Ford führt eine neue Variante des E-Transit ein, die dank einer größeren Fahrbatterie rund 400 Kilometer pro Ladung schafft und zudem schneller Strom ziehen kann. Bestellungen sollen ab diesem Jahr angenommen werden, die Auslieferung im Frühjahr 2025 starten.
Die neue Modelloption besitzt eine nutzbare Batteriekapazität von 89 kWh, das sind 28 Prozent mehr als beim bisher angebotenen Elektro-Modell. Mit dem größeren Energiespeicher kann der E-Transit mit einer Ladung bis zu 402 Kilometer gemäß WLTP-Norm zurücklegen. Hinzu kommen schnellere Ladeleistungen mit Wechselstrom (AC) und Gleichstrom (DC).
Der E-Transit mit erhöhter Reichweite richtet sich laut dem Hersteller insbesondere an Nutzer, die Fahrzeuge in ländlichen Regionen, kälteren Klimazonen oder auf Strecken mit längeren Autobahnabschnitten einsetzen. Sein Antriebsstrang komme auch für Um- oder Aufbauten mit höherem Gewicht oder zusätzlichem Energiebedarf infrage.
Ford stattet die Versionen mit erhöhter Reichweite serienmäßig mit einer Wärmepumpe mit Dampfeinspritzung aus, die den Innenraum bei niedrigen Temperaturen effizienter und energiesparender beheizt.
Die Ladeleistung des E-Transit mit verlängerter Reichweite liegt an AC-Ladepunkten nunmehr bei 22 kW statt der serienmäßigen 11 kW. Auf diese Weise lässt sich die Antriebsbatterie beispielsweise an einer betrieblichen Wallbox in sechs Stunden vollständig aufladen. Mit Gleichstrom (DC) kann die neue Modellvariante mit 180 kW anstelle der sonstigen 115 kW Energie ziehen. Hierdurch genügen laut Ford zehn Minuten, um bis zu 116 Kilometer zusätzliche Reichweite zu tanken. Das Aufladen von zehn auf 80 Prozent der vollen Kapazität soll in 28 Minuten gelingen.
Ford Pro erwartet, dass die Reichweitenverlängerung für den E-Transit viele Kunden aus unterschiedlichsten Branchen und mit individuellen Anforderungen interessiert. Um diverse Anwendungsfälle abzudecken, bietet der Hersteller 19 Modellvarianten an. Darunter befinden sich auch die mit den zusätzlichen Radständen L3 und L4, die Kastenwagen-Version mit Einzel- und Doppelkabine sowie Fahrgestelle mit zulässigen Gesamtgewichten von 3,5 bis 4,25 Tonnen.
Die maximale Nutzlast der Kastenwagen beträgt bis zu 1.460 Kilogramm, die Fahrgestelle können bis zu 1.814 Kilogramm zuladen und die 3,5-Tonner können eine Anhängelast von bis zu 750 Kilogramm ziehen. Optional stellt die bordeigene Energieversorgung „Pro Power Onboard“ 2,3 kW Strom aus der Fahrzeugbatterie für den Betrieb von elektrischen Werkzeugen, Geräten und Umbauten bereit.
Der E-Transit des Modelljahres 2024 wie auch die Version mit erhöhter Reichweite profitieren von verlängerten Service-Intervallen. Ohne Kilometerbegrenzung umfassen sie fortan zwei Jahre statt zwölf Monate. „Dies senkt einmal mehr die Wartungskosten und verbessert gleichzeitig die Einsatzzeiten“, heißt es.
Neue Minibus-Version
Ford Pro erweitert die Versionsvielfalt des E-Transit um einen werkseitig unterstützten Minibus-Umbau. Er richtet sich an Taxiunternehmen, Schulen und kommunale Organisationen.
Die neue Modellvariante bietet Sitzplätze für bis zu 15 Personen. Sie basiert auf dem E-Transit L3 Kombi mit 4,25 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht, den der Sitzspezialist ISRI in der Türkei umrüstet. Diese Version steht mit einem Beifahrersitz oder einer Doppelsitzbank in der ersten Reihe sowie mit neun oder zwölf Sitzplätzen für Fahrgäste zur Wahl. Neben der serienmäßigen Dachhöhe gibt es auch die Möglichkeit, eine Hochdach-Option zu bestellen. Klimaanlage, Heizung für den Fahrgastraum und elektrisch ausfahrbare Trittstufen gehören zum Serienumfang.
Interessenten sollen den neuen Minibus in Kürze direkt bei den Ford-Händlern bestellen können. Die Ausführung mit neun Passagiersitzen lässt sich auch mit der größeren Batterie mit 89 kWh Kapazität kombinieren. Für die zwölfsitzige Modellversion steht ausschließlich die Standardbatterie zur Verfügung.
Die Preise des reichweitenstärkeren E-Transit nennt Ford noch nicht. Die aktuelle Version ist ab 59.890 Euro netto erhältlich.
Michael_ohl meint
Anhängelast 750kg? Was rauchen die Entwickler bei Ford? Vielleicht sollten sie Drogentests in der Entwicklung einführen. Andere sind bei mehr als dem doppelten, die klasse muss auch mal einen Minibagger zum Kunden ziehen können.
MfG
Michael
Dagobert meint
Für innereuropäische Kurierfahrten ist das immer noch viel zu wenig.
Für viele andere Anwendunngen, z.B. Handwerker, wird das in der Regel aber reichen.
LIGHTstern Elektro-Camper meint
Ich bin vor allem gespannt auf die Zuladung beim 3,5er-Modell. Wegen der nach wie vor unklaren Umsetzung der EU-Richtlinie auf 4,25 Tonnen für Wohnmobile fällt diese Gewichtsklasse für uns vorerst flach. Wir können ja nicht die Hälfte der Kundschaft von vorn herein ausschließen …
Auch interessant wird der Aufpreis gegenüber dem alten Modell mit der kleinen Batterie sein.
Auf jeden Fall ein sehr guter Schritt nach vorn eines bereits jetzt sehr guten Basisfahrzeuges!
Thomas meint
22kW – Top, gerade im betrieblichen Umfeld! Wir können nämlich nicht nur auf dem Betriebshof nachladen, sondern auch an den Baustellen. Das ergibt bei 22 kW schon bei einer Stunde Aufenthalt Sinn.
10-80% in 28 min – Top, vollkommen ausreichend!
400 km WLTP – für uns noch nicht ausreichend, aber für viele bestimmt schon.
Endlich wird es was im Transporter-Bereich!