Audi-Vorstandschef Rupert Stadler hat bestätigt, dass das erste Großserien-Elektroauto seines Unternehmens schlicht „e-tron“ heißen wird. Die Ende 2015 auf der IAA präsentierte Studie des 2018 kommenden Stromer-SUV mit über 500 Kilometern Reichweite wurde noch als „e-tron quattro concept“ vorgestellt. Das Elektro-Label e-tron schmückt bereits Modelle der Ingolstädter wie den A3 mit teilelektrischem Plug-Hybrid-Anrieb, soll in Zukunft jedoch vermehrt auch als Zusatz für rein elektrische Modelle verwendet werden.
Neben einem Elektro-SUV plant Audi bis Ende des Jahrzehnts weitere neue Pkw mit reinem Elektroantrieb anzubieten, darunter ein Modell mit Schrägheck sowie eine große Limousine. Außerdem sollen langfristig auch weitere bereits bestehende Baureihen in einer elektrifizierten e-tron-Ausführung angeboten werden. „Wir werden Modelle mit den herkömmlichen Namen, beispielsweise A6 e-tron, A7 e-tron, A8 e-tron und so weiter haben“, kündigte Stadler im Gespräch mit Autocar an. Der nur auf Anfrage produzierte Sportwagen R8 e-tron wird in diesem Jahr aber wohl eingestellt.
Es wird bereits länger spekuliert, dass Audi im VW-Konzern als direkter Wettbewerber für die Premium-Elektroautos von US-Branchenprimus Tesla Motors in Stellung gebracht werden soll. Der Audi-Chef nährte diese Vermutung: „Ich glaube, dass es für die Marke Audi Sinn macht, mit dieser Antriebstechnologie im oberen Premium-Segment positioniert zu werden“.
Neben großen und teuren Premium-Stromern könnte Audi auch zeitnah ein kompakteres elektrifiziertes Einstiegsmodell anbieten. „Wir registrieren derzeit eine steigende Nachfrage nach solchen Elektroauto-Konzepten, vor allem in großen Metropolen. Diese würden sich gut mit Reichweiten von 350 bis 450 Kilometer machen. Geräumigkeit ist dabei ein wichtiger Aspekt. Das bedeutet, dass wir kompakte Elektroautos sehen werden, aber mit deutlich aufgewertetem Innenraum. Autokäufer wollen einen leichten Einstieg, eine erhabene Sitzposition und ein Gefühl von Sicherheit“, so Stadler.
Ein kompakter rein elektrischer Audi könnte auf der neuen MEB-Architektur von Konzernmutter Volkswagen aufbauen. Einen ersten Ausblick auf die Plattform speziell für von Grund auf als Elektroauto konzipierte Fahrzeuge hat vor wenigen Wochen die VW-Studie I.D. gegeben. „Wir werden uns mittelfristig mit diesem intelligenten Konzept beschäftigen“, kündigte Stadler an und betonte: „Ein reines BEV (Batterie-Elektroauto, d. Red.) erfordert andere Lösungen als konventionelle Modelle“.
Stromer meint
Da gebe ich meinem Vorredner recht: Ankündigungen, vermeintliche „Tesla-Killer“ im Wochenrhythmus. Derweil steht unser Model S in der Garage. Und es ist der Knaller! Was kümmern mich „600km Reichweite im Jahr 202x“, wenn ich am Supercharger nach einem Kaffee heute schon bequem weiterfahren kann…
Fritz! meint
Bislang teilt sich Audi mit VW den Titel „Ankündigungsweltmeister“. Mehr nicht.
Wenn die ersten Modelle kaufbar sind, reden wir noch mal drüber, vorher nicht.