Volkswagen will nach anfänglichem Zögern zukünftig umfangreich auf Elektromobilität setzen. Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann geht von einem raschen Durchbruch von Elektro-Pkw in den Massenmarkt aus. Die ersten von Grund auf als Stromer konzipierten VW-Modelle mit langstreckentauglicher Reichweite und kurzer Ladezeit stehen allerdings nicht vor Ende des Jahrzehnts bei den Händlern.
Im Gespräch mit Autocar erklärte Stackmann kürzlich, dass eine Kombination aus „coolen, begehrenswerten Autos mit einer funktionalen Infrastruktur“ die alternative Antriebstechnik schon bald populär machen werde. VW will ab 2025 mehr als eine Million Elektroautos pro Jahr verkaufen, aktuell ist der Anteil elektrifizierter Modelle am Umsatz des Wolfsburger Herstellers noch gering.
„Eine Million aus heutiger Sicht ist optimistisch“, räumte Stackmann ein. Er sei aber davon überzeugt, dass die Technologie auf deutlich mehr Akzeptanz stoßen werde, sobald „das ganze Paket“ angenommen wird. „Elektroautos werden spannend, sobald sie erschwingliche, coole, sexy Autos sind und man in einem gesehen werden möchte. Sie werden coole Autos sein, die die Leute besitzen möchten“, so das VW-Vorstandsmitglied.
Stackmann sagte weiter, dass Volkswagen auf Kurs sei, das erste Modell seiner neuen Elektroauto-Familie 2020 zu starten. Ob die Stromer der neuesten Generation das „I.D.“-Label der in den letzten Monaten auf dem Pariser Automobilsalon und der Detroit Motor Show vorgestellten Showcars behalten werden, sei noch offen. „Wir gewöhnen uns an den Namen, er bietet Raum und Potential zur Interpretation, die Reaktionen sind äußerst positiv“.
Vor dem Markstart der I.D.-Modelle in knapp vier Jahren wird Volkswagen noch zwei oder drei weitere Konzeptautos mit reinem Elektroantrieb vorstellen, kündigte Stackmann an. Darunter ein SUV, das im April im Rahmen der Messe Autoshanghai Premiere feiern könnte. Hinsichtlich der Chancen für eine Serienfertigung des Retro-Transporters Buzz zeigte sich der VW-Manager zuversichtlich, eine finale Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Später könnte es laut Stackmann auch GTI-Versionen der E-Auto-Palette geben. Die derzeitige „Rezeptur“ der sportlichen VWs müsse dafür jedoch „verändert“ werden.
Der VW-Vertriebschef betonte, dass die Elektroauto-Offensive nicht auf Kosten bestehender Baureihen erfolgen soll. Die angekündigten eine Million E-Autos ab 2025 seien als zusätzliche Verkäufe zu den herkömmlich angetriebenen Fahrzeugen geplant. Um den Absatz seiner elektrifizierten Modelle anzukurbeln, will sich Volkswagen auf den Massenmarkt konzentrieren. „Wir müssen nützliche und sinnvolle Transportmittel mit Spaßfaktor anbieten. Wir können nicht in die Nische gehen, sondern müssen relevant sein und für die Technologie auf Masse setzen“.
emile meint
VW wird den Wandel nicht hinbekommen, zu steif, zu verkrustete Hierarchien, zu viele Dinosaurier. Der Wandel wird nur über einen Neuanfang in neuen kleineren Firmengründungen mit jungen motivierten Teams, ohne alte, erfahrene Bremser und Bedenkenträger gelingen.
emile meint
Schaut euch mal die Chronologie der Meldungen/Statements der VW- Entwicklungs- und Führungseliten zum Thema Elektromobilität der letzten Jahre an. Es ist vergleichbar mit dem Weg einer Maus durch ein Labyrinth, Trial and Error ohne erkennbare Strategie.
Unsere Ingenieure haben definitiv die Motivation und die Fähigkeiten, werden aber durch diese „Führungs-Eliten“ ausgebremst, frustriert, und demotiviert. Die Kreativität wird Missbraucht um kriminelle Sofwarelösungen zu generieren. Es ist so traurig :-(
ulli0501 meint
Hallo zusammen,
es gibt jeden Monat unzählige Berichte von VW was Sie machen WOLLEN. Tatsache ist aktuell, dass Sie lieber Kunden betrügen über Jahre, Strafzahlungen von Milliarden machen, die Umwelt mit Verbrauchsstarken Fahrzeugen belasten und nicht zu vergessen für 60.000 € die Teichheizung von Winterkorns Karpfen als Zukunftsinvestition vorgenommen haben.
Die Akkutechnologie wird der entscheidende Faktor und selbst man 1 Mio Fahrzeuge absetzen könnte – woher kommen die 1 Mio Akkus ? Wenn Tesla mit der Gigafactory die mehrere Jahre zum Bau gedauert hat gerade mal 500.000 Fahrzeuge / Jahr rausbringt bedeutet das VW bräuchte 2 Gigafactorys, aber von sowas ist keine Ankündigung da – ich vermute das aktuelle Team wird in 10 Jahren in Rente sein und üppig verdienen. Danach die Sinnflut ….
Zusammenfassend wie wir das kennen von bestimmten Automobilisten wiedermal „heiße Luft“. Bedauerlich, dass wir in Deutschland keine großen „Macher“ haben – Ankündigungsweltmeister sind wir definitiv und vermutlich mit Abstand !
Leonardtronic meint
Cool und sexy wird VW dastehen wenn das Licht in Wolfsburg ausgeschaltet wird.
Thomas Wagner meint
Aha ! VW hats raus, also die Elektromodelle werden zusätzlich zu den Verbrennern verkauft.
Ja, dann haben sie sogar steigende Umsätze – tolle Idee !
Klimawandel und Feinstaubalarm, das ist doch alles schnuppe.
Kann eigentlich nur so`ne FakeNews sein ?
Mike meint
Lieber VW Vertriebschef Stackmann,
cool und sexy ist meine Frau,..,…und reicht mir, …mein Auto muss nicht auch noch cool und sexy sein ;)
Und nur so nebenbei,…. das Wort cool ist nicht mehr so angesagt …….meint mein 10.jähriger Sohn…..eher schon krass…..krass und echt geil….oder so.
Baut doch einfach den Elektro Bulli Buzz jetzt schon,…zu einem vernünftigen Preis!
Das wäre der Hammer….der würde weggehen wie warme Semmel´n….ob der nun sexy und cool ist, ….wäre mir eigentlich wurscht!
Christoph meint
Können sie doch nicht. Selbst wenn sie wollten.
Martin meint
Die wollen zusätzlich eine Million Autos verkaufen. Die jetzigen Verbrennermodelle sollen bestehen bleiben. Damit auch weiterhin Mensch und Umwelt geschädigt werden!
Fritz! meint
Das zeigt mal wieder, die haben da oben bei VW nichts aber auch wirklich garnichts verstanden. Wharscheinlich träumen sie davon,d en Dieselabsatz im Kelinwagen weiter zu steigern, sie haben jetzt ja die „Abschaltsoftware 2.0“ fertig, die kann man auf keinen Fall mehr entdecken.
So langsam glaube ich immer mehr daran, daß es bald große Fertigungskapazitäten für Autos in Wolfsburg zu kaufen gibt…
Leider!
EVrules meint
Es ist ja schon fast zum Heulen, wenn der Vorstand es selbst schon sagt, was zum Durchbruch nötig ist: „[…] sie erschwingliche, coole, sexy Autos sind und man in einem gesehen werden möchte. Sie werden coole Autos sein, die die Leute besitzen möchten“.
Wenn der MEB heute schon fertig ist, warum muss man dann absichtlich, mit voller Überzeugung erst auf 2020 warten?
Das wäre als wenn ich bei einem Marathon, absichtlich eine halbe Stunde später loslaufe, in der Hoffnung, die Spitzengruppe locker einzuholen. Sowas ist doch wahnsinnig!?
Christoph meint
Weil sie keine Akkus dafür haben, deshalb. So einfach, so simpel.
Bauen könnten die das schon gestern.
McGybrush meint
Und wie ich schon mal erwähnt hatte verstehe ich dann nicht warum sie mit Lupo und Golf angefangen haben und nicht mit Phaeton und Passat. Dort könnte man den sehr teuren PRAXISTAUGLICHEN Akku eher an den Mann bringen als mit den kleinen Familienflitzern.
Skodafahrer meint
Warum bringt VW keinen UP mit einer großen Batterie und einer um über 50% größeren Batteriekapazität wie beim Golf angekündigt. Das Fahrzeug hätte die größte Reichweite seiner Klasse.
E-Tom meint
Vielleicht sind die „kleinen Leute“ eher bereit etwas für die Umwelt zu tun, auch wenn sie an die Grenze von Finanzierung und teilweisen Einschränkungen gehen.
Ich bin froh mit dem e-up!, auch wenn es Probleme gab. Die Freude überwiegt, wenn man es geschafft hat.
Michael L. meint
Sollte nicht der Akku Bestandteil solch eines „Modularen Elektro Baukastens“ sein?
Richtig interessant, finde dich das VW gerade Händeringend nach Experten für Elektroantriebe, Leistungselektronik und Batterietechnik sucht, wo doch angeblich der MEB schon fertig ist…
Christoph meint
Die Plattform (MEB) ist doch nur ein standardisierter Baukasten für Fahrwerksteile und Karossieregeometrie.
Hat erstmal nix mit Akkus zu tun. Für die ist halt ein Platz vorgesehen, mehr erstmal nicht.