Keine Baustelle ohne Kostenanstieg: Das gilt nicht nur für deutsche Großprojekte wie den Berliner Flughafen BER oder den Bahnhof Stuttgart 21. Sondern auch für die Batterie-Gigafactory von Elektroauto-Hersteller Tesla aus den USA. Die Ausgaben für Bau und Betrieb der Gigafactory könnten höher sein als bislang erwartet, teilte das Unternehmen der Börsenaufsicht SEC mit, ohne aber konkrete Zahlen zu nennen.
Tesla hatte schon im März eine ähnliche Warnung herausgegeben. Bislang ging das Unternehmen davon aus, dass die gemeinsam mit Elektronikkonzern Panasonic finanzierte Gigafactory knapp fünf Milliarden Dollar kosten wird. In der großflächigen Produktionsstätte in der Wüste Nevadas sollen leistungsfähige Batterien zu möglichst günstigen Preisen für Teslas Elektroautos und Energiespeicher produziert werden.
Das kalifornische Unternehmen teilte weiterhin mit, dass im dritten Quartal 411 Millionen Dollar für Wandelanleihen eingesammelt werden sollen. Die Anleihen werden 2018 fällig, Anleger können dabei wählen, ob sie Geld oder Tesla-Aktien als Rückzahlung erhalten.
Tesla hat zuletzt trotz guter Nachfrage nach seinen Elektroautos einen auf rund 293 Millionen Dollar gestiegenen Quartalsverlust vermelden müssen. Als Grund für die anhaltend hohen Kosten – es handelte sich um den 13. Quartalsverlust in Folge – gab der Hersteller den Ausbau der Produktion an. Der Umsatz wuchs um 33 Prozent auf 1,27 Milliarden Dollar. Tesla erklärte, im zweiten Halbjahr 50.000 Fahrzeuge ausliefern zu wollen – fast so viele wie im gesamten Vorjahr
Sukram meint
Apropos „Skaleneffekte“-
SZ (Ausgabe 6./7. August): Nissan will sein Batteriegeschäft verkaufen, das gemeinsam mit NEC betrieben wird und auf eine Jahresproduktion von 500.000 Einheiten ausgelegt werden sollte.
Grund der Verkaufsabsicht: es sei nicht gelungen, die Kosten durch die Massenproduktion wesentlich zu senken.
Aber für „Elon“ ist sowas natürlich ein Leichtes.
Tom meint
Könnte diese angekündigte Kostensteigerung mit dem bekanntermaßen schnelleren Ausau der Gigafactory aufgrund der hohen Model 3-Reservierungszahlen zusammenhängen? Wird sich wohl nur mutmaßen lassen.
Marco meint
Dafür haben sie schon im Mai eine Kapitalserhöhung gemacht. Jetzt stellt sich wohl raus, dass diese zu gering war und noch mehr gebraucht werden wird. Genau so wie auch jetzt schon der (neue) Zeitplan nicht mehr realisierbar zu sein scheint.
Also alles so, wie vernünftige Leute es auch erwartet hatten…
Tom meint
…oder auch nicht. Hier liest sich das komplett anders: http://electrek.co/2016/08/08/media-risk-delays-tesla-gigafactory/
Demnach wurden diese Schlagzeilen aus den Standardtexten für potentielle Risiken von Teslas 10-Q Einreichung fabriziert. Wahrlich eine journalistische Glanzleistung, zudem die ja auch erst vor drei Monaten veröffentlicht wurden!
Also: Wieder entspannen. Teslas Untergang, so sehr er auch von vielen herbeigesehnt wird, fällt wieder mal aus.