Andre Janssen-Timmen ist seit April neuer Flottenchef von BMW und Mini in Deutschland. Im Interview mit Autoflotte sprach er unter anderem über die Elektroauto-Prämie, über Plug-in-Hybride und das autonome Fahren.
Die Kundennachfrage nach Elektroautos habe sich nach Einführung des Umweltbonus deutlich erhöht, so Janssen-Timmen: BMW spüre „im Handel signifikant mehr Interesse vor allem am i3“. Zwar halte sich das Interesse noch in Grenzen, man müsse aber auch berücksichtigen, dass man „die Förderung ja nicht bereits bei der Bestellung beantragen“ muss. Hier spiele „auch der Faktor Zeitverzögerung eine Rolle“. Man könne aber sagen, „dass sich der Auftragsbestand des BMW i3 in Deutschland seit Einführung der Prämie verdoppelt hat“.
Auch mit den Plug-in-Hybriden profitiere BMW von der Prämie, vor allem der 225xe Active Tourer besitze „eine große Anziehungskraft im Flottenmarkt“. BMW sei „mittlerweile in jedem Segment mit einem Plug-in-Hybrid vertreten. Und auch da sehen wir nach Einführung der E-Auto-Prämie eine deutlich gestiegene Nachfrage“. Janssen-Timmen blickt optimistisch in die Zukunft: „Ich denke, dass wir in zwei Jahren von ganz anderen Zahlen reden als heute“.
Die Sinnhaftigkeit eines Plug-in-Hybrids oder Elektroautos ergebe sich aber „immer aus dem Einsatzzweck“, gibt der Manager zu bedenken. „Und wer viel auf Strecke fährt“, für den seien „effiziente Diesel oder mittlerweile auch Benziner weiterhin die erste Wahl“.
Das Thema autonomes Fahren habe durch die Unfälle mit Tesla-Autopiloten „in der Außenwahrnehmung möglicherweise erst einmal einen Dämpfer bekommen“. Aber ob „dieser Dämpfer langfristige Folgen haben wird“ müsse erst abgewartet werden. Das autonome Fahren sei so oder so „eine Schlüsseltechnologie der Zukunft“, die vor allem dann „nutzenstiftend“ sei, „wenn der Fahrer die Zeit sinnvoller nutzen kann“. Bestes Beispiel sei „der Stau, aber auch das Parken kann ich mehr sehr gut autonom vorstellen“.
eCar- & TESLA-Fan meint
„Und wer viel auf Strecke fährt“, für den seien „effiziente Diesel oder mittlerweile auch Benziner weiterhin die erste Wahl“.
Wie falsch doch Herr Janssen-Timmen mit dieser Aussage liegt. Aber klar – wenn er Flottenchef von BMW und Mini in Deutschland ist, hat er keine andere Wahl, das so darzustellen.
Hätte BMW heute ein Auto á la TESLA Model S oder Model X im Portfolio und auch die europaweite, dichte Infrastruktur mit Schnellladesäulen würde er mit Sicherheit anders argumentieren. Warten wir mal ab, wenn der schon hunderte Male angekündigte i5 2020 (???) auf den Markt kommt, mit bis dahin vermutlich über 400 Km Reichweite, wie dann die Ansagen aussehen.
McGybrush meint
Ja ich wäre auch ein Potentieller i3 Kunde. Find Ihn ja nicht hässlich.
Wenn dann würde ich aber eher die 33kWh Version OHNE Förderung kaufen als die 22kWh Version mit Förderung. Praktisch kaufe ich aber kein eAuto unter 55kWh. Range Extender oder Hybrid fällt auch weg. Also die Förderung wird da nicht der Hauptgrund sein das die Nachfrage steigt.
Rene Ecar meint
Bin auch gerade beim Überlegen, ob’s ein 94 Ah i3 REX wird – fahre derzeit auch eine ZOE im Umkreis, Reichweite ca. 170 reale km im Sommer (Super Auto!)
Fahre oft nach Istrien (435 km) und habe das mit meinem Diesel mal mit Interviews bei den Autobahn-Tankstellen in Slowenien getestet (Radovljica, Voklo, Lom, Ljubljana, Ravbarkomanda, Ravne) – dort steht überall ein Ladegerät für AC und 2x DC; in Ravbarkomanda sagte mir letztens eine freundliche Dame, ja Prepaid-Karte kann ich kaufen, aufladen damit allerdings erst bei der nächsten Petrol-Tankstelle???
Im Übrigen waren von den 6 Tesla-Ladestationen in Ravne 5 mit einem Absperrband versehen.
Nun liegt mir daran, mit einem Elektroauto nach Istrien zu kommen, aber ohne Risiko – da bietet sich der REX/ Range Extender geradezu an.
Und – der i3 ist ja auch sonst ein tolles Auto!!
eCar- & TESLA-Fan meint
Warte lieber mal auf den OPEL Ampera-e oder das TESLA Model 3 (insbesondere letzterer hat bereits ein dichtes Netz an SC). Ohne Reichweitenangst – auch ohne einen überflüssigen Verpenner an Bord.
Das mit dem Absperrban war sicher eine Ausnahme – stand mit meinem S 85D noch nie vor einer abgesperrten Ladesäule. Habe bereits mehr als 20.000 Km gefahren, war kreuz und quer durch D und auch in A sowie I damit. Noch nicht einmal liegen geblieben.
Elektroautofahrer meint
Ob diese Aussagen des Herrn Janssen-Timmen der Elektrmobilität förderlich sind, bezweifle ich zu behaupten. Und ja es ist richtig, die Batterie mit höherer Kapazität und das dreiphasige Laden hat dem BMW i3 mehr gutgetan als die Prämie für Elektroautos.
onesecond meint
Diesel und Benziner sind für weite Strecken mitnichten die bessere Wahl. Der Toyota Prius schlägt sie alle locker von den Kosten und der Zuverlässigkeit her. Wer jetzt noch einen Diesel kauft, braucht sich demnächst auch nicht wundern, wenn die Giftstinker aus der Stadt draußen bleiben müssen.
Landmark meint
Ich fahre eine Zoe, wenn der i3 nicht so abartig teuer wäre, hätte ich mir den i3 auch gekauft. Und wenn der Verkauf von E Autos zunimmt, ist das eine gute Sache.
KingArtus meint
ich denke mal, das der Nebensatz viel wichtiger ist. und das für alle Deutschen hersteller
„Pluginhybrider“ zwar absoluter schwachsinn, aber der absolute Renner
Tesla-Fan meint
Lass dir mal beim Händler ein Angebot für einen 2er Sports Tourer PHEV machen. Dann weisst du, warum die Leute die Dinger kaufen. Dann noch die 3000€ Förderung mitnehmen und das Schnäppchen ist perfekt. Ob das Auto dann jemals eine Steckdose sieht möchte ich mal anzweifeln.
randomhuman meint
Der i3 verkauft sich wohl mittlerweile nur besser, weil er eine neue Batterie hat mit mehr praxistsuglicher Reichweite. Die Prämie ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Tesla-Fan meint
Wobei ich da auch glaube, das das momentan nur der „Berg“ ist, der sich angesammelt hat, weil die größere Batterie schon lange gerüchteweise durchgesickert war – also aufgeschobene Käufe, die jetzt natürlich gerne auch noch die (in meinen Augen sinnlose) Förderung mitnehmen.