaft (64,1 Millionen Euro) oder Hochschulen wie die RWTH Aachen (30,6 Millionen Euro) und die TU München (19,6 Millionen Euro). Doch auch private Unternehmen aus der deutschen Autoindustrie bekommen hohe Beträge zugesagt. Die Robert Bosch GmbH erhielt im Jahr 2013 bisher fast 29 Millionen Euro, Autohersteller Daimler bekam fast 24 Millionen Euro und auch der Technologieriese Siemens wurde mit knapp 23 Millionen Euro bedacht.
Wann kommen mehr Hilfen für den Endkunden?
Kritiker bemängeln, dass ausgerechnet weltweit agierte Konzerne mit Milliardengewinnen von den Fördertöpfen profitieren, während der Endkunde die Mehrkosten für die Anschaffung eines Elektroautos zum größten Teil selber stemmen muss. Auch das dürfte Thema sein bei der kommenden internationalen Konferenz ‚Elektromobilität bewegt weltweit‘, zu der Bundeskanzlerin Angela Merkel hochrangige Vertreter von Unternehmen, Wissenschaft und Politik nach Berlin eingeladen hat.
Dort wollen die Vertreter der Industrie weitere Sonderregelungen und Kaufanreize für Elektroautos durchsetzen, von denen ein größerer Förderkreis profitieren soll. So fordert die Industrie beispielsweise eine höhere Abschreibung für betrieblich genutzte Elektroautos, zinsgünstige Kredite bei der Staatsbank KfW sowie einen direkten steuerlichen Anreiz von 150 Euro pro Kilowattstunde Batteriekapazität.
Quelle: F.A.Z.