Das hervorragende Ergebnis der Elektrolimousine Tesla Model S in einem US-Crashtest und auch ein kürzlich bekanntgewordener, für die Fahrerin äußerst glimpflich ausgegangener Horror-Unfall mit einem Chevrolet Volt (baugleich mit Opel Ampera), schienen die Diskussion um die Brandgefährdung von Elektroautos vorerst beendet zu haben.
Ein nun veröffentlichtes Video zeigt jedoch, wie ein verunglücktes Model S in Flammen aufgeht:
http://youtu.be/q0kjI08n4fg
Unfallhergang
Der Unfall wurde laut einem internen Bericht der zuständigen Feuerwehrstelle durch einen großen metallischen Gegenstand auf der Straße ausgelöst. Der Fahrer des betroffenen Tesla Model S hielt im Anschluss an die Kollision an und verließ sein Fahrzeug. Nach anfänglicher Rauchentwicklung brach ein Feuer aus, das von der Feuerwehr gelöscht wurde.
Nach eingehender Untersuchung des Unfallfahrzeugs stellten die Feuerwehrleute jedoch fest, dass der vordere Teil des im Fahrzeugboden des Model S verbauten Batterie-Pakets immer noch brannte. Um die betroffenen Bereiche mit Hilfe von Wasser endgültig löschen zu können, mussten Löcher in das Fahrgestell gebohrt und Teile der Karosserie entfernt werden.
Der Fahrer wurde bei dem Unfall und dem anschließenden Brand nicht verletzt.
Vorläufiges Statement von Tesla
Tesla Motors hat mittlerweile ein vorläufiges Statement zu dem Unfall veröffentlicht:
Eine gestern stattgefundene Kollision eines Model S mit einem sich in der Mitte der Fahrbahn befindlichen großen metallischen Objekt rief erheblichen Schaden am Fahrzeug hervor. Das Alarmsystem des Fahrzeugs signalisierte ein Problem und wies den Fahrer an, rechts ranzufahren, was dieser auch tat. Niemand wurde verletzt und der einzige Insasse hatte ausreichend Zeit, das Fahrzeug zu verlassen und die Polizei zu alarmieren. Das im Anschluss, bedingt durch die bei dem Unfall entstandenen umfangreichen Beschädigungen, ausgebrochene Feuer war dank der Konstruktionsweise des Fahrzeugs und dessen Batterie-Pakets auf den Frontbereich beschränkt. Alles weist daraufhin, dass das Feuer zu keiner Zeit in den Innenraum des Fahrzeugs vordrang. Es konnte vor Ort von der Feuerwehr gelöscht werden.“
Untersuchung kann dauern
Absolute Klarheit wird wohl erst die hoffentlich erfolgende Untersuchung des Unfalls und der entstandenen Beschädigungen ergeben. Leider kann die zuständige Behörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) aufgrund des derzeit in den USA stattfindenden Shutdowns (Stilllegung weiter Teile der öffentlichen Verwaltung aufgrund eines innen-politischen Haushaltsstreits) derzeit keine Untersuchung des Unfalls vornehmen.
Ob und wann sie diese nachholen wird, ist derzeit noch unklar.
Aktienkurs sinkt nach Bekanntwerden
Kurz nachdem der Brand des Model S bekannt wurde, sank der Aktienkurs von Tesla Motors um einige Prozent. Das Unternehmen ist derzeit jedoch ohnehin sehr hoch, höchstwahrscheinlich zu hoch, bewertet und ein etwas realistischerer Börsenwert wird den Kaliforniern nicht allzu sehr schaden.
Model S einer der sichersten Pkw
Das Model S absolvierte erst kürzlich einen NHTSA-Crashtest, bei dem es die Bestbewertung von fünf Sternen erreichte. Dabei hat das Model S nicht nur unterm Strich in jeder der Haupt-Testkategorien – Front-, Seiten- und Überschlagcrash – die Bestnote von fünf Sternen erreicht, sondern auch in jeder Unterkategorie. Ohne Ausnahme erhielt also jeder auf der Test-Liste stehende Sicherheitsaspekt der Elektro-Limousine die Bestwertung.
Vorläufiges Fazit
Die Diskussion um die Brandgefährlichkeit von Elektroautos wird nun mit Sicherheit wieder etwas an Fahrt gewinnen, sollte aber nicht allzu ernst genommen werden. Denn das positive Endresultat, nämlich ein unverletzter Fahrer, kann nicht bestritten werden. Und da das Feuer nicht in den Innenraum vordringen konnte, hätte auch ein möglicherweise verletzter oder eingeklemmter, im Fahrzeug verbleibender, Fahrer noch rechtzeitig durch die Feuerwehr gerettet werden können.
Zudem wurde der Brand des Batterie-Pakets durch eine konstruktionsbedingte Aufteilung in sechzehn voneinander abgetrennte Module auf einen kleinen Bereich an der Vorderseite eingedämmt und größerer Schaden so verhindert. Man sollte auch nicht außer Acht lassen, dass Benzin- oder Diesel-Pkw wohl ähnlich massive Beschädigungen bei der Kollision davongetragen und auch bei ihnen aufgrund der entzündlichen Kraftstoffe Brandgefahr bestanden hätte.
Wahrscheinlich hatte der Fahrer des Tesla Model S trotz der dramatischen Videoaufnahmen also Glück im Unglück und saß in einem der derzeit sichersten Pkw auf dem Markt und wurde so von ernsthafteren Verletzungen während und nach des Unfalls bewahrt.
Volker Adamietz meint
Irgendwie ist das etwas eigenartig, oder?
Es scheint nur der Frontbereich zu brennen. Vorne ist im Tesla kein Akku, wenig Elektronik, kein Motor (Heckantrieb) eigentlich nur der „Trunk“. Der zweite Kofferraum des Teslas.
Mein Tipp:
• Entweder der Gegenstand, mit dem der Tesla kollidiert ist, war etwas leicht Entflammbares. Oder – im Trunk hat der Fahrer etwas leicht Entzündliches transportiert. Vielleicht hat er einen vollen Benzinkanister transportiert, der für seinen Nicht-Elektrischen Rasenmäher bestimmt war. Wer weiß. ;-)
ecomento.de meint
Der Frontbereich des Batterie-Pakets wurde wohl auch beschädigt, daher der Ausbruch des Feuers. Tesla hat das mittlerweile auch eingeräumt, die Abtrennung in unterschiedliche Batterie-Module hat aber wie vorgesehen Schlimmeres verhindert.
Alles in allem hat das Fahrzeug also genau das getan, was es sollte und worauf es ankommt: den Fahrer geschützt.
VG
ecomento.de
Martin Glaubitz meint
Keine Panik. Unfälle passieren. Auch mit einem Tesla wird es Verkehrstote geben. Das lässt sich nicht vermeiden. Der Brand hier sieht nun nicht besonders dramatisch aus. Es ist nichts explodiert, sondern hat sich allmählich entwickelt. Man konnte in Ruhe aussteigen und in Sicherheit bringen. Die Diskussion und die Börsenreaktionen sind etwas übertrieben.
ecomento.de meint
Eine sehr realistische und zutreffende Meinung.
Das Model S ist auch nur ein Auto, laut diversen Testberichten allerdings das derzeit beste – wenn also einen Unfall, dann bitte im „Sicherheits-Testsieger“!
VG
ecomento.de
Michael Manger meint
Bitte verbreitet nicht so einen Unsinn … das ist doch erbärmlich – welcher deutsche Hersteller hat euch denn hier „bezahlt“ … lasst so einen Unsinn! BITTE!! ist doch erbärmlich!
ecomento.de meint
Wir haben die letzten Wochen viel Positives über die Sicherheit von Model S & Co berichtet, fairerweise möchten wir daher auch mögliche Probleme nicht unter den Tisch kehren.
Dass das Model S Feuer gefangen hat, lässt sich anhand der Bilder leider nicht bestreiten. Tesla wird jedoch wissen, wie sie mit diesem Unfall konstruktiv umzugehen haben. Das erste offizielle Statement des Unternehmens (wir haben den Artikel mittlerweile damit aktualisiert) bestätigt dies auch: Das Feuer gelang nicht in den Innenraum und der Fahrer blieb unverletzt.
Wie bereits im Artikel erwähnt, fangen aber ohnehin auch Benziner regelmäßig Feuer ;-)
Jim meint
Was soll der Mist! Bei den meisten Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotor ist in der Zubehörliste ein Feuerlöscher aufgeführt – bei einem mercedes ist dieser unter dem Fahrersitz. Und warum hat man das? Weil es nach einem Unfall brennen kann!
So und jetzt brennt nach einem Crash ein E-Auto – wie schlimm!
Hier versuchen doch nur Leute durch fallende Kurse Geld zu machen.
ecomento.de meint
Ein brennendes Auto hat natürlich großes emotionales Potential, dass das viele Medien und vor allem die Kritiker von Elektroautos gerne ausschlachten, ist leider wenig überraschend.
Eine offene Diskussion führen und bei Bedarf Anpassungen vornehmen (z.B. einen Feuerlöscher mitliefern ;-)) ist aber wohl das beste, was Tesla jetzt tun kann.
Man kann eines nicht oft genug wiederholen: Der Fahrer blieb unverletzt und das Model S hat seinen Job in diesem Fall also tadellos erledigt.
VG
ecomento.de