Volkswagen hat verkündet, sein Motorsport-Programm neu auszurichten: Zukünftig sollen neue Technologien wie Elektroautos und Kundensport-Aktivitäten „höchste Priorität“ erhalten. Aus diesem Grund wird das Engagement in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) nach zwölf WM-Titeln in Serie beendet. „Die Marke Volkswagen steht vor gewaltigen Herausforderungen. Mit dem anstehenden Ausbau der Elektrifizierung unserer Fahrzeugpalette müssen wir all unsere Anstrengungen auf wichtige Zukunftstechnologien konzentrieren“, so Entwicklungsvorstand Frank Welsch.
Welsch erklärte vor rund 200 Motorsport-Mitarbeitern in Hannover, dass Volkswagen in Zukunft „verstärkt im Kundensport Flagge zeigen“ will. Neben dem Golf GTI TCR auf der Rundstrecke und dem Beetle GRC im Rallycross sollen auch im Rallye-Bereich „Spitzenprodukte“ für Kunden bereitgestellt und ein neuer Polo nach R5-Reglement entwickelt werden. Letzterer wird ab 2018 zum Kauf angeboten.
Volkswagen Motorsport-Direktor Sven Smeets: „Natürlich bedauern wir den Abschied aus der WRC sehr – für die Marke Volkswagen war es das bislang erfolgreichste Kapitel ihrer Motorsport-Geschichte. Die Mannschaft hat Großartiges geleistet. Gleichzeitig ist unser Blick nach vorne gerichtet, denn wir sind uns der großen Herausforderungen des gesamten Unternehmens bewusst. Mit unserer Neuausrichtung möchten wir einen Beitrag für den Erfolg der Marke Volkswagen leisten. Von nun an liegt der Fokus auf kommenden Technologien im Motorsport sowie auf unserem Kundensport-Angebot, welches wir noch breiter und attraktiver aufstellen werden“.
Die zunehmende Elektrifizierung der Autobranche wirkt sich mehr und mehr auf den Motorsport aus. Auch Volkswagen-Tochter Audi hat kürzlich eine neue Strategie angekündigt: Statt bei den 24 Stunden von Le Mans werden die Ingolstädter in Zukunft bei der Elektroauto-Rennserie Formel E mit einem eigenen Werksteam antreten. Mercedes-Benz will ab der Saison 2018/19 ebenfalls um die Formel-E-Meisterschaft mitfahren. Auch bei der Rennserie Global Rallycross von Brausehersteller Red-Bull wird ab 2018 elektrisch gefahren.
Maro meint
Ah, wie konnte es anders sein, auch hier ist wie beim Arbeitsplatzabbau die Elektromobilität „Schuld“. Die milliardenschweren Zahlungen (zumindest in den USA) aufgrund des Dieselbetrugs haben damit natürlich überhaupt nichts zu tun…