Abschied vom Erdöl: Saudi-Arabien, weltweit größter Rohöl-Exporteur, rüstet sich für das unvermeidlich bevorstehende Ende des fossilen Zeitalters: „In Saudi-Arabien erkennen wir, dass wir eines Tages keine fossilen Brennstoffe mehr benötigen werden. Ich weiß zwar nicht wann, aber vielleicht im Jahr 2040 oder 2050 oder später“, zitiert die Financial Times den Öl-Minister des Landes Ali al-Naimi.
Deshalb wolle das Königreich „eine globale Macht für Sonnen- und Windenergie“ werden, kündigte al-Naimi an. Bereits vor drei Jahren hatten hochrangige Beamte Saudi-Arabiens erklärt, dass im gesamten Land Solaranlagen gebaut werden sollen, um Solarstrom exportieren zu können.
Unklar bleibt, ob Saudi-Arabien die Energiewende auch tatsächlich mit allem Nachdruck voranbringen will. Denn dem Bericht der Financial Times zufolge sei al-Naimi ein schneller Abschied vom Öl noch zu teuer: „Können Sie sich das heute schon leisten?“, fragte er die Teilnehmer einer Konferenz in Paris.
Saudi-Arabien ist weiterhin der größte Erdöl-Konsumenten im Mittleren Osten, knapp ein Viertel seiner Rohöl-Förderung verbraucht das Land selbst. Steigt der Bedarf so wie bisher an, müsse das Land ab 2030 sogar Erdöl importieren.
Zudem gibt es in dem Land innenpolitische Spannungen und Machtkämpfe: „Das Königshaus ringt um sein Überleben, weil in der gesamten Region Gruppen und Bürger die Legitimität des Staats in Frage stellen“, so die Deutschen Wirtschafts Nachrichten.
Andilectric meint
All zu viel wird Saudi-Arabien nicht unternehmen, was alternative Energien betrifft. Dass im Artikel von 2040, 2050 oder später die Rede ist, zeigt, wie wenig
Ernst die Lage gesehen wird. „Nach mir die Sintflut“ ist die eigentliche Aussage des Herrn Öl-Ministers. Schade ist, dass Saudi Arabien zwar das Geld, aber nicht den Willen hat, einen wirklich raschen Abschied vom Öl (in Sachen Eigenenergieverbrauch) zu meistern. Kann also, aber will nicht. Andere wollen, aber können nicht… das ewige Dilemma:)