Nach dem etwas enttäuschenden Abschneiden des Elektroautos BMW i3 beim ADAC-Euro-NCAP-Crashtest – u.a. aufgrund nicht serienmäßiger Sicherheits-Assistenzsysteme sowie Mängeln beim Fußgängerschutz – hat der bayerische Autohersteller nun eine Pressemitteilung veröffentlicht.
In dieser Mitteilung geht BMW jedoch mit keinem Wort auf das eher enttäuschende Gesamtergebnis von nur vier Sternen ein. Vielmehr werden die Testbereiche hervorgehoben, die eine Fünf-Sterne-Bewertung erhalten haben. Das überrascht, denn der BMW i3 könnte laut Experten mit relativ wenig Aufwand doch noch eine Fünf-Sterne-Gesamtbewertung erreichen: Eine Gurt-Erinnerungsfunktion für die hinteren Sitzplätze sowie leichte Modifikationen an der Motorhaube sollen dafür bereits ausreichen.
BMWs Meinung nach legt der Euro-NCAP-Crashtest jedoch zu viel Gewicht auf Bereiche des Fahrzeugs, die nicht unmittelbar für die Sicherheit der Insassen verantwortlich sind. Geprüft wird tatsächlich nicht nur der Schutz der Insassen eines Fahrzeugs bei einem Unfall, sondern auch die Gefährdung beteiligter Passanten. BMWs Argumentation mit dem hohen Sicherheitsniveau für die Insassen des i3 wird Fußgänger aber nur wenig beruhigen.
So bleibt das Ergebnis für ein von Grund auf neu entwickeltes Premiumfahrzeug, das zudem die Zukunft städtischer Mobilität darstellen soll, enttäuschend. Top-Ergebnisse in jedem der Testbereiche wären hier unserer Meinung nach nicht Kür, sondern Pflicht gewesen.
Hier die vollständige Pressemitteilung von BMW:
Unfälle vermeiden, optimal schützen, schnelle Hilfe aktivieren: Das integrale Sicherheitskonzept des BMW i3. Bestnoten beim Euro NCAP Crashtest für Insassenschutz und Kindersicherheit für das erste rein elektrisch angetriebene Serienfahrzeug der BMW Group.
München. Beim unmittelbar zur Markteinführung absolvierten Euro NCAP Crashtest erhielt der BMW i3 in den Disziplinen Insassenschutz und Kindersicherheit jeweils die Höchstnote von fünf Sternen. Im Bereich der passiven Sicherheit liegt er damit erwartungsgemäß auf dem Niveau der besten konventionell angetriebenen Fahrzeuge seines Segments. Das integrale Sicherheitskonzept reicht von der Kollisionsvermeidung bis zum Intelligenten Notruf und erfüllt Anforderungen auch weit über Euro NCAP hinaus.
Ein revolutionär neues Fahrzeugkonzept verhilft dem BMW i3 nicht nur zu begeisternder Fahrfreude und zu einer überragenden Ökobilanz, sondern auch zu Bestwerten auf dem Gebiet der Sicherheit. Für das erste rein elektrisch angetriebene Modell der BMW Group wurde ein integrales Sicherheitskonzept entwickelt, das von Fahrerassistenzsystemen zur Kollisionsvermeidung über die passive Sicherheit bis zum Intelligenten Notruf reicht und alle weltweit gültigen Unfallschutz-Standards berücksichtigt. Ziel des integralen Sicherheitskonzepts von BMW ist eine optimale Kombination von aktiven und passiven Systemen, die sich am realen Verkehrs- und Unfallgeschehen orientiert. Zu den aktiven Maßnahmen gehören präventive Systeme, die den Fahrer bei der Vermeidung von Unfällen unterstützen. Der für den BMW i3 verfügbare Driving Assistant Plus umfasst neben einer Auffahr- auch eine Personenwarnung einschließlich Anbremsfunktion. Das in diesem Fahrzeugsegment einzigartige System trägt vor allem im Stadtverkehr dazu bei, Kollisionen entweder zu verhindern oder die Intensität des Aufpralls deutlich zu reduzieren. Für optimierten Insassenschutz bei einem unvermeidbaren Crash sorgen präzise definierte Lastpfade, großzügig dimensionierte Deformationszonen, eine Fahrgastzelle, die aufgrund ihrer Solidität als Überlebensraum dient, und elektronisch gesteuerte Rückhaltesysteme mit exakt aufeinander abgestimmter Funktionalität. Ebenfalls einzigartig im Segment ist der Intelligente Notruf mit automatischer Ortung und Unfallschwereerkennung, der zur Serienausstattung des BMW i3 gehört. Für dieses System, das im Crashfall automatisch eine Telefonverbindung zu einem Call Center aufbaut und so die Alarmierung von Rettungskräften beschleunigt, erhielt die BMW Group vom europäischen Crashtest-Institut bereits 2010 die Sonderauszeichnung Euro NCAP Advanced Award. Im Standard-Testverfahren wird der Intelligente Notruf derzeit noch gar nicht bewertet. Eine gesetzliche Regelung, die ein entsprechendes System EU-weit in allen neu zugelassenen Fahrzeugen vorschreibt, tritt erst 2015 in Kraft.
Die Wirksamkeit aller passiven Sicherheitssysteme wurde im Serienentwicklungsprozess für den BMW i3 in zahlreichen Crashtests durch die Unfallforschung der BMW Group und in Kooperation mit unabhängigen Sachverständigen analysiert. Dabei wurden über den Euro NCAP Test hinaus sämtliche für Zulassungsverfahren und Verbraucherschutztests in aller Welt relevanten Unfallszenarien berücksichtigt, darunter zum Beispiel der Aufprall eines anderen Fahrzeugs auf das Heck des BMW i3 oder ein Überschlag.
Dank seiner extrem steifen Fahrgastzelle aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) und seinen präzise aufeinander abgestimmten Rückhaltesystemen konnte der BMW i3 beim Euro NCAP Crashtest mit hervorragenden Werten für den Schutz von erwachsenen Insassen und Kindern überzeugen. Sowohl beim Frontal- und Seitenaufprall als auch beim sogenannten seitlichen Pfahlcrash registrierten die Tester ein vorbildlich geringes Verletzungsrisiko. Auffällig war dabei vor allem der geringe Verformungsgrad der aus CFK gefertigten Fahrgastzelle, der sich auch auf die Wirksamkeit der Rückhaltesysteme positiv auswirkt.