In diesen Tagen ist mächtig Dampf im Thema Wasserstoff: Der Hydrogen Council, eine Wasserstoff-Initiative von bislang 13 Unternehmen aus den Bereichen Automobil und Energie, will Milliardensummen aufbringen, um die Technologie in den kommenden Jahren fit für die Masse zu machen. BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich erklärte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur DPA, warum Wasserstoffautos entgegen vieler Vorbehalte eine Zukunft haben.
Fröhlich zufolge sei die Brennstoffzelle sinnvoll „für große und schwere Autos mit hoher Reichweiten-Anforderung“, was bei BMW „wahrscheinlich oberhalb der Fünfer-Baureihe“ der Fall wäre, für Dienst- und Reiselimousinen etwa. In kleineren Autos habe ein Wasserstoffabtrieb „keinen Sinn“, weil dort reine Elektroautos „mit weiter zunehmender Energiedichte die bessere Lösung“ seien. Interessant sei die Brennstoffzelle deshalb, da Autos „aufgrund der Energiedichte des Wasserstoffs höhere Reichweiten erzielen“ können und „das Tanken ungefähr so lange wie heute mit einem Auto mit Verbrennungsmotor“ dauere.
Brennstoffzellen- und Elektroautos „liefern sich derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, sagte der BMW-Entwicklungschef. Aber „egal wie das Rennen in der Breite ausgeht“ werde „die Brennstoffzelle in der Zukunft eine Relevanz haben. Denken Sie beispielsweise an SUVs in den USA, die einen Bootsanhänger den Berg hochziehen“, gibt Fröhlich zu bedenken. „Das würde die Reichweite eines reinen Batteriefahrzeuges sehr reduzieren“. Und auch für Nutzfahrzeuge sei „die Brennstoffzelle interessant“.
BMW plant Kleinserie ab 2021
BMW plane derzeit, „2021 eine Kleinserie auf den Markt zu bringen und ab 2025 grundsätzlich Fahrzeuge mit Brennstoffzelle für Kunden anzubieten“. Ein „weltweites Angebot“ sieht Fröhlich allerdings „auch nach 2025 noch nicht“. Der „Knackpunkt“ werde „das Tankstellen-Netz sein“. Hier sei Japan „in Vorbereitung der Olympischen Spiele 2020 führend, gefolgt von Kalifornien. Wie es bis 2025 in Europa mit der Netzabdeckung aussehen wird, ist noch fraglich“.
orinoco meint
Allen, die die Unsinnigkeit einer Wasserstoff-Wirtschaft im Prinzip schon erkannt haben, aber auf die Frage einer Langzeitspeichertechnologie noch keine Antwort haben, empfehle ich sich mit dem geohydraulischen Lageenergiespeicher nach Heindl zu befassen: Pumpspeicherwirkungsgrad von 80%, Kapazität steigt mit r^4 – Kosten nur mit r², Kosten unter 30 EUR/kWh(cap) möglich, im wesentlichen herkömmliche Technologie (Tunnelbau, Bergbau, Hydraulik etc.)
Im übrigen wird der Bedarf an Stromspeicher auch durch den Netzausbau reduziert.
Dass Stromspeicher derzeit noch kein Thema sind liegt zum einen an dem noch zu geringen maximal Gesamtleistung aller installierten Photovoltaik- und Windkraftanlagen und dass weiterhin subventionierter, dreckiger Strom aus fossilen Quellen massenhaft produziert und eingespeist wird, in Deutschland v.a. Braunkohle, was erst zu den Überkapazitäten führt. Das macht den Betrieb von Speichern selbst mit bestem Wirkungsgrad noch unwirtschaftlich.
Erst wenn die Dreckschleudern vom Netz genommen werden oder zumindest deren CO2-Auststoß so hoch besteuert wird, dass sie für den Schaden bezahlen, den sie anrichten, erst dann werden Speicher wirtschaftlich und auch nur die mit gutem Wirkungsgrad, also H2, Power-to-Gas o.ä. bestimmt nicht.
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Es gibt jetzt schon Reichweiten bei Akku-Autos (BEVs) von über 600 km. Wenn bislang auch nur im Premiumsegment bei TESLA, so kommen nach und nach große Reichweiten auch im sog. Massenmarkt: z.B. OPEL Ampera-e oder Ende d.J. Model ≡ (3) von TESLA, in Bälde NISSAN u.a.
HEUTE: Wie schon mehrfach von mir berichtet, erreichen wir mit unserem Model S 85D völlig problemlos 450 – 460 Kilometer! Nach knapp 4 Stunden Fahrt möchte ich bei Abfahrt gegen 8:00 Uhr morgens eine Pause von gut 1 Stunde einlegen. Diese Zeit benötigt man, wenn man in einem Restaurant (nicht Fastfood!) etwas bestellt, zubereitet und serviert bekommt und schließlich auch gegessen (nicht verschlungen!) hat. Einschließlich Toilettenbenutzung vor und nach dem Essen, bevor ich mich auf weitere 450 Km Fahrt mache. Bis dahin ist unser Akku komplett voll (nicht nur 80%). Das genügt satt für die Weiterfahrt bis abends. Und auch nach diesen 450 Km möchte ich ein Abendessen. Nach 900 Km Fahrt an einem Tag (mit einem einzigen Stopp mittags!!!) bin ich entweder längst am Ziel oder übernachte im Hotel, wo ich problemlos über Nacht vollladen kann.
IN ZUKUNFT: TESLA und auch die anderen Automobilhersteller arbeiten mit Hochdruck an kürzeren Ladezeiten. Audi und Porsche sprechen von Reichweiten bis zu 800 km und einer Ladezeit von 80 % in 15 Minuten. Spätestens in 5 Jahren dürfte dies Realität sein. Dann können auch die Schnellpinkler und Fastfood-Fanatiker so rasch weiterfahren, wie Fahrer mit Verbrennern oder Brennstoffzellenfahrzeugen an einer Tankstelle. Wenn dann aber der Wirkungsgrad von Letzteren und insbesondere die KOSTEN je 100 km zum Vergleich mit BEVs herangezogen werden, dürfte sich für eine breite Masse der Pkw-Fahrer das Thema „Wasserstoff tanken“ ohnehin erledigen.
Auch wenn das möglicherweise für LKWs anders aussieht.
Starkstrompilot meint
Wann hört dieser Wasserstoffunsinn eigentlich auf?
Ich kann mich noch dünn erinnern, aber im Ingenieursstudium wird man mit Mathematik, Physik und Thermodynamik bis zum Abwinken genervt. Zum Glück macht man das ja gern.
Also hätten die Heerscharen von Ingenieuren, die sich Jules Vernes Wunderenergiequelle annahmen, erst mal den Gesamtenergieprozess durchrechnen können. Dann wären sie ziemlich schnell drauf gekommen, dass diese Energiequelle zwar wunderbar sauber ist, aber am Ende fast nichts übrig bleibt. Wirkungsgrade von 10 – 20% sind absolut unterirdisch.
Das bedeutet, dass die Energiewende 4-5mal so lang dauert wie eine akkugestützte Elektrifizierung.
War es denn nötig, erst mal Milliarden zu versenken? Und das wider besseres Wissen. Jetzt kommt man nur noch mit Gesichtsverlust aus der Sache.
Muss es denn die volle Bauchlandung sein, bis auch der Letzte kapiert, dass diese Energiequelle blöder Unfug ist? Egal in welcher Skalierung.
Leonardtronic meint
Ein Wasserstoffbehälter voll H2 wird von selbst nach ein paar Wochen leer sein. Die kleinen H2 Moleküle wandern sogar durch dichte Wände hindurch. Mein Sportwagen der nur im Sommer fährt wird über Winter seinen ganzen H2 verlieren. Und im Frühjahr muss er zur H2 Tankstelle geschleppt werden …
Er meint
Es gibt bereits eine funktionierende Wasserstoffwirtschaft und auch bereits Serienfahrzeuge von Toyota, Honda und Hyundai.
Vermuten Sie nicht, das dieses Problem aus den frühen 2000er Jahren bereits aussortiert ist?
Es gibt in den Serienfahrzeugen keine nennenswerte Diffusion.
Volker Adamietz meint
Hier habe ich auch mal viele Infos zum Wasserstoff zusammengetragen, warum er meiner Meinung nach bei KFZ-Antrieben nicht sinnvoll ist.
Wenn – max. bei Lkws und da würde es auch nur Sinn machen, wenn der H2 vor Ort durch Elektrolyse hergestellt wird. Wird er mit Diesel (oder H2-Lkws) zur Tankstelle transportiert ist das Ganze von der Ökobilanz einfach nur absurd.
http://www.elektroautor.com/elektroauto-studie-akkus-sinnvoller-als-brennstoffzellen/
JoSa meint
Hi
Ich war auch mal ein Fan der Wasserstoff-Technologie.
Da hab ich mich immer wenn Zeit war auf der http://www.hyweb.de/gazette/ festgelesen.
Der Grund war aber die Fa. Cargolifter AG, die Brennstoffzelle nur am Rande.
Statt schwere Lasten mit einem LKW auf den Berg zu bringen, sollte man doch ein mit Wasserstoff gefülltes Luftschiff benutzen. da kann man den gleichen Wasserstoff mehrmals benutzen.
Wer heute die Halle für das geplante Luftschiff besichtigen will…
https://de.wikipedia.org/wiki/Cargolifter_AG
Ach ja da war noch was :)
Die Fa. BMW äußerte zu der Zeit auf dem Wasserstoffportal…
Statt in einem PKW eine Brennstoffzelle einzubauen, solle man ihn gleich in einem Vergrennungsmotor verbrennen.
Der Spruch, hat mich damals sehr aufgeregt, aber inzwischen tangiert er mich nicht mehr :))
Südhesse meint
Die meisten Fahrten von Elektroautos können ohne Zwischenladungen ausgeführt werden, bei einem Wasserstoffauto muss man an der Tankstelle warten da eine Heimladung unmöglich ist.
Ein Elektroauto kann an einer Haushaltsteckdose 10-13A ziehen, das reicht über Nacht für mehr als 100km. An einer Drehstomsteckdose können mit geeignetem Ladegerät 11kW gezogen werden, man kann damit einen Tesla S 100 über Nacht
vollladen.
Man kann Elektroautos auf Parkplätzen zB. in der Unternehmen laden.
Die derzeitigen Wasserstofftankstellen sind etwas langsamer als ein Supercharger.
Mit einem aktuellen Toyota Wasserstoffauto wurde ein Rekord aufgestellt der um ca 100km/24h niedriger war als der Weltrekord von Herrn Lüning mit einem Tesla.
Anfang der 90er Jahre bauten Studienkollegen der FH Wiesbaden in Rüsselsheim einer Opel-Corsamotor auf Wasserstoffbetrieb um.
Zur gleichen Zeit entwickelte GM den EV-1 der in seiner letzten Entwicklungsstufe schon eine Reichweite von 241km erreichte, das ist mehr als viele Fahrzeuge erreichen die heute noch auf dem Markt sind.
Da dieses Projekt eingestellt wurde gründete sich in den USA die Vorgängerfirma von Tesla.
Wasserstofftechnik hat nach meiner Meinung nur einen Sinn bei hohen Anforderungen an die Reichweite.
Beispiele wären Flugzeugantriebe, Schiffe, Langstrecken-LKW und ähnliches.
In der Formel-E baut man heute schon Schaltgetriebe ein um den Antriebswirkungsgrad zu verbessern.
lo meint
Ich stimme zu das Wasserstoff nicht für die Kurzstrecke geeignet ist.
Aber für Schiffe? Ein Containerschiff bräuchte die Hälfte seines Tankvolumens nur für den Eigenverbrauch an Wasserstoff.
Dort wo hohe Energiedichten benötigt werden ist Wasserstoff nicht die Lösung. Dafür kann synthetischer Sprit eingesetzt werden – der kann sogar Klimaneutral hergestellt werden – er ist dann nur sehr teuer.
Er meint
„Die derzeitigen Wasserstofftankstellen sind etwas langsamer als ein Supercharger.“
Dafür hätte ich gerne eine Quelle. Denn, Sie irren sich.
Und natürlich ist es toll, dass batterieelektrische Fahrzeuge auch zu Hause aufgeladen werden können und man damit theoretisch „unabhängig“ von der Industrie ist.
Praktisch ist der Anteil der Bevölkerung der in Städten wohnt sehr groß und dieser wird weiter steigen. In Städten, wo ein BEV am meisten Sinn macht, gibt es keine Möglichkeit „zu Hause“ zu laden. Es müsste in jedem Fall eine Infrastruktur gebaut werden.
Dazu meine Frage, wie stellen Sie sich die Struktur für Ladesäulen in einer Großstadt wie Berlin vor? An jedem Parkplatz müsste eine funktionierende Ladesäule stehen, sobald es einen nenneswerten Fall von BEV gibt und da wollen wir ja hin. Was ist das für ein Irrsinn? Tankstellen gibt es bereits und diese können leicht auf H2 umgerüstet/erweitert werden. Dort fahre ich hin, tanke in 5min auf und stelle mein FCEV wieder auf einen Parkplatz vor die Wohnungstür.
Starkstrompilot meint
Vielleicht einfach mal das hier lesen:
http://wiesoeigentlich.de/alternative-wasserstoffauto/
Ich dachte auch mal, es wäre die Lösung. Das war vor ca. 25 Jahren. Aber es ist ziemlich genau so dumm wie seine gesamte Energiewirtschaft auf einem endlichen, giftigen Energieträger aufzubauen.
Vielleicht hängen deshalb so viele dran.
Dr.M meint
Also für mich sind Autos mit Brennstoffzellen schon mal keine Elektroautos, nur weil sie von einem Elektromotor bewegt werden. Das können sogar Hybrid Fahrzeuge auf ein paar Metern.
Und ausserdem sind Brennstoffzellen in Pkw einfach unter so ziemlich allen Aspekten Quatsch, das wurde hier von meinen Vorrednern schon alles zutreffend dargelegt.
Er meint
Ob es für Sie ein Elektrofahrzeug ist oder ein grüner Ballon ist ziemlich nebensächlich.
Fakt ist, es handelt sich bei BZ-Fahrzeugen streng genommen um ein Hybridfahrzeug mit Wasserstoffspeicher und Speicher für elektrische Energie. Angetrieben wird das Fahrzeug rein elektrisch und besitzt wie jedes andere eFahrzeug auch eine Traktionsbatterie.
Ich konnte in all den Kommentaren hier bisher nicht erkennen, warum die Brennstoffzelle in PKW´s „unter so ziemlich allen Aspekten Quatsch“ ist. Was ich jedoch zu Hauf gelesen habe, sind plumpe und ziemlich einseitige kurze Statements.
Wesentliche Knackpunkte die den Endkunden interessieren sind Reichweite, die Infrastruktur und vor allem wie Ladedauer. Die Reichweite kann durch das Verbauen von einfach mehr Kapazität erhöht werden, irgendwann muss man die Batterie aber auch wieder aufladen und Sie können sich alle selbst ausrechnen wie lange es dauert 120kWh mit 400kW Ladeleistung aufzuladen. Dazu sind in der Praxis, aufgrund von Hitze im Akku und den Kabeln eher mit ~200kW Ladeleistung zu rechnen. Recherchieren Sie dazu bitte selbst.
Wasserstoff kann ich in gleicher Zeit/km nachtanken wie auch Benzin oder Diesel. Ein extremer Vorteil und absolut notwendig für eine hohe Verbreitung, wenn ich nicht nur Tesla Fanboys ansprechen möchte.
Auch die Energiedichte wurde angesprochen und es ist richtig, dass Wasserstoff eine wesentlich geringere Energiedichte als Benzin oder Diesel hat aber Batterien sind noch mal wesentlich schlechter und selbst mit einer Verdopplung der Energiedichte immer noch am absolut unteren Ende. Bitte auch dazu recherchieren.
Richtig ist der schlechte Wirkungsgrad von BZ Fahrzeugen im Vergleich zu Batteriefahrzeugen. Wasserstoff wird aufgrund der EE aber in jedem Fall als Speichermedium kommen oder wie wollen Sie die EE Zwischenspeichern? Der Speicherbedarf in einer Energiewirtschaft die nur aus EE besteht ist riesig und Wasserstoff wohl die praktikabelste Lösung. Sie haben eine bessere Lösung, her damit!
Bleibt ein letzter Hinweis zum „Kopf an Kopf Rennen“.
Von insgesamt 3.210.000 Fahrzeugen waren:
3826 BEV – also 0,12 Prozent
5 FCEV – also 0,00016 Prozent
Sprich, es gibt weder einen Markt für BEV noch für FCEV.
Klaus Dehn meint
Die bessere Lösung lautet: Wechselakkus
Habe ich hier schon mehrfach beschrieben wie das gehen kann.
Er meint
Für wie realistisch halten Sie es, dass die Fahrzeugindustrie und das bedeutet verschiedenste Hersteller sich auf einen einheitlichen Standard bei einem kritischen Bauteil ihres Fahrzeugs einigen?
Jede Weiterentwicklung müsste dann von allen Herstellern mitgetragen werden und vor allem abgestimmt werden..
In der Realität ist diese Idee absurd, weil kein Hersteller sich so einschränken lassen wird.
Klaus Dehn meint
Hier nochmal der Text den ich hier schon zweimal eingestellt habe. Bitte komplett durchlesen und eine Nacht darüber nachdenken. Bitte nicht sich an irgendwelchen Details festbeissen. Dies ist nur ein grober Gedankengang. Wenn man es erstmal begriffen hat worum es hier geht, wird man sehen dass die gesamte Energiebranche auf den Kopf gestellt werden kann und die Automobilhersteller sich etliche Milliarden einsparen können.
Ich habe das Folgende vor kurzem zum Thema „Wieviel Akku braucht das Auto“ im Forum von GoingElectric.de geschrieben.
Da es hier auch zum Thema passt habe ich den Text hier jetzt auch eingestellt.
In meiner perfekten E-Autowelt würden ca. 40kWh reichen.
Da kann ich dann im Winter 200km schaffen ohne zu frieren, im Sommer habe ich dann 300km. Und auf der Autobahn kann ich auch mal Strom geben wenn ich es eilig habe und muss nicht hinter LKW herschleichen. Damit kann ich 95% aller Fahrten abdecken.
Wie man jetzt bei der neuen Zoe sieht, hat sich die Batteriekapazität fast verdoppelt bei gleicher Baugröße und Gewicht. Wenn die Entwicklung so weiter geht, könnte in naher Zukunft die Batterie bei gleicher Kapazität(40kWh)nochmals schrumpfen bei weniger Gewicht.
Damit hätte man dann Platz geschaffen im Unterboden für einen Wechselakku. Dieser Wechselakku würde auch ca. 40kWh haben. Diesen Wechselakku brauche ich aber nur für die restlichen 5% meiner Fahrten, also für Langstreckenfahrten. Da ich keine Lust habe an den sog. Schnellladesäulen zu stehen bzw. darauf zu warten bis eine frei wird, fahre ich einfach durch die nächste Wechselstation und lasse mir einen vollen Akku unter den Wagen kleben. Der reine Wechselvorgang dauert bekanntlich ca. eine Minute. Man rollt quasi im Schleichgang durch die Anlage und der Akku wird dabei getauscht. Kein Aussteigen, kein Kabelgewirr, kein im Regen stehen.
Es gibt nur eine Standardgröße für den Akku, weil dieser ja ausreichend ist für ca. 250 bis 300km Autobahn. Damit kann ich dann bei 3 oder 4 mal Wechseln von Nord nach Süd durch Deutschland düsen und kann auf die Wartesäulen sprich Schnellladesäulen, die auch nur bis zur 80%-Marke schnell laden, verzichten.
Diese Wechselakku sind nur in der Wechselstation aufladbar und im Auto wird nur daraus Energie abgeben. Bremsenergie wird nur in den interen Akku gespeichert. Das bedeutet während der Fahrt mit einem Wechselakku wird mein interner Akku aufgeladen.
Kurz vorm Reiseziel gebe ich den Akku wieder ab und düse mit dem Strom aus dem internen Akku weiter.
Die Wechselstationen werden von den großen Energieunternehmen betrieben. Die Lizenz dafür bekommen Sie aber nur in Gegenleistung auf den Verzicht weiterhin Kohlestrom zu produzieren. Die Wechselstation ist auch gleichzeitig für die von allen geforderte Regelleistung geeignet um das Stromnetz stabil zu halten. Die Wechselstationen können entlang der Autobahnen, an den Raststätten oder auch auf den Autohöfen stehen, die dann auch von den Bundesstraßen aus erreichbar wären, falls man den Akku für größere Überlandtouren braucht.
Wie oben erwähnt, fährt man durch die Wechselstation ohne zu halten. Das langsame Durchfahren übernimmt das autonome Auto um die Geschwindigkeit für den Wechselvorgang konstant zu halten.
Die Wechselstationen sind so gebaut, dass es zwei Einfahrten für Pkw, einen für Transporter, einen für Gespanne sprich Auto mit Wohnwagen oder Anhänger und Campingfahrzeuge gibt.
Durch die Länge der Halle sind gleichzeitig mehrere Fahrzeuge pro Spur in der Lage den Akku zu tauschen.
Mit den Jahren wird sich bei gleicher Baugröße der Wechselakkus die Speicherkapazität vergrößern, was den Kunden freuen dürfte.
Die Autobauer haben nicht mehr den Druck sich gegenseitig bei der Speichergröße des interen Akkus zu übertrumpfen. Was nützt einem denn der größte Akku, der 1000km Reichweite schafft, wenn ich diesen nicht schnell voll kriege, weil ich an der Ladesäule evtl. warten muss bis ein anderer seinen Wagen vollgeladen hat oder der erst nach seiner einstündigen Mittagspause nach seinem Wagen schaut. Da ist der Streit doch vorprogrammiert.
Der Wechselakku braucht nur eine Bauhöhe von ca. 10 cm.
Da die Autos ja immer größer werden, wäre es sogar möglich bei einem SUV oder Transporter gleich zwei Akkus übereinander von unten einzusetzen.
Und da bekanntlich für jeden der beruflich mit dem Auto unterwegs ist und Zeit gleich Geld bedeutet, können wir uns die Warteladerei ja für die Freizeit aufsparen. Sicherlich wird es auch noch Autos mit größeren Akkus geben die dann den Wechselakku nicht brauchen. Der „Normale Fahrer“ wird aber mit der günstigen internen Akkuvariante mit AC-Ladetechnik und dem Wechselakku für alle Situationen bestens gerüstet sein.
Thomas Wagner meint
Selbstverständlich wird Wasserstoff kommen, aber nicht im PKW !
Wasserstoff muss in Zukunft die Aufgabe übernehmen die schwankende Stromerzeugung der Regenerativen als Langzeitspeicher auszugleichen.
Entweder direkt oder weiterverarbeitet als Methan. Dafür muss dann wohl der schlechte Wirkungsgrad der Umwandlung von Ökostrom in Wasserstoff hingenommen werden, wenigstens solange wir keine bessere Alternative haben. Batterien eigenen sich als Langzeitspeicher bisher nicht.
Im Auto brauch ich aber auch keinen Langzeitspeicher,
da ich mein Elektroauto im Prinzip überall aufladen kann !
Josef meint
Das Argument Wirkungsgrad reicht doch hoffentlich (abgesehen von den horrenden Kosten für die Infrastruktur und für Tank/Brennstoffzelle). Sie fangen mit 100% elektrischem Strom an und bekommen nur 25% davon an den Motor im Auto. Was für ein Nonsens.
Der Statistiker meint
„Brennstoffzellen- und Elektroautos liefern sich derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen“?
Der war gut! :-)
Verkauszahlen gefällig?
AT 2016: BEV 3826 Stück, FCEV 5 Stück
In Deutschland werden die FCEV Verkaufszahlen leider nicht extra angeführt!
FCEV = Fuel Cell Electric Vehicle (H2-Auto)
Steve meint
Um die Dinge beim Namen zu nennen, muss man die „Wasserstoff-Geschichte“ als „Leidensverlängerungstechnologie“ einstufen. Ein richtige Lösung substantieller Probleme bietet sie nicht an. Die Effizienz ist VIELLEICHT ein bisschen höher als beim System „flüssige Kraftstoffe – Verbrennungsmotor“, sicher aber halb so hoch wie bei „Erneuerbare Energien – Batterie – Elektromotor“. Wirtschaftlich und großtechnisch wird aus dem Wasserstoff eigentlich nur ein Schuh, wenn man den Wasserstoff „dreckig“ aus Kohlenwasserstoffen gewinnt. Damit könnte man das Kapitel schnell schließen.
Aber Wasserstoff hat einen unschlagbaren Vorteil: er gilt in den Köpfen der Menschen als Super-Sauber und seine Markteinführung zieht sich wunderbar in die Länge. Seit über 25 Jahren wird beispielsweise beim Daimler davon fabuliert, Firmen gegründet, Entwicklungsstudios ins Werk gesetzt, PR gemacht. Ist beim BMW auch nicht anders. Und am Markt kommt außer heißer PR-Luft nix an. Die Leute denken, dass da Wunder-was unterwegs ist und kaufen zwischenzeitlich die seitherigen Settings. So schreibt sich Kapitel um Kapitel dieser unendlichen Geschichte fort.
Icke meint
Im sonnenreichen Gürtel der Erde braucht man nur Tesla seine Produkte.
PV-Anlage, Stromspeicher, Elektroauto.
Saft gibt es jeden Tag neu.
Fällt vom Himmel. Gratis und lautlos.
Für jedermann. Rund um den Erdball.
Und mit einer Steckdose am Stromspeicher kann man viele andere elektrische Wünsche erfüllen.
So wie einst die Leute gejubelt haben als das Öl aus der Erde sprudelte, wird es mit Tesla seinen Angeboten funktionieren.
Kay meint
Da addieren sich aber auch Ladeverluste, wenn ich den Strom aus der PV-Anlage erst zwischenspeichere, um ihn nachts zum Laden nutzen zu können. Teuer ist so eine Anlage auch. Meiner Meinung nach kann man mit Nutzung einer PV-Anlage nur jeden 2.Tag elektrisch fahren, denn wenn das E-Auto leer ist, muss man es ja am nächsten Tag wieder aufladen. Und im Winter dauert es sogar mehrere Tage, bis es voll ist…
Thomas Wagner meint
Die meisten Autos in Deutschland stehen die meiste Zeit des Tages daheim, am Arbeitsplatz, vor dem Supermarkt, vor der Behörde, vor der Schule usw.
Da gibt es jedesmal die Gelegenheit das Auto Solar zu laden !
Ikea, Aldi, Lidl usw. machen es vor: Solaranlage aufs Dach und Ladestationen auf die Kundenparkplätze. Und teuer waren Solaranlagen früher mal.
Das ist schon ein paar Jährchen gegessen, aber es stimmt, sie werden jedes Jahr noch ein bisschen billiger ! Das heißt, letztes Jahr waren sie teurer ;-))
Icke meint
Wenn wir jetzt 1/3 des Stroms aus erneuerbaren Energien haben und in Zukunft 100% wollen, dann kommt der jetzige Bestand noch 2 mal hinzu. Das sieht dann schon anders aus.
Und dann kommt noch der Bereich Mobilität obendrauf.
Für x Elektroautos 100 Windräder.
Für x Brennstoffzellenautos 3 mal 100 Windräder. Also 300!
Das den Menschen verkaufen zu wollen ist dann eine nette
Nebenbeschäftigung der Autoindustrie.
Dann fangt schon mal an nach guten Argumenten zu suchen.
lo meint
Das Foto ist toll: „Was, hier auf dem Parkplatz gibt es keine H2-Tankstelle? Egal, ich tanke direkt aus dem Laster.“ ;)
Im Ernst: Man kann den H2-LKW (mit verschiedenen Tanksystemen und Druckstufen) bei Linde mieten.
Hier noch ein Film über ein BMW-H2 Auto
https://www.youtube.com/watch?v=tAqH0phMkEg
Fritz! meint
Naja, bei Kosten in Höhe von ca. 1.000.000,– Euro pro Wasserstofftankstelle ist so ein Linde-LKW keine schlechter Alternative…
;-)
flip meint
Wenn man ehrlich ist, dann ist Wasserstoff absolut die falsche Lösung. Weil zu teuer, zu ineffizient und von einem „Tankstellennetz“ nirgends auf der Welt auch nur die Rede sein kann. Praktisch sind Wasserstofffahrzeuge für die Hersteller, da durch die extrem komplizierte Technik die Autos weiterhin oft in die Werkstätten müssen und somit Umsatz über die Wartung erwirtschaftet werden kann. Von Wartungsintervallen wie ihn TESLA anbietet wird man da nur träumen können.
Der Herr fröhlich hat das Laden der Elektroautos nicht ganz verstanden: Man lädt überwiegend über Nacht oder auf der Arbeit (wird zunehmend mehr unterstützt) und hat ein aufgeladenes Auto, wenn man es benötigt. Und für längere Fahrten sind Autos mit echten 300+km ausreichend, da auch mal pause gemacht werden muss..
Thomas Wagner meint
– Fröhlich zufolge sei die Brennstoffzelle sinnvoll „für große und schwere Autos mit hoher Reichweiten-Anforderung“ –
Da denke ich hat das Wasserstoffauto vielleicht wirklich eine Existenzberechtigung und zwar im Güter- und Personenfernverkehr.
Der Brummi und der Flixbus sind meiner Meinung nach die einzige realistischen Anwendungen
für diesen, in der Herstellung doch recht verlustreichen Energieträger .
Beim PKW hat die Batterietechnik so klar Vorteile, dass es für mich unvorstellbar ist,
dass es da für die Brennstoffzelle noch etwas zu holen gibt !
senrim meint
langsam kommen die wahren konzepte ans licht. es wird nicht die eine lösung geben aber viele kleinere lösungen, wie etwa kleine elektro fahrzeuge (zoe) und größere elektro leiferwagen (scooter) für innenstadt und goße fahrzeuge mit brenstoffzelle für die autobahn (murai). allerdings sehe ich für den verbrenner ab 2020 keinen sinnvollen einsatz mehr.
Christoph meint
Süß, Mirai = großes Auto für die Autobahn?
Die technischen Daten dieses Monstrums sind dir aber bekannt, ja?
senrim meint
sorry, ist aber nur eine bestandsaufnahme und im moment ist der mirai leider das einzige fahrzeug welches mit brenstoffzelle erworben werden kann. auf der iaa 2015 habe ich es live gesehen und im vergleich zum zoe ist das auto relativ groß. sobald der 7-er mit der genannten antriebsvariante verfügbar ist werde ich womöglich meine meinung ändern aber nicht vorher.
EAP meint
Wenn das Laden eines Autos demnächst nur noch 15 Minuten dauert und Reichweiten von mehr als 600 km haben, ist Wasserstoff obsolet.
Josef meint
An sich vernünftige Ansichten. Brennstoffzellen als Ergänzung für BEVs machen möglicherweise Sinn. Ich bin nur nicht davon überzeugt, dass Wasserstoff mit seiner geringen Energiedichte und relativ ineffizienten Herstellung durch Elektrolyse das geeignete Medium ist.
lo meint
Wenn der Wasserstoff aus „Überschuss-Windstrom“ hergestellt wird, hat man eine (Energie-)Speichermöglichkeit mit schlechtem Wirkungsgrad aber quasi unbegrenzer Kapazität.
Christoph meint
Und wann gibt es diesen Überschuss-Windstrom?
Wir sollten wohl erstmal auf 100% EE zu jeder Tages- und Nachtzeit kommen in Deutschland bevor wir uns Gedanken über „Überschuss“ machen.
lo meint
An sonnigen windreicheichen Wochenenden läuft Deutschland jetzt schon für ein paar Stunden auf erneuerbaren Energien. Die Kohlekraftwerke fahren dann runter (z.B. Helmstedt) und die AKWs müssen sehen wohin sie ihren Strom loswerden.
Josef meint
Besser mit akzeptablem Wirkungsgrad speichern. Bei der Rückverstromung mit Brennstoffzellen ist der Wirkungsgrad ja noch schlechter. Wasserstoff ist einfach ein Irrweg, ausser für Nischenanwendungen.
lo meint
Während der „Dunkelflaute“ im Winter reichen Akkus (egal welcher Größe) nicht aus. Wir müssen also eine Großspeichertechnologie nutzen, um den Ökostrom auch im Winter nutzen zu können, wie z.B. das Erdgasnetz.
(Power to Gas)