Eigentlich sollten Elektroautos dank der Kaufpreis-Prämie deutlich günstiger werden. Tun sie aber nicht – da einige Hersteller und Händler ihre vormals gewährten Rabatte streichen. Erste Erkenntnisse kamen bereits vor wenigen Wochen ans Licht.
Nun ist auch das Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen der Frage nach den verschollenen Rabatten nachgegangen. Die Ergebnisse liegen der Welt vor. Demnach sind die Nachlässe für Fahrzeuge mit Verbrennungs- und Elektromotoren im Juli insgesamt zwar weiter gestiegen. Doch „die wenigen Rabattaktionen für Elektroautos wurden reduziert“, so die Zeitung.
Ausgerechnet Käufer von zwei der beliebtesten Elektroautos profitieren demnach kaum von der Prämie. Der Renault ZOE war dank Herstellerrabatt im Februar für 16.500 Euro zu haben, der Nissan LEAF für 20.560 Euro. Dann kam der Umweltbonus – und es gingen die Rabatte. Anfang August lag der Preis für den ZOE, trotz staatlicher Kaufprämie, immer noch bei 16.500 Euro. „Renault spart sich also durch die Staatshilfe einen Teil seiner Rabatte“, so die Welt: „Denn statt des bisher gewährten Nachlasses von 5000 Euro bekommen Käufer des ZOE Life jetzt die 4000 Euro Prämie plus einen Rabatt von nur noch 1000 Euro“.
Auch die 2500 Euro Rabatt auf den LEAF sind bei Nissan mit den steigenden Sommertemperaturen – respektive dem Umweltbonus – förmlich weggeschmolzen: „Im August bekamen Käufer neben der Elektroprämie von 4000 Euro nur noch einen Rabatt von 1000 Euro“, so die Welt: „Der vom Kunden gezahlte Preis lag damit laut CAR bei 18.365 Euro also nur gut 2000 Euro unter dem Preis vor Einführung der Förderung. Hätte Nissan seinen Herstellerrabatt beibehalten und zusätzlich die Elektroprämie gezahlt, ergäbe sich ein tatsächlich zu zahlender Betrag von nur 16.865 Euro“.
Fritz! meint
Es sieht also so aus, als ob Tesla dann Mitte 2018 (wenn das Model 3 hier erhältlich ist) der einzige HErsteller sein wird, der diesen eigenen Rabatt dann auch an seine Kunden weitergeben wird, da bei TEsla ja KEINER bisher irgendeinen Rabatt bekommen hat. Es gilt der Listenpreis, das Maximum ist ein zusätzliches Ladekabel, mehr gibs nicht.
Gilt natürlich nur, wenn Tesla bei der Umweltprämie mitmacht (Elon Musk deutete dazu aber schon ein Ja an).
lutz buisker meint
Noch etwas zum Thema Tatsachen verdrehen….denn tatsächlich übernimmt der Hersteller von den 4000 Euro Prämie auch die Hälfte. . Also im Fall renault dann insgesamt immer noch 3000 euro
Starkstrompilot meint
Renault und Nissan hatten keinen Bock, auf irgendwelche Förderungen in Deutschland zu warten und haben selbst eine Förderung gegeben. Aber immer mit der Ansage, dass wenn eine staatliche Förderung kommen sollte – auch das wusste man zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht, sie ihre wieder zurückfahren.
Jetzt ist sie tatsächlich gekommen, Renault und Nissan nehmen ihre selbst bezahlte Förderung wieder zurück und beziehen von den Lobbymedien wie Welt und Spiegel jetzt Prügel. Undank ist der Welten Lohn, heißt es doch so schön.
Wie wär’s denn mit diesem Artikel von vor über einem Jahr:
http://www.welt.de/motor/news/article140804270/Renault-Zoe.html
Da hat man noch hergelobt. Natürlich mit Seitenhieb auf die Akkumiete.
Von unseren deutschen Herstellern, die doch Leitmarkt werden wollen, hat man zum Thema Anschubrabatt wenig gesehen.
Diese ganze Kampagne gegen Renault und Nissan ist an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten.
– „Haben wir Deutschen etwa Angst vor ausländischen Marken?“
– „Sonst nicht, aber beim Auto hört der Spaß auf.“
– „Dann macht halt endlich, was unseren Fähigkeiten würdig ist.“
Landmark meint
Also STOP. So ist das nicht, Renault hat von sich aus einen Rabatt vom 5000€ gegeben.
Diesen Rabatt bekommt man immer noch. Auf den Grundpreis bekomme ich 5000€ so wie es vorher auch war. Diese Zeitung Welt schreibt Schwachsinn, so sehe ich das.
Und BMW, Mercedes, VW und andere, wo waren denn deren Rabatte, es gab 0€ und jetzt nur 4000€, bei Renault bekomme ich 5000€.
Klar wäre ein Nachlass von 9000€ schön gewesen.
Volker Adamietz meint
Bist du dir da sicher, dass Renault noch € 5.000,- Rabatt (ehem. Elektroauto-Bonus) gibt?
Wenn ja, dann bitte belege das mal mit einem Link, denn heir steht NICHTS davon:
https://www.renault.de/modellpalette/renault-modelluebersicht/zoe.html
Birkhan meint
https://www.renault.de/top-angebote/zoe-top-angebote.html
Das ist leicht zu finden …
Die 5000 € gibt und gab es bei jedem Zoe Modell.
Marco meint
Das ist der Umwelt-Förderungsrabatt, von dem der Staat 2000€ zahlt.
Ich glaube, ihr redet aneinander vorbei:
Renault hatte schon seit längerem (etwas über einem Jahr) einen eigenen Rabatt von 5000€ eingeräumt (Grundpreis also 16500€ statt den 21500€ Listenpreis). Damals hieß es aber auch, dass Renault das macht, um jetzt schon einer vielleicht kommenden staatlichen Prämie zuvor zu kommen, so dass niemand darauf warten müsse sondern jetzt schon kaufen könne (so zumindest die Marketingaussage).
Jetzt gab es aber nur 2000€ vom Staat mit der Auflage, dass der Herstellers zusätzlich 2000€ Rabatt gewähren müsse. Folgerichtig stockt Renault diese 2000€ vom Staat dann um insgesamt weitere 3000€ auf, um wieder bei 5000€ zu landen.
Eigentlich ist das in sofern nicht verwerflich, weil Renault genau das ja so gesagt hatte. Wenn sie jetzt mehr Rabatt geben würden, hätten sie ja quasi die Altkunden betrogen, als sie denen sagten, sie müssten nicht warten.
Ein anderer Aspekt finde ich aber deutlich interessanter: der Unterschied zwischen lässt
LEAF und Zoe ist jetzt nur noch knapp 2000€. Ich finde da die Batteriemiete für die Zoe dann aber viel zu hoch angesetzt. Ich wäre bereit eine Zoe zu kaufen, wenn ich die Batterie für 2000€ bekommen könnte oder die Miete signifikant niedriger wäre.
KingArtus meint
Überrascht mich das?
Nicht im geringsten…
Wir ist es mit Hybrid?
Als hätte unsere Merkel das nicht gewusst
Oeyn@ktiv meint
Genau, eine lobbygesteuerte Lachnummer ist das Ganze. Und speziell mit der Hybrid-Förderung – da weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen mag. Da fahren seit geraumer Zeit wetterunempfindliche E-Mobilisten mit ihren Twizzys ganzjährig zur Arbeit und bekommen keine Förderung, während die Hybride mit 20 KM elektrischen Reichweiten ebenfalls großzügig mit Fördermitteln bedacht werden. Offensichtlicher geht´s wohl nicht mehr; der Gesundheitsschutz von abgasgeschädigten Menschen ist angesichts der Geschäftsinteressen der Hersteller absolut nebensächlich.