Im Gespräch mit AutoExpress.co.uk hat Audi kürzlich sein Bekenntnis zu Elektromobilität bekräftigt. Auf der IAA in Frankfurt hatte der Ingolstädter Hersteller erstmals seine Elektroauto-Studie e-tron quattro concept gezeigt, die in den nächsten Jahren als Q6 e-tron in Serie gehen soll. Auf dieses Modell sollen in Zukunft zahlreiche weitere Plug-in-Fahrzeuge folgen.
„Wir werden dieses Fahrzeug (den Q6 e-tron, Anm. d. Red.) dazu nutzen, unseren Kunden Technologien vorzustellen. Wir werden alle unsere Autos mit Plug-in-Technologie ausstatten. So ziemlich jeder (Audi-)Antrieb kann elektrifiziert werden,“ erklärte Audi-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg.
Audis erstes reines Premium-Elektroautos für den Massenmarkt Q6 e-tron soll vor allem Käufer in den USA und Asien ansprechen. Der Stromer soll 2018 aber auch in Europa angeboten werden. Zu diesem Zeitpunkt könnte der Gelände-Stromer in Deutschland auf eine großflächig ausgebaute Schnellladeinfrastruktur zurückgreifen, die ein Aufladen auf rund 400 km Reichweite in nur 30 Minuten ermöglichen soll, so Hackenberg.
Audis Q6 e-tron soll zudem ein modulares Batteriekonzept im Unternehmen einführen, bei dem Käufer zwischen Akkus mit 60 bis 95 kWh Leistung wählen und so die maximale Reichweite ihres Elektroautos festlegen können. Die 95-kWh-Batterie soll dabei nicht nur die leistungsfähigste Option sein, sondern auch am effizientesten arbeiten und bis zu 500 Kilometer mit einer Ladung ermöglichen. Von Null auf Hundert soll es dabei in weniger als vier Sekunden gehen.
Auf die Frage, warum Audi seinen Vorstoß in rein elektrische Automobilität mit einem so wuchtigen Fahrzeug beginnt, erklärte Ulrich Hackenberg: „Man braucht ein großes Auto, um den für 500 Kilometer Reichweite nötigen Platz (für die Batterien, Anm. d. Red.) zur Verfügung zu haben … Unsere Kunden wollen unbegrenzt Mobilität.“
Vor dem 2018 kommenden rein elektrischen Q6 e-tron sollen AutoExpress.co.uk zufolge bereits im nächsten Jahr teilelektrische Plug-In-Hybrid-Versionen der Audi-Baureihen Q5, Q6, Q7 und A8 auf den Markt kommen. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie sich die aktuelle Krise beim Mutterkonzern Volkswagen auf Audis Modellplanung auswirken wird.
Peter meint
Gähn… Audi bleibt weiterhin mit dem Festhalten am Verbrenner im (vor)letzten Jahrhundert stehen – ihre Plug-In-Technologie können die gern in der Pfeife rauchen. Das gilt mehr oder weniger für alle Hersteller – für die deutschen auf jeden Fall.
Tesla ist das Maß der Dinge, kein Zweifel. Sie sind in der Zukunft angekommen, produzieren vollwertige Fahrzeuge, die weder direkt CO2 freisetzen, noch ihre Umwelt mit giftigen Abgasen zerstören.
Christoph meint
„Zu diesem Zeitpunkt könnte der Gelände-Stromer in Deutschland auf eine großflächig ausgebaute Schnellladeinfrastruktur zurückgreifen, die ein Aufladen auf rund 400 km Reichweite in nur 30 Minuten ermöglichen soll, so Hackenberg.“
Woher will AUDI denn diese Infrastruktur nehmen?
Alles nur Gelaber, nix dahinter. Aber warten wir mal ab.
Tom meint
Dabei kann es sich nur um die sagenumwobenen 150 kW CCS Schnelllader handeln.
Ich bezweifle nicht, dass die deutschen Autobauer sowas wuppen könnten (bzw. vom Steuerzahler werden wuppen lassen könnten). Es hängt wohl eher vom wollen ab.
Aber vielleicht setzt ja jetzt doch so langsam ein Umdenkprozess ein. Könnte gerade noch rechtzeitig kommen. Ich befürchte nur, dass mit der in ein bis drei Jahren erhältlichen Nachfolgegeneration des Nissan Leaf, dem Chevrolet Bolt und natürlich dem Model 3 die deutschen Autobauer mindestens drei Jahre zu spät kommen.
Sobald der Batteriepreis auf rund 100€ pro kWh fällt und ein attraktives e-Auto mit 400 km echter Reichweite billiger sein wird (im Unterhalt sowieso) als ein vergleichbarer Verbrenner, und BMW, Daimler, VW, Audi… können nicht konkurrieren, dann wird es hier echt bitter. Mein Tipp: Drei bis fünf Jahre, maximal.
Ich muss mir den Link auf diesen Artikel auf Wiedervorlage in drei Jahren legen. ;-)