Mit dem EcoTest will der ADAC realitätsnahe Verbrauchs- und Umweltwerte von Autos ermitteln. Zuletzt hat sich der Automobilclub die verschiedenen Motorisierungen des VW Golf genauer angesehen und Benzin-, Diesel-, Erdgas-, Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge einem Vergleich unterzogen.
Gewinner des „Öko-Wettbewerb“ war der VW Golf 1.4 TGI BlueMotion Comfortline – ein Erdgasauto. Der ADAC verlieh diesem Modell fünf von fünf möglichen EcoTest-Sternen (100 Punkte). Sowohl bei den Schadstoffen als auch bei den CO2-Emissionen lag der 1.4 TGI BlueMotion demnach vorne.
Knapp dahinter landete mit dem e-Golf VWs rein elektrische Version des Erfolgsmodells. Der Stromer erhielt zwar ebenfalls fünf Sterne, aber insgesamt „nur“ 99 Punkte. Direkt danach folgte der Diesel-Golf 1.6 TDI BlueMotion Trendline mit fünf Sternen und 91 Punkten.
Die teilelektrische Version des Golf mit Plug-in-Hybridantrieb GTE erreichte ausgestattet mit DSG-Getriebe vier Sterne sowie 85 Punkte – und damit Platz 4 im Gesamtranking. Den letzten Platz belegte mit vier Sternen und 82 Punkten der Benziner VW Golf 1.2 TSI BMT Comfortline.
Die Verbrauchswerte des EcoTest wurden vom ADAC auf der Basis eigener Messungen inklusive der Kraftstoff-Herstellung (Well-to-Wheel) ermittelt. Für den Elektroantrieb wurden die Zahlen des Umweltbundesamtes zu Grunde gelegt, das pro Kilowattstunde mit 563 Gramm CO2 rechnet. Die Prüfung der Fahrzeuge erfolgte in einem Autobahnzyklus, in unterschiedlichen, simulierten Fahrsituationen im Innenstadtverkehr und im neuen Weltzyklus (WLTC).
Die ausführlichen Ergebnisse der einzelnen getesteten Modelle finden Sie unter adac.de/ecotest.
Michael meint
Ich besitze seit Mai 2015 den Golf GTE. Ich fahre im innerstädtischen Bereich ausschließlich elektrisch, lade über die Photovoltaikanlage und brauche das Auto nicht jeden Tag – insbesondere wenn die Sonne scheint gehen wir zu Fuß und/oder fahren mit dem Rad. Das ist natürlich auch Erziehungssache – früher sind meine Frau und ich alles mit zwei Verbrennungsfahrzeugen gefahren. Viele Leute werden sich langsam umstellen. Mittel-/längerfristig wird die Bilanz auch für Hybridfahrzeuge besser werden.
Martin meint
Gute Frage Jeff…
Ich wohne in der Schweiz und hier schlägt der vom Endkunden bezogene Strom mit 81.6 g CO2/kWh zu Buche (Zahlen vom Bundesamt für Umwelt BAFU).
Also nicht ganz Faktor SIEBEN weniger Emissionen und somit was, 350 Punkte in der Skala oben?
Ich kenne bisher niemanden, der sein Elektroauto mit Dreckstrom fährt. Und selbst wenn, die Zahl oben ist der Schweizer Strommix, also das was ich standardmäsig kriege und somit für einen solchen Test relevant wäre.
Hinzu kommt, ich kann für 10-30 EUR Aufpreis im Monat klimaNEUTRALEN Strom beziehen (naturemade Basic oder Star), der diese Bilanz nochmals deutlich verbessern wird. Das Elektroauto hat also ein Merkmal, das viele Benziner und Diesel nicht haben, nämlich dass es in den kommenden Jahren, wenn sich der Strommix positiv verändert, immer sauberer werden dürfte.
Meiner Meinung nach ein irreführender Test und mangelhafte Recherche seitens ADAC.
Jeff meint
„Für den Elektroantrieb wurden die Zahlen des Umweltbundesamtes zu Grunde gelegt, das pro Kilowattstunde mit 563 Gramm CO2 rechnet.“
Und trotzdem knapp auf Platz 2 und weit vor den Verbrennern! Adé Du Mär von der „dreckigen Elektromobilität“!
ABER: Wenn ich meinen Stromer mit sauberem, eigenem Solardachstrom lade, wie viel Punkte erreicht ein eGolf dann??? Etwa 300 auf der Skala, die eigentlich nur bis 100 reicht???