Toyota hat sich mit dem ersten Prius vor knapp 20 Jahren zum Vorreiter bei Elektromobilität aufgeschwungen. Reine Batterie-Elektroautos, die als aktueller Stand der Technik gelten, bietet das Unternehmen bisher noch nicht an. Für die elektromobile Langstrecke setzt Toyota derzeit noch auf den Wasserstoffantrieb, zuletzt sind bei dem japanischen Hersteller jedoch leistungsfähige Lithium-Ionen-Akkus in den Fokus gerückt. Bedenken, dass die Speicher zu wenig Sicherheit, zu viel Platz und zu hohe Kosten mit sich bringen, sollen sich zerstreut haben.
„Es stellt eine große Herausforderung dar, ein Lithium-Ionen-Batterie-Elektroauto zu entwickeln, das zuverlässig und sicher für zehn Jahre oder über hunderttausende Kilometer betrieben werden kann“, zitiert Reuters den Chef-Entwickler der aktuellen Version des Prius, Koji Toyoshima. „Wir haben unser Batteriepaket zweifach und dreifach versteift, um es abzusichern… Es geht einzig und allein um Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit“, so Toyoshima.
Toyotas leistungsstärkstes Elektroauto mit Lithium-Ionen-Akku ist aktuell der Prius Prime. Das bald auch in Deutschland zu den Händlern rollende Modell fährt um die 50 Norm-Kilometer rein batterie-elektrisch, anschließend schaltet sich ein Verbrennungsmotor zur Unterstützung ein. Fortschritte bei der Speicher-Technologie könnten demnächst zum ersten reinen Batterie-Elektroauto für die Langstrecke der Japaner führen.
In Kooperation mit Elektronikkonzern Panasonic – der auch mit Elektroauto-Branchenprimus Tesla Motors zusammenarbeitet – hat Toyota die Qualität seiner Akkuzellen perfektioniert. Außerdem wurde die Größe der einzelnen Zellen deutlich reduziert, was für eine effizientere Energieübertragung sorgen soll. Die neueste Generation des unternehmenseigenen Kontrollsystems soll zudem das Risiko kostspieliger kapitaler Akkuschäden minimieren.
Technologiesprünge und fallende Kosten ermöglichen es Toyota, künftig deutlich kompaktere, leistungsfähigere und effizientere Batterien zu produzieren, berichtet Reuters. Zwar sei der Hersteller nach wie vor davon überzeugt, dass Brennstoffzellenfahrzeuge, die mit Hilfe von Wasserstoff elektrische Energie für den Elektroantrieb erzeugen, das „ultimative grüne Auto“ seien. Da in wichtigen Märkten wie den USA oder China aber vermehrt Batterie-Elektroautos nachgefragt werden, will auch Toyota zukünftig Akku-Stromer anbieten.
„Die Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien für Hybrid- und Plug-in-Hybridautos wird es uns in Zukunft ermöglichen, rein elektrische Autos zu produzieren“, erklärte Toyoshima. Der Elektroexperte stellte die Einführung diverser neuer Toyota-Modelle mit Akku in Aussicht: „Es macht Sinn, über eine Reihe von Batterien zu verfügen, die sich für unterschiedliche Antriebe eignen“. Das erste reine Batterie-Elektroauto im Kleinwagen-Segment könnte aktuellen Berichten zufolge der Toyota Aygo werden.
orinoco meint
Also das H2FCHEV als das „ultimative grüne Auto“ nehm ich Toyota nicht ab. Dass es bei Toyota niemanden gibt der von Thermodynamik Ahnung hat auch nicht. Anderes als eine dreiste Lüge (in die eigene Tasche und den Kunden gegenüber) bleibt mir als Erklärung nicht viel übrig. Aber warum macht Toyota diesen thermodynamischen Wahnsinn und belügt sich und andere? Machen sie’s weil sie es einfach können? oder weil sie mit dieser „Raketentechnologie“ (ähnlich explosiv) sich lästige Konkurrenz vom Halse halten können und die technologische Kompetenz und Wertschöpfung bei sich behalten? oder haben sie sich in das Hybrid-Konzept verrannt und wollen – typisch japanisch – ihr Gesicht wahren?
Die Rechnung haben sie nur wohl ohne den Wirt bzw. Kunden gemacht und das scheint Toyota auch langsam zu dämmern. Dass das H2FCHEV eine totes Pferd ist, das sie zu reiten versuchen, werden sie nicht zugeben, aber irgendwann werden sie es leise still und heimlich beerdigen.
Enysialo meint
Ich warte schon ewig auf ein Batterieauto von Toyota/Lexus
Seit zehn Jahren fahre ich einen Prius und dieser sollte in den nächsten zwei bis drei Jahren ersetzt werden. Da die Kiste die zehn Jahre absolut problem- und pannenfrei abgeritten hat, wäre ich um einen Toyota-Stromer recht froh. Aber nur unter einer Bedingung – helle Farben für den Innenraum, schönes Ambiente, hochwertige Materialien. An diesen Dingen hapert es bei Toyota aktuell enorm. Der Innenraum ist dunkel, trist, die Matetialien zweifelfaft. Da ist mein oller Prius (2006er, nach Facelift) noch um Welten besser.
Bleibe ja noch Lexus…
Blackmen meint
…na denn aber hurtig…, bei den durchgesickerten Preisen für den Prius Plugin wird sich Toyota aber beeilen müssen, marktfähige E-Autos zu akzeptablen Preisen bieten zu können.
Die Preise für den aktuellen Prius Plugin gehen gar nicht – dafür kann man locker ein Tesla Model 3 kaufen, und hat dann mehr Funktionalitäten sowie bessere Wiederverkaufspreise…