So sehr man es dreht und wendet: Trotz steigender Spritpreise ist das Elektroauto, wenn man alle anfallenden Kosten berücksichtigt, dem Benziner immer noch unterlegen. Hauptgründe dafür sind einerseits die hohen Anschaffungskosten, andererseits der hohe Wertverlust. „Die Technik bei den E-Autos steht noch am Anfang und dürfte schnell veralten“, erklärt Peter Sobotta vom ADAC Technik Zentrum den schnellen Preisverfall.
Der ADAC hat die monatlichen Kosten einiger Kleinwagen ganz genau nachgerechnet. Die Ergebnisse sind auch bei näherer Betrachtung durchaus schlüssig und decken sich mit unserer Beispielrechnung, bei der wir den Nissan LEAF mit einem VW Polo verglichen haben. Auch nach den Berechnungen des ADAC können die Käufer von Elektroautos den Aufpreis bei der Anschaffung während der Nutzungsdauer kaum ausgleichen.
Die Betriebskosten eines Elektroautos sind zwar um etwa die Hälfte günstiger und liegen zum Beispiel beim Elektroauto Citroën C-ZERO bei 62 Euro pro Monat, während der Citroën C1 auf 110 Euro kommt. Die Gesamtkosten sind dennoch deutlich höher. Denn hier fließt neben dem Anschaffungspreis – der C-Zero kostet fast dreimal so viel wie der C1 – auch der zu erwartende Wertverlust mit ein. Mit 435 Euro im Monat rechnet der ADAC beim C-ZERO, 175 Euro sind es beim C1.
Bei seinem Vergleich berücksichtigt der ADAC eine Jahresleistung von 15.000 Kilometern und eine Nutzungsdauer von vier Jahren. Bei einer größeren Strecke oder längerer Nutzungszeit würden sich die geringeren Betriebskosten eines Elektroautos natürlich stärker auf das Gesamtergebnis auswirken. Dennoch bleibt es dabei: Mit einem Elektroauto ist man zwar Vorreiter für eine gute Sache, doch man schont die Umwelt stärker als den eigenen Geldbeutel.
Sonderweg Tesla
Um dieser Problematik entgegenzuwirken hat sich der Elektroautohersteller Tesla für eine innovative, aber auch risikoreiche, Strategie entschieden. So garantieren die Kalifornier Käufern eines Model S einen hohen Wiederverkaufswert. Nach drei Jahren können diese ihr Auto an Tesla zurückverkaufen – zu einem Wert, der höher ist als ein Durchschnittswert aus Limousinen der Premiumhersteller Audi, BMW, Mercedes, Jaguar oder Lexus.
Aktuell beträgt das Angebot Teslas 50 Prozent des Listenpreises eines Basismodells. Alle zusätzlich georderten Ausstattungsoptionen werden mit 43 Prozent vergütet. Der Wert der Elektrolimousine Model S befindet sich damit vom Start weg auf gleicher Höhe mit dem von Premiumfahrzeugen etablierter Hersteller. Während dies für viele Interessenten ein kaufentscheidendes Argument darstellen könnte, geht Tesla damit hohe Verpflichtungen ein und muss mittelfristig deutlich mehr Fahrzeuge verkaufen, um zu überleben.
Marc meint
Den Nissan Leaf ( Gereneration aus dem Vorjahr ) kann ich für 199 Euro ( inkl. MwSt. ) leasen, für 3 Jahre. Die Betriebskosten – reiner Strom – belaufen sich grob gerechnet bei 1.250 Kilometer im Monat auf ca. 50 Euro.
So, jetzt möchte ich mal gerne sehen, welchen Verbrenner mir der ADAC als Neuwagen anbieten kann, wo Wertverlust, Versicherung, Steuern und Betriebskosten bei 15.000 Kilometer im Jahr bei 250 Euro im Monat liegen.
Danke Marc Grübel
ecomento.de meint
Hallo Herr Grübel,
Ohne An- bzw. Sonderzahlung? Kann man die Einzelheiten des Angebots irgendwo einzusehen?
Würde uns sehr interessieren!
VG
ecomento.de
Starkstrompilot meint
Hallo, man weiß eigentlich gar nicht, wo man anfangen soll. Aber was ist denn das für ein Artikelchen. Der ADAC ist wie immer inkompetent. Wer, wie geschehen, die CO2-Belastung eines ZOE oder Model S am deutschen Strommix misst, hat offensichtlich keine Ahnung und sucht nur einen Grund. Wer ein Elektroauto fährt, achtet darauf woher der Strom kommt. Der lädt nicht diesen Kohlemist oder sogar Nukleares. Um ein negatives Ergebnis zu erhalten, nehmen sie augerechnet einen C-Zero. Nicht gerade aktuell. Der Leaf kostet in Europa nur so viel, weil in USA hohe Zuschüsse bezahlt werden.
Renault ZOE oder Fluence sind mit Stinkern voll vergleichbar. Der Grundpreis eines Benziners ist sowieso geschönt. Beim Fluence ZE ist die Ausstattung so üppig, dass zum Benziner mit gleicher Ausstattung nur ca. 10% mehr bezahlt werden muss. Die Batterie kann zum Verbrauch gerechnet werden, denn Batteriemiete plus Strom kostet immer noch weniger als das entsprechende Benzin.
Der Tesla ist übrigens der Billigste. Er hat das höchste Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich kann nicht verstehen wieso dieses Auto immer als teuer hingestellt wird. Bei der Suche eines ähnlichen Benziners landet man beim Panamera. Viel Spaß dabei, mit 90.000€ einen Porsche kaufen zu wollen.
Apropos Werterhaltung: Überall wird die gemietete Batterie von Renault als Minuspunkt hingestellt, dabei ist sie genau das Teil, das am ehesten seinen Wert verliert. Also sollte es ein Pluspunkt sein, sie nicht kaufen zu müssen.
Und vielleicht lohnt ja mal ein Blick auf die Tesla-Seite, wo mittlerweile gebrauchte Roadster verkauft werden.
Euer Starkstrompilot