Der chinesische Internetmilliardär William Li will mit seinem Start-up NIO den Elektroauto-Markt aufmischen. Erst vor drei Jahren hat der 42-Jährige seine Firma NextEV gegründet, die Marke NIO ist gerade mal fünf Monate alt. Doch in dieser kurzen Zeit hat Li ein Entwicklungszentrum in Shanghai, ein Designstudio in München und ein Softwarelabor im Silicon Valley mit insgesamt 2000 Mitarbeitern errichtet.
Für Li, der bereits an die 40 Unternehmen gegründet hat bzw. daran beteiligt war, ist NIO sein größtes Abenteuer. Ein kostspieliges noch dazu: „Wer nicht bereit ist, mindestens eine Milliarde Dollar in so ein Abenteuer zu stecken, der kann es auch sein lassen“, sagte er chinesischen Reportern. „Sehr schnell“ wolle er in China „mehr Elektroautos verkaufen als Tesla, Mercedes, BMW oder Audi.“
Das erste Modell, ein rein elektrischer SUV, soll ab 2018 erhältlich sein. Der Welt zufolge verspricht Li den Antritt und das Ambiente eines Tesla Model X zum Preis eines konventionellen SUV. Zunächst sollen die Elektroautos von NIO aber nur in China verkauft werden. „Wir treten erst dann in einen Markt ein, wenn wir ihn verstanden haben und ein passendes Produkt bieten können“, sagte Lis Managing Director Hui Zhang.
Um schnell Gewinne zu machen, lässt NIO seine Fahrzeuge von anderen Autoherstellern bauen, wie Zhang erklärt: „Mit der Entwicklung und dem Vertrieb stehen wir am Anfang und am Ende der Wertschöpfungskette.“ Den teureren Mittelteil, die Produktion, überlässt NIO dem chinesischen Hersteller JAC – und spart sich so den kostspieligen Bau einer eigenen Fabrik.
Außerhalb Chinas muss man allerdings noch lange auf NIO-Elektroautos warten: Erst zwei Jahre nach dem China-Start ist ein Verkauf in den USA geplant, Europa soll frühestens 2025 folgen.
Sparer meint
Um überhaupt konkurrenzfähig zu werden, müssen alle chinesischen Hersteller ihre Qualitätskriterien an europäische Standards angleichen. Sonst wird das nix!
Starkstrompilot meint
Und, wer hat Angst?
lo meint
Die Idee mit der Auftragsfertigung ist sehr clever – hat Tesla ja mit dem Roadster auch gemacht.
Besser als „Startup braucht 3 Milliarden um ein Grundstück für eine Fabrik zu kaufen“.
Dr.M meint
Naja, in China mehr Elektroautos als BMW, Mercedes oder Audi zu verkaufen wird nicht so schwierig: Die haben ja fast keine. Und was den Preis beim Model X angeht: Bei den Importsteuern ist es für chinesische Hersteller natürlich nicht sehr schwer, günstiger anbieten zu können.
Ansonsten: Liefert erstmal, dann sehen wir weiter.