Immer mehr Pilotprojekte gehen der Frage nach, inwiefern auch der Lieferverkehr mit Lkw per Elektroantrieb abgewickelt werden kann. Zu diesem Zweck haben Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen CE Delft aus den Niederlanden das Potenzial alternativer Antriebe im Straßengüterverkehr untersucht.
Laut DLR ist der Güterverkehr auf der Straße eine der am schnellsten wachsenden Transportarten. Rund 20 Prozent aller verkehrsbedingten CO2-Emissionen sind auf Lkw zurückzuführen. Und das Umweltbundesamt geht davon aus, dass sich die Situation verschärfen wird, da sich die transportierte Gütermenge bis zum Jahr 2030 verdoppeln dürfte.
Gleichzeitig jedoch wollen die Bundesregierung und die Europäische Union die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80 Prozent verringern. Elektro-Lkw könnten hierbei eine große Rolle spielen.
Pilotprojekte in Berlin und Zürich
Erste Pilotprojekte, beispielsweise in Zürich und Berlin, lassen auf leisen und emissionsfreien Gütertransport innerhalb von Städten hoffen. Auch die Wissenschaftler halten den Einsatz elektrischer Lastwagen im urbanen und regionalen Lieferverkehr für sinnvoll und haben untersucht, welche technischen, betriebswirtschaftlichen und politischen Voraussetzungen für emissionsfreie Lastwagen gegeben sein müssen.
Vorteilhaft für städtischen und regionalen Lieferverkehr ist die Tatsache, dass die tägliche Fahrleistung gut einzuschätzen ist. Die Ladezeiten der Batterien könnten in geplanten Intervallen – wie z.B. beim Be- und Entladen – stattfinden. Der Betriebsablauf würde dabei nicht gestört werden. Auch der Einsatz von Wechselakkus wird derzeit erforscht.
Alternative für Langstrecken: Wasserstoff
Für lange Strecken, so das DLR, seien batteriebetriebene Trucks jedoch nicht geeignet. Zu schwer wären Batterien, die eine langstreckentaugliche Reichweite ausweisen könnten. Doch auch dafür gäbe es einen alternativen Antrieb: Die Brennstoffzelle.
Wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Lkw könnten laut der Studie, die die Nonprofit-Organisation International Council on Clean Transportation (ICCT) in Auftrag gegeben hat, in den nächsten beiden Jahrzehnten durchaus 2020 und 2030 wettbewerbsfähig werden, sobald die Technik in puncto Lebensdauer, Größe und Gewicht alltagstauglich ist. Ein entscheidendes Kriterium sei aber auch der Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur mit Wasserstoff-Tankstellen.