Das US-amerikanische Unternehmen Nikola Motor hat vor wenigen Wochen einen bis zu 2000 PS starken Sattelschlepper mit Elektroantrieb vorgestellt. Die Reichweite des Nikola One, der laut Anbieter ein Gewicht von 36 Tonnen ziehen kann, soll dank einem als Range Extender zusätzlich verbauten Verbrennungsmotor mehr als 1900 Kilometer betragen. Als Kraftstoff für den von sechs Rädern angetriebenen Groß-Stromer sollen sowohl Benzin und Diesel als auch Erdgas eingesetzt werden können. Jetzt hat Nikola Motor bekanntgegeben, dass bereits über 7000 Vorbestellungen für den 375.000 Dollar teuren Elektro-Truck vorliegen sollen.
„Unsere Technologie ist allen anderen Herstellern beim Spritsparen und den Emissionen 10-15 Jahre voraus,“ verkündete der Gründer und Chef von Nikola Motor Trevor Milton in einer Pressemitteilung. Der Elektro-Truck des Herstellers existiert bisher allerdings nur als Entwurf auf dem Computer. Die offizielle Vorstellung des One wurde für Ende dieses Jahres angekündigt. Verantwortlich für das Design ist der ehemalige Isuzu-Chefdesigner Steve Jennes. Ähnlich wie bei Elektroautobauer Tesla Motors müssen Kaufinteressen bei Nikola Motor je Fahrzeug eine Anzahlung von 1500 Dollar leisten, die jederzeit storniert werden kann.
Um die Serienversion des Nikola One möglichst schnell realisieren zu können, will das Unternehmen demnächst frisches Geld von Investoren einsammeln. Der Stromer-Truck soll später über ein Leasingangebot in Höhe von 4000 bis 5000 Dollar pro Monat vertrieben werden, in dem die Kosten für Erdgas für die ersten 1 Million Meilen (etwa 1,6 Millionen Kilometer) sowie Garantie und Gewährleistung enthalten sind. Außerdem plant Nikola Motor den Aufbau eines eigenen Tankstellennetzwerks in den USA. Das ehrgeizige Ziel: In den nächsten zwei Jahren Marktführer wie Daimler, Volvo oder Navistar bei Neubestellungen überholen.
Neben dem One hat Nikola Motor auch ein kleineres Elektrogefährt im Angebot: den Zero. Das offene Geländefahrzeug kommt mit Überrollbügel, Vierradantrieb und bis zu 520 PS Leistung daher. Für 42.000 Dollar sollen mit einer Akkuladung 160 bis 240 Elektro-Kilometer möglich sein. Wann der Nikola Zero, der bisher wie der One nur als Entwurf existiert, auf den Markt gebracht werden soll, ist noch nicht bekannt. Ebenfalls noch unklar ist, in welchen Ländern Nikola Motor seine Elektrofahrzeuge anbieten wird.
R. Kiok meint
Es ist heute technisch möglich eine Turbine so zu konfigurieren, dass der Wirkungsgrad bei über 66% ist. Der Rest ist Abwärme. Selbst diese kann man noch nutzen. SaabPkw hatte in den 1990ern Wärmespeicher angeboten, die Kühlwasser selbst bei arktischen Witterungsverhältnissen nach 72 Stunden mit weniger als 5Grad Celcius gespeichert hatten. Bei der Größe dieser Zugmaschine ist dies kein Problem solche Unterstützungtechnik zu integrieren. Weil vom Konzept ist ein ausgelasteter Lkw oder Bus immer sparsamer als ein Pkw. Verhältnis Masse zu Verbrauch pro 100 km.
Seb meint
Bin echt mal gespannt ob daraus auch mal echt ein Produkt wird und er auf die Straße kommt.
Aber bezüglich der Gasturbine habe ich irgendwie im Hinterkopf das die doch garnicht so gut sind vom Wirkungsgrad, und nur auf geringem Baumaß viel Leistung generieren.
Bitte klärt mich auf falls ich falsch liege.
Gruß seb
Stépahne meint
Hallo Ecomento Team, vermute Ihr habt die 1 vor den 630.000km vergessen. ;-)
ecomento.de meint
Da lagen wir tatsächlich daneben, danke für den Hinweis – korrigiert!
VG
TL | ecomento.de