„Jetzt werden Elektroautos attraktiv“, sagte der Batterie-Experte Dirk Uwe Sauer, Professor für elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik an der Universität (RWTH) Aachen, in einem Interview mit der Deutschen Welle. Vor allem durch „die gesunkenen Kosten für Batterien“ und die dadurch sinkenden Preise für Elektroautos erwartet er ein schnelles Wachstum bei der Elektromobilität.
Zwar seien bei „den günstigeren Fahrzeugen die Anschaffungskosten von E-Autos noch höher als bei Modellen mit Verbrennungsmotor“. In der gesamten Kostenrechnung allerdings könne ein Elektroauto „aber schon wirtschaftlicher sein“. Dies gelte „vor allem für Berufspendler“. Bei einer „entsprechenden Nutzung“, so Sauer, „lohnen sich Elektrofahrzeuge schon heute“.
Die Deutsche Post, die immer mehr rein elektrische Lieferfahrzeuge einsetzt, sei dafür ein gutes Beispiel: Hier wurden mit dem Streetscooter Elektrofahrzeuge „für die Paketzustellung ausgelegt und sind somit günstiger als die mit Verbrennungsmotor“.
„Die heute verbauten Batterien reichen für 300.000 Kilometer“
Die Elektromobilität, ist sich der Experte sicher, werde „ziemlich schnell ziemlich groß werden, zumindest ab 2019, 2020“. Es gebe „große Planungen bei den Unternehmen mit mehreren hunderttausend Fahrzeugen“. Der Grund dafür liege vor allem „am steigenden Druck: In Europa dürfen ab 2020, 2021 Neufahrzeuge nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen“. Mit konventionellen Autos erreiche „man dieses Ziel auf der Straße nur sehr schwer. Verstärkt wird der Trend zur Elektromobilität zudem durch das Verbot von Dieselfahrzeugen“, das einige Städte für ältere Modelle einführen wollen.
In Sachen Haltbarkeit von Elektroauto-Akkus sagte Sauer der Deutschen Welle, „die heute verbauten Batterien reichen für 300.000 Kilometer“. Das sei „deutlich mehr als die Laufleistung eines normalen Pkw“. Allerdings gebe es noch „relativ wenig Daten über die sogenannte kalendarische Alterung“. Das Ziel hier sei „eine Lebensdauer von wenigstens zehn Jahren, besser 15 Jahren“. Er selbst sei „sehr optimistisch, dass eine Lebensdauer von zehn Jahren erreicht werden wird“.
JuergenII meint
Man liest aber schon den Artikel durch?
“ In der gesamten Kostenrechnung allerdings könne ein Elektroauto „aber schon wirtschaftlicher sein“. Dies gelte „vor allem für Berufspendler“. Bei einer „entsprechenden Nutzung“
So ab 20.000 km im Jahr dürfte das erreicht sein.
Den Fahrzeugakku allerdings als Pufferspeicher zu verwenden, würde ich mir heute zweimal überlegen. Das geht auf die Lebensdauer! Ich kaufe doch kein E-Fahrzeug, das dann der Netzbetreiber als Speicher nutzt. Dafür müsste kräftig Geld fließen oder entsprechende Rabatte beim Fahrzeugkauf gewährt werden.
Selbst PV-Strom von der eigenen Anlage dürfte in einem separaten Speicher inkl. Notstromfunktion sinnvoller und wirtschaftlicher genutzt werden. Diesen könnte man dann schon eher als Pufferspeicher verwenden. Nur wie wird das dann vergütet? Ich kaufe etwas, trage das finanzielle Risiko und soll es dann der Allgemeinheit zur Verfügung stellen? Da gehört viel Idealismus dazu, den ich nicht vielen Menschen zutraue.
orinoco meint
Wie wirtschaftlich ein Elektroauto ist hängt eben auch viel vom Nutz- und Mehrwert des Autos ab. Wenn ich mit der teuren Batterie im Auto nichts anderes machen kann als Auto fahren und dann das Auto nur privat genutzt (womöglich noch Sonntagsfahrer) und die meiste Zeit nur herumsteht und wenn dann mangels Schnellladung noch die Reichweite begrenzt ist, dann lohnt sich das nicht wirklich. Wenn ich dagegen die Batterie auch noch als mobile Stromquelle für Elektrogeräte nutzen kann, das Auto eine AHK hat, mit Schnellladung weite Strecken möglich sind, die Batterie als Puffer für die Photovoltaikanlage dienen kann oder nicht zuletzt das Auto geschäftlich wie z.B. im Zustellservice mit täglicher 8 Stunden Nutzung und planbaren Strecken, 6 Tage die Woche genutzt wird, dann macht sich da schon eine ganz andere Rechnung auf.
Icke meint
Sonnenstromspeicher und tagsüber fahren ist sehr kritisch!
Die Wirtschaftlichkeit ist sehr eng mit den Stromkosten verbunden.
Wenn ein Elektroauto bei den km Kosten günstig ist, dann sollte es auch viele km machen.
Schon in wenigen Monaten gehen die ersten PV-Anlagen aus der Förderung.
Und die Betreiber werden alles tun, aber nicht den Saft zum Börsenpreis 2.5 bis 3 cent in das Stromnetz einspeisen (verbrennen ). Für 3 Cent verkaufen und kurze Zeit später für 28cent einkaufen. Dann wird es sehr schnell gehen, das die Autos auch wieder den Strom ins Hausnetz abgeben werden können.
Peter W meint
Wenn sich das Auto nur ‚lohnt‘ wenn es viele km macht, was sollen dann diejenigen kaufen die nur 10.000 km im Jahr fahren?
Das ist dann wie mit der LED. Eine LED-Lampe spart nur dann Strom wenn sie brennt. Also muss man die LED rund um die Uhr brennen lassen damit sie Strom sparen kann. Ausgeschaltet ist sie ja nicht besser als die ausgeschaltete Glühbirne.
Das stimmt zwar, ist aber Blödsinn oder?
Ein Auto ‚lohnt‘ sich niemals, und wer nur gelegentlich fährt kann den Bus oder das Taxi nehmen, aber das wollen die wenigsten. So sind wir Menschen halt, wir wollen was eigenes.