2009 hatte die Daimler AG einen Anteil von 9,1 Prozent an Elektroautohersteller Tesla Motors übernommen und damit laut Tesla-Chef Elon Musk den Fortbestand des damals noch jungen Automobil-Startups gesichert. Mit dem Verkauf seiner Anteile verdiente der schwäbische Konzern einige Jahre später viel Geld. Zunächst hieß es zwar, dass man bei Elektroautos weiter mit den Kaliforniern zusammenarbeiten wolle, im Rahmen des Genfer Auto-Salons wurde die Partnerschaft nun allerdings offiziell als beendet erklärt.
„Wir haben mit der B-Klasse Electric Drive ein hervorragendes Projekt mit Tesla und arbeiten sehr gut mit den Kollegen zusammen. Folgeprojekte sind aber derzeit nicht geplant, weil wir uns in Zukunft hervorragend selbst versorgen können“, verkündete Harald Kröger, Entwicklungschef für Elektrofahrzeuge bei Mercedes, Automobilwoche zufolge. Bisher stellte Tesla sowohl die Batterien als auch den Antriebsstrang für den kompakten Mercedes-Stromer.
Während Teslas immer populärer werdende Elektroautos Model S und Model X bis zu 500 Kilometer Reichweite mit einer Batterieladung bieten, konnte die elektrifizierte B-Klasse mit 230 E-Kilometern bisher nur verhältnismäßig wenige Käufer von sich überzeugen. Die Reichweite der nächsten B-Klasse Electric Drive soll daher deutlich gesteigert werden. Den Elektroantrieb für dieses Modell will Daimler selbst entwickeln, die Akkus weiterhin anderweitig – jedoch nicht mehr von Tesla – beziehen.
Erst vor wenigen Tagen hat sich Daimler-Forschungsvorstand Thomas Weber zum Ausbau der Elektromobilität in seinem Unternehmen bekannt. Weber geht demnach für die nahe Zukunft von „großen technischen Fortschritten beim Elektroantrieb“ aus. Aus diesem Grund investiere man eine halbe Milliarde Euro in den Bau einer zweiten Batteriefabrik am Standort im sächsischen Kamenz. Das neue Werk soll in anderthalb Jahren in Betrieb gehen. Eine eigene Zellfertigung für Elektroauto-Batterien schloss Daimler-Chef Dieter Zetsche dagegen vorerst aus.
Daimler wolle „nicht irgendwann, sondern in naher Zukunft“, auf jeden Fall „deutlich früher“ als in fünf Jahren ein eigenes großes Langstrecken-Elektroauto auf den Markt bringen. Mehr Details oder einen genauen Termin für die Markteinführung wolle das Unternehmen aber noch nicht nennen. Ende dieses Jahres sollen zunächst die Stromer-Versionen von smart fortwo und forfour nachgereicht werden. Im nächsten Jahr wird dann der Geländewagen GLC als Wasserstoff-Elektroauto mit 500 Kilometer Reichweite kommen.
kritGeist meint
Daimler hat schon mal das Know-How von Tesla geholt & (endlich) erkannt, dass man als Autohersteller auch Batterien herstellen kann/sollte, weil man damit zukünftig mehr Geld verdienen kann, als mit der eigentlichen geringereren (weniger Hardware) ausgereizten Autotechnik.
Ich habe nur die Befürchtung, dass Daimler daraus natürlich eine teueres Abo-Konzept entwickelt & „Inspektionen-Service“ anbietet, damit sie schön die Kunden – Kuh melken können. Wäre sie ernsthaft an echter Kundenpflege & – Bindung interessiert, hätten sie schon lange mit Teslas Know-How eigene echte E-Autos angeboten & sich am Aufbau der (eigenen) Ladenstationen beteiligt.
Zum Glück hat Tesla (hoffentlich) weiterhin genug finanziellen Support von anderen Seiten, um sich nicht auf die Konkurrenz- & Kunden – Spielchen einzulassen. Dafür drücken wir alle die Daumen.
Dr.M meint
Dann sind wir ja mal gespannt, was da in deutlich unter fünf Jahren auf den Markt gebracht wird – und vor allem zu welchem Preis.
Schlaumeier meint
„Mercedes – das Beste oder nichts!“ sagt die Werbung.
Vermutlich werden sie sich für das Nichts entscheiden ;)