Volkswagen will die Elektromobilität neben einer bereits angekündigten Modelloffensive auch mit einem Schnelllade-Projekt vorantreiben. Ziel sei es, „in 15 Minuten 80 Prozent der Batterie zu laden“, sagte Konzernchef Matthias Müller der Bild am Sonntag (Paywall). „Das wird schon bald spruchreif“, fügte er hinzu. Die Federführung liege bei Porsche, der Sportwagenhersteller hatte diese Technologie schon vor einigen Monaten in Aussicht gestellt.
Müller gab zu, dass VW „das Thema E-Mobilität in den vergangenen Jahren sicher noch nicht mit der nötigen Intensität betrieben“ habe. Dies wolle man nun aufholen: „2020 kommt VW geballt mit einer völlig neuen Plattform.“ Bis zu 30 elektrisch betriebene Modelle stellte Müller in Aussicht, mit Reichweiten von 500 bis 600 Kilometern. Reine Batteriefahrzeuge sollen im Jahr 2025 20 bis 25 Prozent am dann erwarteten Gesamtabsatz des VW-Konzerns ausmachen.
Volkswagen hat Mitte des Jahres seine neue Strategie „TOGETHER – Strategie 2025“ präsentiert, die Milliardeninvestitionen in Elektromobilität, autonomes Fahren und neue Dienstleistungen vorsieht. Außerdem soll eine offenere und teamorientierte Unternehmenskultur etabliert werden. Mit der umfassenden Neuausrichtung wollen sich die Wolfsburger aus der Abgas-Krise befreien und auf fundamentale Veränderungen in der Autoindustrie reagieren.
Neben Neueinsteigern wie US-Elektroautobauer Tesla Motors drängen auch immer mehr Tech- und IT-Konzerne ins Autogeschäft. Der VW-Chef verriet im Gespräch mit der Bild am Sonntag, dass es bereits ernsthafte Gespräche zwischen Google, Apple und VW gegeben habe. Das Rollenverständnis sei dann allerdings „doch zu unterschiedlich“ gewesen, die Gespräche wurden daher abgebrochen. „In fünf oder zehn Jahren werden wir wissen, wie der Spielstand ist“, so Müller.
Jensen meint
Immer diese Zahlendreher: Herr Müller meinte doch bestimmt 15% in 80 Minuten, oder ???
kritGeist meint
Das Schnelllade-Projekt wurden VW quasi von der Amis aufgezwungen, damit sie nicht soviel Strafe zahlen müssen.
„Die Federführung liege bei Porsche, der Sportwagenhersteller hatte diese Technologie schon vor einigen Monaten in Aussicht gestellt.“ = Während des Skandals! Ein Hersteller für hochgezüchtete 2-Sitzer-Angeber-Verbrenner mit > 300 PS baut zukünftsfähige Ladestationen in der „nahen“ Zukunft – Ein Öl-Traum wird war…
Ahhh stimmt, Porsche baut es doch nicht selber, sondern verläßt sich auf andere …. auch das ist nichts neues, die eigenen Autos sehen seit Jahren gleich aus … das zu Thema zukünftsfähige Porsche-Innovation
orinoco meint
Dann hat Herr Müller sicher nichts dagegen, dass ich so lange keinen VW mehr kaufe bis er mir ein Elektroauto mit ordentlichem Nutzwert zu einem ordentlichen Preis anbietet.
Wenn es demnächst für die ZOE eine legale Anhängerkupplung zum nachrüsten gibt, werd ich sicher schwach.
kritGeist meint
Das „mit ordentlichem Nutzwert zu einem ordentlichen Preis anbietet.“ wäre bei VW was komplett neues & innovatives, wenn man sich anschaut wieviel man noch, sogar für gebrauchte VW, zahlen muß. Der Nutzerwert, z.B. gute Ausstattung, muß weiterhin teuer dazu gekauft werden. Warum sollte es sich das bei VW-E-Autos ändern, solange man noch genug Diesel/Benzin-Verheizer im Angebot hat?
Andilectric meint
Die Frage ist für mich aber auch, mache ich mit einer Schnellladung meinen Akku über relativ kurze Zeit kaputt, oder vertragen die dann eingesetzten Akkus das Problemlos. Ich hätte keine Lust meinen Akku innerhalb kürzester Zeit zu schrotten, nur weil ich aus Komfortgründen auf das Schnellladeverfahren setze.
Hans-Peter meint
JEDE Ladung mit Vollgas kann sicher nicht gut sein, aber wenn Sie mal ne Strecke von 800 KM oder auch mehr fahren wollen/müssen, werden Sie sicher nicht 6 Std. neben dem Auto warten wollen. Denke nicht das gelegentliches Schnellladen sooo auf die Akkus geht.
Hans-Peter meint
Gibt Tesla´s die haben Laufleistungen von 80.000 KM p.a. und einen SoC von über 90 Prozent nach 4 Jahren.
Martin meint
Die immer mit ihren Ankündigungen. Da sollte man warten, bis diese Ankündigungen endlich bestellbar sind. Und den ganzen anderen Kram was z.Z. gebaut wird sollte man links liegen lassen
Hans-Peter meint
Bei den ganzen Berichten, nicht speziell nur hier, denke ich immer an so einen Typen am Jahrmarkt, der hinter seinem Leierkasten steht, und den ganzen Tag Musik am machen ist :D
kritGeist meint
Was dt. Autohersteller angeht sicherlich, anscheinend haben sie gemeinsam ein Strategie entwickelt/vereinbart: „2020 nehmen wir als Mindestgrenze für richtige E-Autos, vorher müssen wir möglichst viele Diesel/Benziner teuer verscherbeln, was sollen wir sonst damit machen – Afrika schenken? Ansonsten haben wir ja noch schicke Diestwagen & Berater – Prämien für unsere ganz speziellen Politiker-Freunde vor der Wahl. Ab 2020 fangen wir auch Tesla zu übernehmen, die kriegen die massentauglichen Wagen sowieso nicht hin, das war bisher reines Glück.“ ;-)
Hans-Peter meint
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Hans-Peter meint
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UliK meint
Auf schöne Sonntagsreden in der BamS müssen jetzt sehr sehr bald fassbare Resultate folgen.
Anfangen könnte VW einfach mit dem Aufbau eines Schnellladenetzes a la Tesla. Das geht relativ schnell, die Kosten wären im Vergleich zu den Strafzahlungen gering (wenn ein Nischenhersteller das kann..) und das Ladechaos würde ein Stück weit geringer, da das Laden dort natürlich umsonst oder mit EC – Karte funktioniert.
Sonst bestätigt sich das alte Sprichwort: Wer einmal lügt……
Hans-Peter meint
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Nik meint
Wenn man den Akku nur klein genug macht, lassen sich in 15 Minuten auch mehr als 80% Ladung verwirklichen – auch mit Schuko
Lassen wir uns überraschen
Tim Dorsemagen meint
Nicht ganz richtig. Mit der aktuellen Zellchemie sind es 20-30 min. Bis 80% und 60-70 min bis 100%. Das bezieht sich immer auf die einzelnen Zellen des Akkupacks. Interessanter ist jedoch, wieviel Reichweite kann ich schnellstmöglich Nachladen. Da sind große Akkus im Vorteil. In einen Akkupack mit 100kwh Kapazität lassen sich in wenigen Minuten die KM nachladen für die ein 25kwh Akkupack eine Stunde oder mehr am Lader benötigt. Viel Kapazität ist immer besser. Auch für die Haltbarkeit der Batterie.
kritGeist meint
„Daumen hoch“ Deswegen bietet Musk jetzt schon aktualisierte Modelle 100D an & ist als Strategie einer der Schlüsselfaktoren für den weiteren (finanziellen) Erfolg :-)
Hätte Tesla bloß zusätzlich 10-20 % vom Gelde des Projektes, den VW & die Anderen jetzt ausgeben wollen.
Elektromotron e.K. meint
Sehr richtig! Hat sich irgendjemand schon mal mit der plumpen Aussage „80% in 15min“ auseinandergesetzt?? Geschweige denn die Herren der Industrie??
80% von was? Ein E-Auto mit 500km Reichweite braucht (wie alle anderen E-Autos auch) ca. 20kWh/100km. Das ist aus eigener Erfahrung (viel E-Auto-Erfahrungen!) ein praxisnaher Wert. Also schnell rechnen: Bei einem propagierten 500km-Auto brauchen wir demnach ca. 100kWh. Davon 80% in 15min bedeutet EFFEKTIVE Ladeleistung von 320kW!! Macht bei diesen Leistungen noch zusätzlich ca. 10% Ladeverluste (mindestens!!), also rund 350kW SCHNITT! Wenn man eine Ladekurve annimmt, die naturgemäß am Anfang, also bei leerem Akku, eine höhere Ladeleistung zulässt, die dann gegen Ende abnimmt, dann wird ein Ladevorgang mit rund 420kW begonnen, bei 80% mit ca. 290kW beendet. Hm, die Herren der deutschen Autoindustrie können noch nicht mal mit mehr als 50kW laden, dann wollen die gleich mit 450kW „einsteigen“?!?! Tja, da gibt’s noch ne Menge zu tun, denn wenn da mal 4 Autos geladen werden wollen, reden wir über satte 1,5MW!!! Diese Ladeleistungen liegen natürlich alle schon flächendeckend aus, oder etwa nicht?! Und wie hoch ist doch gleich mal die gängige Absicherung bzw. Versorgung eines normalen Hauses? Bei uns sind es 43kW. Das wären für eine 4er-Ladestelle das Equivalent von 32 Häusern! Ergo kleinere Akkus, sonst glaubt das eh keiner mehr, die Zellchemie besser entwickeln, bei 200km rumstöpseln, dann wären das 160kW Ladeleistung. Wow, das macht Tesla seit 2012! Warten wir die ersten Praxistests ab, die z.B von Lindau an die Ostsee gehen. Bitte mit Infrastruktur der Ladesäulen! Ich bin gespannt!