Constantinos Sourkounis will ganz genau wissen, für welchen Typ Autofahrer Elektroautos geeignet sind und hat vor allem Langstreckenpendler im Blick, die täglich zwischen 50 und 100 Kilometer zur Arbeit fahren. Am Institut für Energiesystemtechnik und Leistungsmechatronik der Ruhr-Universität Bochum führt Sourkounis zu diesem Zweck aktuell eine Studie zur Langstreckenmobilität durch.
Vor allem das Reichweitenproblem will er genauer untersuchen und setzt deshalb auf zwei bestimmte Fahrzeugarten: Kleine, schnell ladende Flitzer wie der Mitsubishi i-MiEV oder der Peugeot iOn sowie größere Fahrzeuge mit Range-Extender, wie der Opel Ampera. Einige Ergebnisse sind zwar vorhersehbar, doch die Studie bringt auch die ein oder andere neue Erkenntnis in die Diskussion mit ein.
Je eine Woche fuhren die Testpersonen das eine und in der Woche darauf das andere Elektroauto und dokumentieren ihre Erfahrungen mithilfe eines umfangreichen Fragebogens. Aus den ersten Ergebnissen zitiert nun die taz:
Demnach sind „Menschen, die normalerweise Kleinwagen mit eher spartanischer Ausstattung fahren, sehr viel zufriedener mit den Elektrofahrzeugen als Besitzer von Mittelklassewagen mit gehobener Ausstattung“, und so klagt Sourkounis: „Denen fehlen die beheizbaren Sitze und Außenspiegel“.
Zudem zeigen sich – einmal mehr – Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Frauen sind sehr viel mehr mit einem Stromer-Kleinwagen zufrieden, während Männern bei Peugeot iOn und Mitsubishi i-MiEV die PS fehlen. Doch mit dem Opel Ampera, so zitiert die taz Sourkounis, komme „auch der sogenannte sportliche Typ auf seine Kosten“.
Am Ende der zwei Probewochen seien längst nicht alle Teilnehmer überzeugt von Elektroautos. Im Alltag sei die Reichweite annehmbar, „aber für den Wochenendausflug oder gar für den Urlaub sei es für viele nicht attraktiv genug“, so die Zeitung.
Das Hauptargument gegen Elektroautos allerdings ist und bleibt das große Hindernis der Elektromobilität: Der hohe Anschaffungspreis des Fahrzeugs. Um die Mehrkosten von 10.000 bis 18.000 Euro auszugleichen, schlägt Sourkounis eine staatliche Hilfe von 6000 Euro pro Fahrzeug vor. Aber nicht mehr – denn „wenn die Hersteller keinen Preisdruck verspüren, würden sie zu wenig Mittel in die Forschung stecken“, zitiert ihn die taz.