Wie ernst Elektroauto-Pionier Tesla seine Pläne für vollelektrische Trucks nimmt, beweist folgende Personalie: Jérôme Guillen hat bei den Kaliforniern das Projekt „Tesla Semi“ übernommen (Semi für Semi-Trucks, wie im US-Amerikanischen schwere Sattelschlepper genannt werden). Das berichtete das Branchenmagazin Electrek, Elon Musk bestätigte auf Twitter.
Guillen sei demnach der perfekte Mann für diese Aufgabe – hatte der Franzose doch einige Jahre in der Truck-Sparte von Daimler die Projektgruppe Business Innovations geleitet. „Bei Daimler hat er deren erfolgreichstes Sattelzugprogramm überhaupt angeführt“, unterstreicht Musk im Tweet die Kompetenz seiner neuen Führungskraft. Auch am Aufbau des Daimler-Carsharing-Services Car2go war Guillen beteiligt, bevor er 2010 von Tesla angeworben wurde.
„Wir haben unsere besten Leute von dort abgeworben“, scherzte Musk bereits 2013 im Interview mit dem Manager Magazin über den deutschen Konzern. Umgekehrt soll auch Daimler-Chef Dieter Zetsche den Abgang seines Topmanagers bedauert haben. Guillen entwickelte unter anderem den Freightliner Cascadia Evolution, der zu den meistverkauften LKW seiner Klasse gehört.
An Tatkraft dürfte es Guillen nicht mangeln: Im vergangenen August verließ er Tesla als früherer globaler Vertriebschef und späterer Verantwortlicher für die Kundenzufriedenheit überraschend und gönnte sich eine kleine Auszeit. Seit Anfang des Jahres ist er wieder bei Tesla beschäftigt – was genau er dort zu verantworten hat, war bisher unbekannt.
Andilectric meint
Freut mich, dass auch im Schwerlast-Bereich endlich in Richtung E-Antriebe etwas getan wird. Hab nie ganz verstanden, warum z.B. Daimler damit angefangen hat, Batterien zuerst in den kleinen Smart zu stopfen und nicht zuerst schwere LKW mit Akkus zu bestücken (wenigstens als Plug-In Hybride o.ä.). Nun scheinen langsam alle Bereiche bedient zu werden. Ich hoffe nur, dass der billige Sprit die Bemühungen nicht wieder ins Leere laufen lässt… Wir müssen jetzt umsteigen auf effiziente Antriebe und nicht erst wenn der letzte Tropfen Öl verbrannt ist.
kritGeist meint
Da stimme ich Ihnen zu, wobei ich glaube, das aktuell gerade der beste Zeitpunkt & Idee wäre in diesem Segment einzusteigen & zu entwickeln, trotz der möglichen auf kurze Zeit et. niedrigen Spritkosten. Die werden sicherlich wieder steigen, die gesetzliche Regelungen verschärfen sich, die Technik ist soweit & man will sowieso den größeren LKW-Verkehr auf Schienen verlegen. Durch Hybrid am Anfang, dann Vollelektro könnte man die hohe Verschmutzung & Transportkosten senken, dazu die längeren Ruhezeiten optimal zum Aufladen nutzen.