Nikola Motor hat mit seinen Plänen für einen mächtigen Sattelschlepper mit Elektroantrieb für viel Aufsehen gesorgt. Das Startup versprach Mitte des Jahres die Markteinführung eines verbrauchsarmen 36-Tonners mit 2000 PS Leistung, der dank Verbrennungsmotor zur Reichweitenverlängerung mehr als 1900 Kilometer am Stück fahren können soll. Nun hat das Unternehmen sein kommendes Produktprogramm offiziell vorgestellt.
„Dieser Truck wird auf den Markt kommen, das verspreche ich Ihnen“, betonte der Chef und Gründer von Nikola Motor, Trevor Milton, bei der Präsentation in den USA. Das Flaggschiff des Unternehmens Nikola One wird von einer 320-kWh-Batterie angetrieben, die im Zusammenspiel mit einem Brennstoffzellen-Modul – urprünglich war Erdgas als zusätzliche Energiequelle vorgesehen – fast 2000 lokal emissionsfreie Kilometer ermöglichen soll. Der alternative Antrieb soll dabei zwei bis drei mal effizienter als bei einem Diesel-Truck arbeiten. Mit dem Nikola Two ist bis 2020 ein weiteres, kleineres Modell für den urbanen Verkehr geplant. Außerdem soll ein Elektro-Geländefahrzeug angeboten werden, der Zero.
Neben der technischen Umsetzung dürfte auch die erforderliche Wasserstoffinfrastruktur für Nikola Motor eine große Herausforderung darstellen. Wie in den meisten Ländern gibt es auch im Heimatmarkt USA keine flächendeckende Tankinfrastruktur für Wasserstofffahrzeuge. Nikola Motor plant aus diesem Grund, ein eigenes Netz aus über 360 Wasserstofftankstellen in Nordamerika aufzubauen. Die Treibstoffproduktion soll in der Nähe der Tankstelle erfolgen, um den als äußerst ineffizient geltenden Transport von Wasserstoff über lange Strecken zu umgehen. Für den Betrieb der Standorte ist Solarenergie vorgesehen.
Die Lasten-Stromer von Nikola Motor sollen in den USA nicht zum Kauf, sondern exklusiv via Leasing vertrieben werden. Geplant sind Angebote mit 72 Monaten Laufzeit zu monatlichen Raten von um die 5000 bis 7000 Euro. Darin enthalten sind der Wasserstoff für die erste 1 Million Meilen (etwa 1,6 Millionen Kilometer) sowie Garantie und Gewährleistung. Die Wartung soll über einen Partner mit bereits bestehenden 800 Servicestationen abgewickelt werden. Ob und wann Nikola Motor seine Elektro-Trucks auch in Europa anbieten wird, ist noch offen.
kritGeist meint
Anscheinend sind aktuell „nur“ die Amis im Stande solch interessante Ideen & reale Konzepte zu entwickeln, das hat bisher USA groß gemacht & Trump macht nicht den Fehler diese guten Entwicklung massiv auszubremsen, egal was man von ihm hält, das wäre sonst ziemlich dumm & die Welt-Konkurrenz schläft nicht.
Ich hoffe „Nikola“ oder „Tesla“ bzw. als Ursprung: Nikola Tesla wird endlich zum Synonym für Innovation & Zukunftsentwicklung sein, so wie der visonärer Namensgeber (Radiowellen & TV, Radar, Tesla-Spulen (!), kabellose Energie-Transfer, usw. ) es sich gewünscht hat :-)
Vielleicht sollte man endlich seine Visionen von der Zukunft endlich ernst nehmen & die Patente, die zu großen Teil verschwunden/versteckt sind wieder aus der Dunkelheit holen & ernsthaft diese umsetzen, dann wären wir schon Jahre – Jahrzehnte in der Zukunft !
Peter meint
So einen LKW kann in De keiner gebrauchen. Zu groß und damit auch zu schwer. Da ist die Zugmaschine genau so lang wie der Trailer. 2000 Ps braucht auch kein Mensch. In Europa ist so ein Quatsch unverkäuflich.
EVrules meint
Ich finds toll, wenn man mehr und mehr Gruppen und Personen sieht, die sich einer emissionsfreien Mobilität verschreiben und die nötigen Schritte dazu einleiten und das Ganze kosteneffizient gestalten können.
Jedoch bin ich bei dem Nikola Truck Konzept etwas skeptisch, bezüglich dem kryogenen Wasserstoff.
Es gibt keine wirklich 100%-ige Isolation gegen die von außen eindringende Wärme, sodass der Wasserstoff ständig, wenn auch langsam, bestrebt ist, sich auszudehen, zumal die Siede-Temperatur bei -250°C liegt, Gummi, allgemein Kunststoffe werden steinhart und Metalle äußerst spröde und damit anfällig gegenüber Erschütterungen (Unebenheiten der Fahrbahn), neben dem Problem, dass man ein Überdruckventil benötigt, um den gasförmigen Wasserstoff abzulassen, wenn dieser nicht aufgebraucht wird.
Das macht mich skeptisch.
Herbert meint
Müssen LKW Fahrer nicht eh alle paar Stunden Pause machen?
Mit einer 300 kW Ladung dürfte das Problem gar nicht existieren…
Tesla-Fan meint
Ist alles anders im Ami-Land.
http://www.eurotransport.de/news/lenk-und-ruhezeiten-relaxt-durch-nordamerika-6525198.html