Chevrolets Ende des Jahres kommendes kompaktes Elektroauto Bolt gibt es 2017 in leicht abgewandelter Form auch in Deutschland zu kaufen. Opel, Schwesterunternehmen von Chevrolet im General-Motors-Konzern, lässt den Stromer als Ampera-e mit eigenem Design in wenigen Monaten zu seinen Händlern rollen. Die Optik des ersten rein elektrischen Großserien-Modells des Rüsselsheimer Herstellers dürfte den meisten dank diverser offizieller Bilder und Videos mittlerweile bekannt sein. Wie genau der Innenraum des Ampera-e aussehen wird, ist dagegen noch etwas nebulös.
Ein neues Video aus den USA gibt nun einen interessanten Einblick in das Innere des Bolt, das so oder so ähnlich auch in Opels Stromer Verwendung finden wird. Das US-Verbrauchermagazin Consumer Reports hat den Elektro-Chevy einem Kurztest unterzogen und dabei auch die Innenausstattung näher beleuchtet. Für Deutschland stellt Opel mit dem Ampera-e über 500 Kilometer Norm- sowie deutlich über 300 Kilometer Praxis-Reichweite in Aussicht. Der Elektro-Flitzer hätte nach Meinung einiger E-Auto-Fans etwas schnellere Ladezeiten vertragen, der klare Vorteil des Bolt/Ampera-e ist jedoch seine Verfügbarkeit: Vorerst bietet kein anderes Elektroauto im Kompaktsegment eine vergleichbar hohe Reichweite.
Teslas vollelektrischer Langstrecken-Pkw für den Massenmarkt Model 3 kommt erst Ende 2017 bzw. Anfang 2018 auf den Markt, und Renaults neues Top-Modell ZOE R400 bietet maximal 400 E-Kilometer. Auch mit ernstzunehmender Konkurrenz aus deutscher Herstellung ist vorerst nicht zu rechen: BMW hat sein Stadt-Elektroauto i3 erst kürzlich auf 300 Kilometer Reichweite aufgestockt, die nächste Generation des e-Golf dürfte ebenfalls nicht mehr als 300 bis 400 Elektro-Kilometer mit einer Ladung bieten. Auch Daimler hat mit der B-Klasse 250 e bereits einen rein elektrischen Kompakt-Pkw im Angebot, dieser muss jedoch bereits nach maximal 230 Kilometern an die Steckdose.
kritGeist meint
Inzwischen würde ich sagen, es ist ein gute Start für Opel, auch wenn einiges nicht perfekt ist & fast schon zu spät. Von der Innenausstattung & der sichtbaren Verarbeitung entspricht es dem Hyundai Ioniq. Beide werden ihren Kundenkreis finden, am Ende dürfte es sich dann entscheiden: Bessere Preis & besseren Ausstattung, aber zu Anfang kleineren Reichweite: Hyundai oder Opel mit dem Mini-SUV – Style & einem bekannten Namen mit etwas größeren Reichweite. Vobei die Angaben bei Hyundai bisher bei Diesel & Benziner deutlich realistischer & genauer waren, als bei Opel, nach meiner eigenen Erfahrung.
Jensen meint
„der klare Vorteil des Bolt/Ampera-e ist jedoch seine Verfügbarkeit“
Nun, diese Aussage ist für den deutschen Markt doch recht verfrüht und daher sehr gewagt, weil einfach eben nicht feststeht, wann das Auto konkret mit welcher Lieferzeit verfügbar ist. Ganz nebenbei: Verkaufspreis ???
MM meint
Warum immer die Kundenwünsche ausgeblendet werden ist mir schleierhaft…
Bei kleinen Akkus ist eine langsame Ladung OK, da ist der Akku über Nacht auch an Schuko voll.
Bei 60kwh ist das was ganz anderes..
Muss da über Nacht von leer auf Voll geladen werden braucht es min. 11kW !!!
Auch ein Ausbau von CSS Säulen macht aus dem Ampera E/ Bolt kein „Vollwertiges“ Auto :(
Eine defekte Säule und man strandet an der Säule !!!
aber bei den homöopatischen Dosen, die angedacht sind, will GM eh keinen EV Durchbruch..
Lieber weiter die Spritvernichter verkaufen :(
Schade..
JuergenII meint
Den hier Schreibenden ist aber schon klar, dass der Ampere-e ein reines US-Fahrzeug ist, und dort auf Grund des Stromnetzes der verbaute Lader vollkommen ausreicht? Bei den max. 35.000 Fahrzeugen, die GM im ersten Jahr produzieren kann, dürfte nur eine homöopathische Menge in Europa und Deutschland landen.
Für die paar Exemplare einen extra Lader einzubauen ist mehr als unwirtschaftlich.
Da die meisten den Wagen wohl zu Hause über Nacht laden, sind selbst mit dem Ampera-e über 30 kWh pro Nacht möglich. Das reicht wohl für die meisten aus, um den täglichen Altgasverkehr abzuwickeln, und noch Strom übrig zu haben.
Immerhin ist das mehr, als fast alle hier Diskutierenden in ihren E-Fahrzeugen gesamt an Akkuladung mitführen. Ansonsten fährt man halt mal kurz bei Aldi vorbei oder läd an den mittlerweile doch schon vielen CCS Ladern auf.
Und ja ein 3-phasen Lader ist hier sinnvoll, allerdings reicht da neben CCS durchaus die 16 A Variante. Erstens kann fast jeder Haushalt diese Stromleistung preiswert realisieren und Fahrzeuge wie der Bolt können locker über Nacht aufgeladen werden.
Und ganz nebenbei, die mobilen DC Ladegeräte liegen für CHAdeMO bereits unter 5.000 US$ + Tax. Denke es dürfte nicht mehr lange dauern, bis so was auch für CCS angeboten wird.
Leonardtronic meint
Schnellladen zuhause geht in Eigenbau: Einen Rollenstand bauen wie beim TÜV für die Bremsenprüfung und mit einem ordentlichen Elektromotor bestücken. Motor in Rekuperationsmodus laufen lassen und Batterie aufladen mit fast beliebiger Leistung. Wichtig dabei die elektronischen Heinzellmänchen ASR, ESP,… ausschlaten weil die passive Achse stillsteht. Sonst gibts Probleme.
Amperist meint
Es ist nicht nur die Meinung „Einiger“, sondern des größten Teiles der E-Mobility-Gemeinde, das der angekündigte Schnarchlader bei einer 60kwh Batterie am Bedarf weit vorbei geht.
Gegendenstrom meint
Richtig: wer bereits einige Jahre Erfahrung hat, wird eine „Schnarchladung“ von 3,6 KW nicht mehr akzeptieren wollen.
Aus meiner Sicht auch nicht ein Lader mit 11 KW.
Bei einer Akkugröße wie beim Ampera E geplant sollten es schon wenigstens 11 KW wenn nicht sogar 22KW an einer normalen Ladesäule sein. Eine Schnelllademöglichkeit halte ich für zwingend in der Serie notwendig und zwar ohne Aufpreis.
Ich fahre seit 1,5 Jahren einen ZOE (einen der noch 43 KW laden kann), zuvor einen C-Zero. Ich weiß also so etwa nach 80.000 km „elektrischem Fahren“ wo von ich rede.
Nach wie vor halte ich es ebenfalls für wichtig, im Notfall auch mit einem Schukostecker nachladen zu können, so lange sich öffentliche Ladeinfrastruktur so Lückenhaft wie heute darstellt.
Ich bin sicher, das es dereinst einen Nachfolger für den ZOE ohne schnelle Lademöglichkeit bei mir nicht geben wird.
Tesla-Fan meint
Darf ich fragen, was an 50kW DC-Ladung „Schnarchladen“ ist.
Damit hat man in 30min etwa 200km drin, das ist doch ok.
Und AC unterwegs wäre auch mit 22kW zu langsam. (und würde das Auto unnötig verteuern)
Elektroautor.com meint
Gegendenstrom meint das Laden zu Hause. 50 kW CCS ist eh okay u. gut für Langstrecken. Aber die meiste Zeit lädt man doch zu Hause.
Ich fahre ebenfalls einen ZOE seit sogar 3,5 Jahren u. habe mittlerweile fast 70.000 km am Tacho.
Ich lade zu Hause standardmäßig mit 11 kW AC, werde aber vermutlich auf 22 kW aufstocken, da ich auf den größeren ZOE upgraden will.
D.h. mein Auto ist in ca. 2-3 Std. voll. Mit 3,6 kW beim Ampera e bzw. Bolt dauert der Spaß ca. 16 Std. – das macht das Auto für die meisten nicht „Erstwagen-tauglich“.
Ein 11 kW-Lader müsste Standard sein – ein 22 kW optional. Das wäre dann der richtige Weg.
Renault hat mit der größeren Batterie (R400) auch wieder den 43 kW-Lader eingeführt (in D jedoch derzeit nicht erhältlich – was nicht nachvollziehbar ist).
Tom meint
Wenn an jeder Ecke CCS Stationen stünden, würde das stimmen. Solange das aber nicht der Fall ist, sehe ich ebenfalls eine AC Lademöglichkeit von 11 kW (optional gerne mehr) als notwendig an – für Destination Charging und um im Notfall in vertretbarer Zeit ein wenig nachzuladen, um am eigentlichen Ziel anzukommen.