Der größte Elektro-LKW mit Straßenzulassung ist seit einigen Tagen in Berlin unterwegs. Der elektrische Lastesel vom Typ Terberg YT 202 EV wird von der Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft mbH (BEHALA) im Rahmen des Schaufenster-Projekts für Elektromobilität „KV-E-Chain“ eingesetzt und soll künftig Container mit Waren, die per Zug unter anderem vom Projektpartner DHL im Berliner Westhafen ankommen, an verschiedene Ziele in der Stadt ausliefern.
Das Projekt KV-E-Chain will beweisen, dass eine vollelektrische Lieferkette möglich ist, auch im Schwerlastverkehr. Die Technische Hochschule Wildau leitet die wissenschaftliche Begleitung. Das neue Fahrzeug bietet erstmals die Möglichkeit, die Rahmenbedingungen des Einsatzes derart großer Elektrofahrzeuge praktisch zu erforschen und Empfehlungen für zukünftige Entwicklungsprojekte zu formulieren.
Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Herbert Sonntag, Leiter der Forschungsgruppe Verkehrslogistik der TH Wildau: „Das Projekt KV-E-Chain ist nicht nur wegen der außergewöhnlichen Größe des eingesetzten E-LKW einmalig: Zum ersten Mal wird eine vollständig elektrifizierte Lieferkette im kombinierten Verkehr mit Vor- und Nachlauf auf der Straße demonstriert. Das Projekt wird so neue Möglichkeiten zur Belieferung von Ballungsgebieten demonstrieren.“
Um einen emissionsfreien Betrieb sicherzustellen, wird auf dem Gelände des Westhafens eine Ladesäule installiert, die ihren Strom von einer vom Projektpartner Berliner Energieagentur (BEA) betriebenen Solaranlage beziehen soll.